462 spuckt kurz und läuft dann wieder ganz normal

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gelbflugsaurier
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462 spuckt kurz und läuft dann wieder ganz normal

Beitrag von gelbflugsaurier » So 14. Sep 2008, 08:45

Hallo Leute,
ja ich weiß, schmeiß ihn weg, das höre ich dauernd, aber jetzt mal bitte im Ernst, vielleicht kann mir jemand einen ernsten Tip geben.
Meine alte C-22 hat mich und meinn Hund vor drei Wochen aus dem Allgäu bis nach Rügen und über den wilden Osten wieder zurück gebracht. 13,5 Liter die Stunde, IAS 80, bei jedem Sauwetter gut gelaufen, trotz über 400 Betriebsstunden und Bj. 1992
Beim Hinflug, einemal über einem Kohleabbaugebiet, böse böse Ablösung eingefangen, Gas weg,, Gas wieder rein, Motor kotzt, aber gleich so daß ich schon nach ner Wiese gesucht hatte. Im Sinkflug dreht er plötzlich wieder hoch und nimmt Gas an. Kreisend über der Wiese Gas rein, Gas raus, immer wieder, alles bestens, also weitergeflogen.
5 Tage geflogen, mit Wind, Regen, bockig wie die Sau, alles dabei. Der Motor läuft, springt super an, keinerlei Probleme.
Wieder zuhause, treffe mich mit nem Kumpel in EDNH, wir wollen Formation nach EDMK fliegen, Startlauf, abheben, --- Motor kotzt, keine Leistung, Vibratioenen, Nase runter, abfangen, alles gut gelaufen. Der Motor läuft im Leerlauf, nimmt wieder Gas an, wieder alles bestens. Rolle wieder zurück zum Start, starte wieder; Läuft gut, aber ein blödes Gefühl im Bauch.. Start in Kempten, auch alles bestens, Heimflug bestens, Kiste abgestellt und gesucht, nix gefunden, Motor läuft.
Jetzt hab ich ein wenig Vertrauen verloren, da ich nicht finden kann warum der mir immer wieder mal die Leistung verliert. Der Fehler ist auch nicht reproduzierbar.

Hat von euch schon einmal jemand so einen blöden Fehler gehabt?
Ach jal, Unterbrecher, Kondensatoren, haben grade mal so 20 Std. drauf, Benzinfilter gut, Leitungen nicht sehr gut, aber ok. Vergaser top sauber, ich weiß nicht weiter.
Vereisung halte ich für unwarscheinlich, es war super heiß und schwül an dem Sonntag.

Hoffe auf ein paar Tips
Grüsse an alle aus dem Allgäu
ul-bekloppter
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Beitrag von ul-bekloppter » So 14. Sep 2008, 14:11

Hallo,
klingt irgendwie komisch. Hast du schonmal den Krümmer abgeschraubt und mal nach Ölkohle geguckt. Möglich wäre auch ein gebrochener Kolbenring, der sich gelegentlich in eine "ungünstige" Position dreht. Wenn du Zeit hast, nimm das Ding mal komplett auseinander, schau nach irgendwelchen Unregelmäßigkeiten und setz den Motor wieder sauber zusammen. Kann passieren, dass sich dann das Problem ohne einen erklärlichen Grund von allein löst. Hatte sowas selbst schon mal und die Mühle lief nach Demontage und Wiederzusammensetzen ohne Probleme. Manchmal weis mal einfach keinen besseren Weg. Murphys Gesetze :lol:
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Cobra Uwe
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Re: 462 spuckt kurz und läuft dann wieder ganz normal

Beitrag von Cobra Uwe » So 14. Sep 2008, 18:17

gelbflugsaurier hat geschrieben:Hallo Leute,

Ach jal, Unterbrecher, Kondensatoren, haben grade mal so 20 Std. drauf, Benzinfilter gut, Leitungen nicht sehr gut, aber ok. Vergaser top sauber, ich weiß nicht weiter.

Hoffe auf ein paar Tips
Grüsse an alle aus dem Allgäu
Der 462er hat nur eine Zündkerze pro Cylinder.
Wenn eine Kerze ausfällt (vorzugsweise unter Last) hast du keine Leistung mehr und Vibrationen.
Bevor ich den Motor zerlegen würde, würde ich ihm neue Stecker und Kerzen spendieren. Falls Du entstörte Kerzen drin hast...........ist das schon einmal eine sehr schöne Ausfalloption.
Ich bin mir sehr sicher das dann alles wieder normal schnurrt.

Wirst sehen :wink:

Kannst es mir ja mal beim Max erzählen was es war.

