Gewicht Rotax 912

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Steiner
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Gewicht Rotax 912

Beitrag von Steiner » Do 14. Dez 2017, 11:23

Hallo Forum,

immer wieder stoße ich auf verschiedene Gewichtsangaben des Motors im WWW. Der 80 PS wird mit 65 kg beschrieben. Nun meine Frage, hat jemand schon mal das Installationspaket komplett gewogen, mit dem ganzen geraffel wie Ölpöttchen, Thermostat, Ausgleichsbehälter, Auspuff etc. Da kommen mir echt Zweifel, ob die 65 KG -Angabe richtig ist. Hinzu kämen noch Kühler, Wasser und Öl.
Ich Frage, da ich momentan an einem Dreizylinder arbeite, der ohne Anbauteile 45 KG wiegt. Finde das schon echt sportlich. Da ist schon einiges erleichtert worden. ZBsp. Hohlgebohrte Nockenwellen und erleichterte Kurbelwelle. Rechne ich die Anbauteile und Getriebe dabei, komme ich trotzdem auf 73 kg Trockengewicht. Jetzt noch Wasser, Öl und Kühler, sind das in etwa 80 kg Installationsgewicht.

Vielleicht hat ja jemand eine Antwort
quax2000
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von quax2000 » Sa 16. Dez 2017, 20:57

Moin Steiner,

die zuverlässigste Gewichtsangabe findest Du sicher im Einbauhandbuch.

http://www.flyrotax.com/services/techni ... ation.html

Auszug:

Motor trocken
in Serienausführung (siehe Kapitel Baubeschreibung)
Gewicht bei Ausführung UL1 und UL2 ohne
Rutschkupplung ................................. 55,4 kg


Was Du dann für das Zubehör draufrechnen musst kommt darauf an, was Du verbaust.
Und die Flüssigkeiten muss man noch dazuzählen.
Dann die Frage: Airbox oder nicht. Meine wiegt z.B. 340 Gramm. Ohne Schellen und Muffen.
Auspuff Standard Rotax oder VA, Titan?
Lufthutze oder nicht... usw.

Es wird dir niemand Deine Frage nach der Richtigkeit der Rotax Angabe beantworten...
Ich unterstelle aber mal, dass da Leute am Werk sind, die wissen wie man Motoren leicht baut.

Nimmst Du einen deutschen Industriemotor als Grundlage oder baust Du alles selbst?

Gruß Reinhard
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Baby
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von Baby » So 17. Dez 2017, 10:25

Moin Steiner!

Ein ganz dicker Punkt auf der Rechnung ist das Kühlwasser! Da kann mit geschickter Auslegung des Kühlsystems schnell mal ein Kilo eingespart werden.
In meinem kleinen 582 hab ich fast viereinhalb Liter Wasser geschüttet. :shock: Was da so in den Schläuchen verschwindet ist nicht zu unterschätzen. Das hatte ich vorher irgendwie so nicht auf dem Schirm.
Andererseits ist viel Wasser natürlich auch ein Sicherheitspolster im Stand, oder wenn das Rollen mal wieder etwas länger dauert...

Grüße!
Robert
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von quax2000 » So 17. Dez 2017, 15:38

Moin Robert,

das mit dem Kühlmittel ist beim 912 nicht so dramatisch.
lt. Rotax Einbauhandbuch:
Füllmengen
4 Zylinderköpfe: ...........................................560 cm
Kühlflüssigkeitspumpe: ...................................100 cm
Ausgleichsgefäß: .......................................... 250 cm
2 m Kühlwasserschlauch (ø Innen 18 mm) : ......... 500 cm
Gesamtkühlflüssigkeit für Motor: ................ ca. 1410 cm

Gruß Reinhard
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Steiner
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von Steiner » Mo 18. Dez 2017, 11:39

Genau das ist das Problem,
die 55,4 kg habe ich auch gefunden, nur nicht, worauf sich das Gewicht bezieht. Da wird unter den Motorenhersteller ziemlich wenig Licht ins dunkele gelassen. Bei den 1410 ccm fehlt mir zum Beispiel der Kühler mit Inhalt, ich glaube nicht, dass das mit anderthalb Tüten Milch abgetan ist. Was ist mit dem Ölpott? Natürlich ist es clever, möglichst viel Gewicht vom Motor wegzubringen, kommt aber bei der Installationsmasse wieder drauf. Wenn ich eine elektrische Wasserpumpe betreibe, sinkt das reine Motorengewicht auch nochmal um 1500-2000 g.
Interessant ist der Vergleich der Datenbätter beim Dulv oder Daec. Warum wiegt das gleiche Modell mit einem 582er 30- 40 kg weniger als mit dem 912er, wo angeblich der Motor nur 15 kg schwerer ist.
Ich glaube mittlerweile, dass dort genau so gelogen wird, wie beim Spritverbrauch der Autos und bei der durchschnittlichen Anzahl der Liebesakte pro Jahr.

MFG Steiner
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von quax2000 » Mo 18. Dez 2017, 17:45

Moin Steiner,

ich versteh Dich nicht. Da listet Rotax akribisch die Füllmenge der Zylinderköpfe für Kühlmittel auf und Du schreibst von
"ziemlich wenig Licht ins dunkele"
Kühler mit Inhalt wirst Du bei jedem Motor brauchen. Aber es ist die Freiheit des UL-Herstellers z.B. einen Kombikühler für Öl und Wasser einzubauen. Keine Ahnung, wie das Teil von Comco genannt wird und welche Flüssigkeiten da gekühlt oder erwärmt werden. