Spritfilter / Wasserabscheider / Ethanol im Sprit
Moderator: Moderatorenteam
Spritfilter / Wasserabscheider / Ethanol im Sprit
Hi,
gestern hat mich ein befreundeter Harzbatzenflieger angerufen, für dessen Flieger es (scheinbar bisher nur in den USA) eine LTA zum Tausch des Spritfilters gibt.
Aufgrund des gestiegenen zulässigen Ethanolanteils (10% USA, 5% EU) seien Ansammlungen von Ethanol-Wassergemisch möglich, die zu einer Konzentration von bis zu 90% Ethanol führen, die Kunststoffilter angreifen und deformieren könne. Einzubauen sei nun ein verschraubter Metallfilter.
(weitere Maßnahmen: Avgas fliegen, bzw. Kraftstoffsystem von Autosprit entleeren/spülen bei längerem Stillstand).
Der neue verschraubte Filter sieht eigentlich ganz nett aus, ist aber relativ klein und hat ein rundes Maschengewebe, also recht wenig Oberfläche, und zwei Dichtungen, die jedesmal zu wechseln sind.
Ich hatte hingegen mit meinem Knecht Einweg-Papierfilter KL 13 aus Plastik keinerlei Probleme bisher. Ansammeln könnte sich da nicht viel, weil er im Gegensatz zum Harzbatzen meines Freundes vertikal eingebaut und recht klein ist.
Finde die Service-Mitteilung allerdings insofern interessant, weil das dargestellte Problem im Prinzip jeden Flieger und jedes Auto betreffen könnte, Kunststoffteile (Tanks, Filter), Schläuche und Dichtungen. Sowas hatten wir doch schonmal...
Ob die Sache tatsächlich so schlimm ist, wie in der Mitteilung geschildert, wird sich wohl noch zeigen.
Was mir nebenbei noch aufgefallen ist, in einem früheren SB des Fliegers, daß ein Filter von 400 Mikrometer Maschengröße zu verwenden sei, und 200 Mikrometer bei Verwendung von Dynon-Instrumenten.
Bing dagegen empfiehlt in der allgemeinen Vergaserbeschreibung des Bing 64/32 das Ausfiltern von Schmutzteilchen > 0,1mm (= 100 Mikrometer).
Zum Thema Wasserabscheider: Ich habe derzeit keinen (eingebaut), aber den alten rumliegen, und suche derzeit einen Platz zum Einbau.
Es handelt sich um einen alten aus den 50er Jahren, klein, leicht und recht kompakt, den ich zur Reinigung auseinandergenommen habe, weil er recht vergammelt war.
Die Behälter und Kopf ist aus Alu, die Nippel zum einschrauben aus Stahl oder zumindest irgendeiner eisenhaltigen Legierung (magnetisch).
Zusammengeschraubt war das ganze ohne jedwedes Dichtungsmittel. Bekomme ich das Eures Erachtens wieder dicht (Stahl in Alu), oder sollte ich sicherheitshalber gleich irgendein Dichtmittel verwenden, und wenn ja, welches? Teflonband?
Thx, viele Grüße,
Hans
gestern hat mich ein befreundeter Harzbatzenflieger angerufen, für dessen Flieger es (scheinbar bisher nur in den USA) eine LTA zum Tausch des Spritfilters gibt.
Aufgrund des gestiegenen zulässigen Ethanolanteils (10% USA, 5% EU) seien Ansammlungen von Ethanol-Wassergemisch möglich, die zu einer Konzentration von bis zu 90% Ethanol führen, die Kunststoffilter angreifen und deformieren könne. Einzubauen sei nun ein verschraubter Metallfilter.
(weitere Maßnahmen: Avgas fliegen, bzw. Kraftstoffsystem von Autosprit entleeren/spülen bei längerem Stillstand).
Der neue verschraubte Filter sieht eigentlich ganz nett aus, ist aber relativ klein und hat ein rundes Maschengewebe, also recht wenig Oberfläche, und zwei Dichtungen, die jedesmal zu wechseln sind.
Ich hatte hingegen mit meinem Knecht Einweg-Papierfilter KL 13 aus Plastik keinerlei Probleme bisher. Ansammeln könnte sich da nicht viel, weil er im Gegensatz zum Harzbatzen meines Freundes vertikal eingebaut und recht klein ist.
Finde die Service-Mitteilung allerdings insofern interessant, weil das dargestellte Problem im Prinzip jeden Flieger und jedes Auto betreffen könnte, Kunststoffteile (Tanks, Filter), Schläuche und Dichtungen. Sowas hatten wir doch schonmal...
Ob die Sache tatsächlich so schlimm ist, wie in der Mitteilung geschildert, wird sich wohl noch zeigen.
Was mir nebenbei noch aufgefallen ist, in einem früheren SB des Fliegers, daß ein Filter von 400 Mikrometer Maschengröße zu verwenden sei, und 200 Mikrometer bei Verwendung von Dynon-Instrumenten.
Bing dagegen empfiehlt in der allgemeinen Vergaserbeschreibung des Bing 64/32 das Ausfiltern von Schmutzteilchen > 0,1mm (= 100 Mikrometer).
Zum Thema Wasserabscheider: Ich habe derzeit keinen (eingebaut), aber den alten rumliegen, und suche derzeit einen Platz zum Einbau.
Es handelt sich um einen alten aus den 50er Jahren, klein, leicht und recht kompakt, den ich zur Reinigung auseinandergenommen habe, weil er recht vergammelt war.
Die Behälter und Kopf ist aus Alu, die Nippel zum einschrauben aus Stahl oder zumindest irgendeiner eisenhaltigen Legierung (magnetisch).
Zusammengeschraubt war das ganze ohne jedwedes Dichtungsmittel. Bekomme ich das Eures Erachtens wieder dicht (Stahl in Alu), oder sollte ich sicherheitshalber gleich irgendein Dichtmittel verwenden, und wenn ja, welches? Teflonband?
Thx, viele Grüße,
Hans
Es ist eine Kunst zu fliegen, oder vielmehr ein Trick. Der Trick ist, daß man lernt, wie man sich auf den Boden schmeißt, aber daneben. (Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis III)
Lange Jahre wurden für Kraftstoffsysteme Kunststoffe verwendet, die zwar resistent gegen Benzin, nicht aber gegen Alkohol sind. Das ist jedoch keineswegs bei allen Kunststoffen und so es kommt eben auf die richtige Materialwahl an. Für flexible Schläuche kommt z.B. mehr oder weniger nur ein Kunststoff in Betracht.
Die in Fliegerkreisen oft vorhandene Allergie gegen Alkohol im Kraftstoff habe ich schon auch mitbekommen. Gleichzeitig ist es aber so, dass Alkohol auch Vorteile mit sich bringt. Zum Beispiel kann Alkohol Wasser lösen, ein Wasserabscheider wird also kaum noch notwendig sein.
Dass ein metallenes Filtergehäuse keinen Dichtring vorgesehen hat wundert mich etwas. Ist denn wenigstens eine Dichtfläche vorhanden oder setzt man da einfach darauf, dass das Gewinde schon irgendwie dicht sein wird? In ersterem Fall sorgt etwas nicht aushärtende Dichtmasse für Optimierung, in Letzterem ist eben Teflonband eine gute Idee. Teflon ist alkoholresistent.
Die in Fliegerkreisen oft vorhandene Allergie gegen Alkohol im Kraftstoff habe ich schon auch mitbekommen. Gleichzeitig ist es aber so, dass Alkohol auch Vorteile mit sich bringt. Zum Beispiel kann Alkohol Wasser lösen, ein Wasserabscheider wird also kaum noch notwendig sein.
Dass ein metallenes Filtergehäuse keinen Dichtring vorgesehen hat wundert mich etwas. Ist denn wenigstens eine Dichtfläche vorhanden oder setzt man da einfach darauf, dass das Gewinde schon irgendwie dicht sein wird? In ersterem Fall sorgt etwas nicht aushärtende Dichtmasse für Optimierung, in Letzterem ist eben Teflonband eine gute Idee. Teflon ist alkoholresistent.
So ist es.Traumflug hat geschrieben:Lange Jahre wurden für Kraftstoffsysteme Kunststoffe verwendet, die zwar resistent gegen Benzin, nicht aber gegen Alkohol sind. Das ist jedoch keineswegs bei allen Kunststoffen und so es kommt eben auf die richtige Materialwahl an.
Aber da gibt es doch mehr als nur einen Kunststoff, der dort in Frage kommt. Je nach Art der Aromaten auch Billigmaterialien wie PP oder PE.
Schließlich werden solche Flüssigkeiten ja seit Ewigkeiten industriell hergestellt, gefördert und gelagert. Ist unterm Strich die selbe Problemstellung.