Gruß UWE
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Andreas
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entstörte Kerzen

Beitrag von Andreas » Mo 15. Sep 2008, 08:27

Hallo Gelbflugsaurier,
leider kann ich zu Deinem Motorproblem keinen Tipp geben.
Fliege auch 462er (auch 13,5l/h), bislang aber alles super (toi, toi, toi)
Aber zu Deinem Flug vom Allgäu nach Rügen wollte ich sagen: Super!
Ich fliege mehr im Umkreis von 1 - 2 Stunden um EDVI, so einen richtigen Ausflug find ich super. Die meistens trauen unseren Kisten so etwas gar nicht mehr zu.
@ cobra uwe: sind entstörte Kerzen irgendwie anfälliger als nicht entsörte?
Grüße an Euch,
Andreas
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » Mo 15. Sep 2008, 09:18

Ferndiagnosen sind immer sehr schwer und erst recht bei sporadisch auftretenden Fehlern.
Ich habe auch schon eineinhalb Jahre an einem zeitweilig spuckenden Motor herumgesucht, bis ich den Fehler nur zufällig gefunden habe.
Mehr als alle Punkte gewissenhaft im Wartungsplan abarbeiten kannst Du eigentlich nicht, wenn Dir der Motor nicht durch Totalausfall die Möglichkeit zur Diagnose gibt.
Dieses "sieh mal hier, guck mal dort, probier mal das" führt nur zu Kopfschmerzen, aber nie zu einem Resultat.
Die Ursachen eines Motorfehlers sind ähnlich vielfältig wie die Zahlenkombination des Samstagslottos.

Wenn Du absolute Sicherheit haben willst, hilft wirklich nur eine Totalzerlegung und fachgerechte Prüfung jeder einzelnen Komponente, bis Du den Schuldigen in den Händen hast.

Aber das Gefühl, mit dem Du gerade herumfliegst, kenne ich nur zu gut aus eigener Erfahrung.
Gruß Gert
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Ferndiagnose

Beitrag von gelbflugsaurier » Mo 15. Sep 2008, 10:33

Hallo,
ja, es ist mir klar daß eine Ferndiagnose immer ein Problem ist.
Aber manchmal kann einem jemand einen Tip geben an den man selber nie denkt, obwohl man mit der Nase direkt davor steht. Ich freue mich dann immer, und gebe sowas auch gerne weiter, da ich die Problematik durchaus kenne. Ich repariere Hauptberuflich Automatikgetriebe, es gibt da auch Fälle wo die Fachliteratur nichts hergibt, aber viel Arbeit, suchen und dann eine Kleinigkeit finden mit der man nicht gerechnet hat.
Dieses Wissen macht einen Spezialisten aus, die Erfahrung, die vielen Stunden suchen.....
Wenn man unter gleichgesinnten dann Tips bekommt, die über das übliche"schmeiß weg und kauf neu" hinausgehen finde ich das klasse.
Genau so ist es hier, darum ein grosses Lob an alle anwesenden.

Viele Grüsse,
Klaus

Sollte ich was finden was direkt mit dem Problem zu tun hat, ich werde es veröffentlichen! Vielleicht sucht mal wieder jemand!
Und es geht doch! Wenn nicht jetzt, wann dann!
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » Mo 15. Sep 2008, 14:43

Ich glaube, ich weiß jetzt, was Du meinst:
Typische Fehler, die an einem bestimmten Typ Motor immer wieder gehäuft auftreten, und ´nach denen man in solchen Fällen zuerst nachsehen sollte.

Aber da hast Du ausnahmsweise Pech (oder die anderen Glück), denn gerade der 462er Rotax gilt als der zuverlässigste aller Zweitakter dieser Firma; Nachfolger eingeschlossen.
Mir sind keine speziellen thermischen, elektrischen oder mechanischen Schwächen bekannt. Das Ding läuft im Normalfall einfach.

Deshalb möchte ich nochmal auf die angesprochene Vergaservereisung zurückkommen. "Schwül" und "heiß" sind eigentlich die Idealvorraussetzungen für eine Vereisung. Im Winter hat man so was nicht.
Hilft Dir aber jetzt natürlich im Nachhinein auch nicht weiter.

Eines würde ich vielleicht aus meinen Oldtimererfahrungen noch raten:
In 95% aller "nichtmehrlaufenwollenden" Motoren war es was Elektrisches. Halb durchgescheuerte Kabel und Zündspulen, die bei Erwärmung Masseschlüsse produzierten gehörten genauso dazu, wie nur bei bestimmten Drehzahlen (Vibrationen) auftretende Fehler wie z.B. flatternde Kontaktzungen von Schaltern oder Steckverbindungen.
Gerne auch Kabelbrüche am Übergang vom schwingend aufgehängten Motor zum am Rahmen starr festgebundenen Kabelbaum.