Bei meinem Mopped kippe ich sogar ein Schnapsglas Spiritus über den Winter in den Tank, weil beim Atmen desselben (durch Tag/Nacht-Temperaturunterschiede) sich an tiefster Stelle sonst eine Kondenswasserblase absetzt. Der Spiritus bindet das Wasser und schadet beim Verbrennen auch nicht.Die in Fliegerkreisen oft vorhandene Allergie gegen Alkohol im Kraftstoff habe ich schon auch mitbekommen. Gleichzeitig ist es aber so, dass Alkohol auch Vorteile mit sich bringt. Zum Beispiel kann Alkohol Wasser lösen, ein Wasserabscheider wird also kaum noch notwendig sein.
Wenn Du so einen amerikanischen Abscheider (Gascolator) hast, besitzt die Ablaßschraube als Dichtfläche einen kegeligen Fortsatz.Zusammengeschraubt war das ganze ohne jedwedes Dichtungsmittel. Bekomme ich das Eures Erachtens wieder dicht (Stahl in Alu), oder sollte ich sicherheitshalber gleich irgendein Dichtmittel verwenden, und wenn ja, welches? Teflonband?
Der dichtet gegenüber dem Alugehäuse einwandfrei ab; nur durch die Flächenpressung. Da braucht auch nix anderes dran.
Setzt doch mal ein Bild von dem Ding rein.
Gruß Gert
Moin,
ich möchte ja nicht behaupten, daß ich auf dem Gebiet Experte wäre, deshalb hier nur eine Randbemerkung:
Bei meinen Recherchen zum Thema "selbstbau der Flügeltanks" haben ALLE dringenst davon abgeraten ePTFE-Band (Teflonband) bei Verschraubungen am Kraftstoffsystem zu verwenden!!
Kleine Fetzen, die nicht mechanisch in das Gewinde geklemmt sind können sich lösen und Filter oder Düsen blockieren.
PTFE selbst ist natürlich Benzinfest (DA bin ich Experte ) aber das Band ist durch seine poröse struktur mechanisch nicht sonderlich stabil.
google das mal in zusammenhang mit Tanks, dann findest du schnell, das "pipe tape" da etwa gleichbedeutend mit "Jehova, Jehova!!" in ihrwisstschonwelchemfilm ist
könnte man die Schrauben vielleicht mit Alu oder Kupferdichtungen versehen, so wie bei Ölwannenschrauben?
Gruß
Peter
ich möchte ja nicht behaupten, daß ich auf dem Gebiet Experte wäre, deshalb hier nur eine Randbemerkung:
Bei meinen Recherchen zum Thema "selbstbau der Flügeltanks" haben ALLE dringenst davon abgeraten ePTFE-Band (Teflonband) bei Verschraubungen am Kraftstoffsystem zu verwenden!!
Kleine Fetzen, die nicht mechanisch in das Gewinde geklemmt sind können sich lösen und Filter oder Düsen blockieren.
PTFE selbst ist natürlich Benzinfest (DA bin ich Experte ) aber das Band ist durch seine poröse struktur mechanisch nicht sonderlich stabil.
google das mal in zusammenhang mit Tanks, dann findest du schnell, das "pipe tape" da etwa gleichbedeutend mit "Jehova, Jehova!!" in ihrwisstschonwelchemfilm ist
könnte man die Schrauben vielleicht mit Alu oder Kupferdichtungen versehen, so wie bei Ölwannenschrauben?
Gruß
Peter
Oh frettlet gruntbuggly....
Hallo @ alle,
werde den Gascolator mal in zerlegtem Zustand fotografieren.
Das Teflonband über das Gewinde hinaus ins Innere kommt, kann ich wohl vermeiden; außerdem kann ich`s ja von innen kontrollieren. Oder ich nehm` einen Teflonfaden nur auf den äußeren Windungen.
Metalldichtring geht nicht, Kegelansatz haben die Anschlüsse glaub` ich auch keinen, außer dem Schraubventil der Ablaßschraube.
Mittlerweile ist mir aufgefallen, daß es beim Kiebitz gar nicht so einfach ist, das Teil an den tiefsten Punkt der Leitung zu bauen: Vom Tank geht`s erstmal nach hinten zum Piloten, Absperrhahn. Dieser liegt am Boden in Dreipunktlage etwas tiefer als jeder halbwegs vernünftige Montagepunkt im Motorraum. Wenn ich Pech habe, muß ich den Gascolator an einer Fahrwerksstrebe unter dem Rumpf befestigen...
Andererseits sollte die Pumpe eventuelle Wasserreste dort ja durch den Gascolator saugen können.