Leider sind solche Fehler meßtechnisch immer nur zu erfassen, wenn sie akut sind. Sonst hat man auf Jahre keine Chance.
Da muß dann auch schon mal eine verdächtige Zündspule am Oszilloskop hängend im Backofen schmoren... :?
Sollte ich was finden was direkt mit dem Problem zu tun hat, ich werde es veröffentlichen! Vielleicht sucht mal wieder jemand!
Das wäre sehr nett von Dir.


Viel Glück dabei
Gruß Gert
Frank
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Beitrag von Frank » Di 16. Sep 2008, 11:29

Die Einstufung des 462 als zuverlässigstem Vertreter der Zwiebacksägen dieses Hauses hört man immer wieder, und die Argumente, die angeführt werden, scheinen mir als technischer Dumpfbacke auch einleuchtend....

Wobei: man hört und liest relativ wenig über Ausfälle dieser Motoren, was unterschiedliche Gründe hat bzw. haben kann:
Als das WWW geboren wurde, gab es schon keine neuen 462er mehr, wohl aber 582er, und davon wohl deutlich mehr. Wenn also jetzt ein Motor mucken macht, so ist die Chance, dass es ein 582 ist, allein verteilungstechnisch grösser. Es wird aber auch im Rückblick oft gesagt, dass der 462 aufgrund seiner relativen Einfachheit einfach weniger anfällig sei - dass allein aufgrund falscher Vergasersynchronisation viele 582 verreckt sind. Das kann SO beim 462 gar nicht passieren.

Zur eigentlichen Ausgangsfrage:
Ich hatte so ein ähnliches Phänomen neulich auch. Keine Power, Schütteln etc. Wie hier bereits an Vermutungen niedergeschrieben: in diesem Fall war es ein Kerzenstecker (unentstört), dessen Porzellan(?)inneres sich zerlegt hatte und der den oberen Zündkontakt der Kerze auch kurzerhand abgebrochen hatte. Im Stand gab es halbwegs Kontakt und Funken, bei Last nicht mehr ausreichend...

Da ich den Motor sowieso überhaolen lassen wollte, hielt ich den zeitpunkt nun auch für gekommen, und beim Öffnen stellte sich dann heraus, dass das vorderste Wellenlager kurz vor dem Zerlegen war und die mittleren auch nicht mehr rosig waren. Dies taucht insbesondere gerne dann auf, wenn kein festes, sondern ein Riemengetriebe drauf sitzt (oder mal sass) und vorne nicht das dafür vorgesehene Lager eingebaut ist.

Mein Rat, Klaus: bevor Du Dir einen 582 anschaffst, von dem Du evtl. auch nicht weisst, was damit los ist, lass den Motor bei Rüdiger Lichte (www.wingsandthings.de) "überwintern" - dass ist billiger als ne neue Maschine, und hinterher weisst Du, was Du in Händen bzw. auf dem Flieger hast!

LG, Frank
...''einfach'' Fliegen!!!
Stephan
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Beitrag von Stephan » Di 16. Sep 2008, 19:02

Ja ja der 462. Wenn ich so an meinen denke was ich dem schon gegeben habe... Der kriegt seit Jahren die verschiedensten und billigsten Ölsorten zu fressen (bin sicher da war auch schonmal Altöl dabei :D) noch nie das Kühlwasser gewechselt, keine Motorüberwachungsinstrumente usw usw.
Das einzige was ich eigentlich immer gemacht habe sind die Kerzen bei 25 Std wechseln. Der Vergaser schlottert dadran herum dass Abdul mir da schon ausgleichende Schweisspunkte an den Luftfilter setzen wollte.

Aber verreckt ist er noch nie.

Alle meine anderen Motoren die peinlichst genau gewartet werden dagegen schon.

Das war jetzt eher ein Erfahrungsbericht als Hilfe, sorry. Aber dieses Motörchen verdient schon Bewunderung...

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
hufisch
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Beitrag von hufisch » Mi 17. Sep 2008, 15:28

also was ich jetzt machen würde: einen scharfen blick werfen auf:
schwimmernadelventil (hängen manchmal,grade wenn se älter sind)
schwimmermechanik,kann kurz klemmen
wassertropfen in der schwimmerkammer,benzin filter
wenn das nicht hilft,kondensator und zündspulen auswechseln
kerzenstecker und verbindunden,wurde schon erwähnt

halt uns auf dem laufenden und immer eine wiese im blick

gruss h.
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