Hans
werde den Gascolator mal in zerlegtem Zustand fotografieren.
Das Teflonband über das Gewinde hinaus ins Innere kommt, kann ich wohl vermeiden; außerdem kann ich`s ja von innen kontrollieren. Oder ich nehm` einen Teflonfaden nur auf den äußeren Windungen.
Metalldichtring geht nicht, Kegelansatz haben die Anschlüsse glaub` ich auch keinen, außer dem Schraubventil der Ablaßschraube.
Mittlerweile ist mir aufgefallen, daß es beim Kiebitz gar nicht so einfach ist, das Teil an den tiefsten Punkt der Leitung zu bauen: Vom Tank geht`s erstmal nach hinten zum Piloten, Absperrhahn. Dieser liegt am Boden in Dreipunktlage etwas tiefer als jeder halbwegs vernünftige Montagepunkt im Motorraum. Wenn ich Pech habe, muß ich den Gascolator an einer Fahrwerksstrebe unter dem Rumpf befestigen...
Andererseits sollte die Pumpe eventuelle Wasserreste dort ja durch den Gascolator saugen können.
Hans
Es ist eine Kunst zu fliegen, oder vielmehr ein Trick. Der Trick ist, daß man lernt, wie man sich auf den Boden schmeißt, aber daneben. (Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis III)
Hi,
hat etwas gedauert, aber nun habe ich mal ein Foto meines zerlegten Gascolators:
Ich habe die Gewinde mal mit der Schieblehre geprüft, sie sind tatsächlich alle in leichter Kegelform; Schlecht zu schätzen, aber es dürfte sich so um 2 bis 4 Grad handeln.
Sie wollen nach den ersten Umdrehungen offenbar mit Gewalt eingedreht werden; nur so war das Ding auch zu zerlegen.
Kann ich davon ausgehen, daß das dicht hält?
Bin noch nicht so recht überzeugt, ihn weiter zu verwenden, vor allem weil die Ablaßschraube nicht gegen aufdrehen gesichert ist, und auch in die Schraube, die das Gefäß gegenhält (nicht abgebildet) werde ich wohl zumindest Löcher bohren, um sie mit Draht zu sichern. Ein sich öffnender Gascolator ist für mich `ne ziemliche Horrorvorstellung.
Danke & Gruß,
Hans
hat etwas gedauert, aber nun habe ich mal ein Foto meines zerlegten Gascolators:
Ich habe die Gewinde mal mit der Schieblehre geprüft, sie sind tatsächlich alle in leichter Kegelform; Schlecht zu schätzen, aber es dürfte sich so um 2 bis 4 Grad handeln.
Sie wollen nach den ersten Umdrehungen offenbar mit Gewalt eingedreht werden; nur so war das Ding auch zu zerlegen.
Kann ich davon ausgehen, daß das dicht hält?
Bin noch nicht so recht überzeugt, ihn weiter zu verwenden, vor allem weil die Ablaßschraube nicht gegen aufdrehen gesichert ist, und auch in die Schraube, die das Gefäß gegenhält (nicht abgebildet) werde ich wohl zumindest Löcher bohren, um sie mit Draht zu sichern. Ein sich öffnender Gascolator ist für mich `ne ziemliche Horrorvorstellung.
Danke & Gruß,
Hans
Es ist eine Kunst zu fliegen, oder vielmehr ein Trick. Der Trick ist, daß man lernt, wie man sich auf den Boden schmeißt, aber daneben. (Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis III)
Hi,
Muß mal meinen alten Loctite-Katalog hersuchen - ausgezeichnete Klolektüre
Oder ich probiers mal aus. Ich glaube mich aber zu erinnern, Gewinde mit alter Schraubensicherung mangels Azeton schon mal mit Benzin gereinigt zu haben.
Hans
Ist Schraubensicherung denn kraftstoffresistent?Traumflug hat geschrieben:Mach einen Tropfen Schraubensicherung an die Gewinde, dann ist es ganz sicher dicht.
Muß mal meinen alten Loctite-Katalog hersuchen - ausgezeichnete Klolektüre
Oder ich probiers mal aus. Ich glaube mich aber zu erinnern, Gewinde mit alter Schraubensicherung mangels Azeton schon mal mit Benzin gereinigt zu haben.
Hans
Es ist eine Kunst zu fliegen, oder vielmehr ein Trick. Der Trick ist, daß man lernt, wie man sich auf den Boden schmeißt, aber daneben. (Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis III)
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- Beiträge: 4
- Registriert: Mo 7. Apr 2008, 19:56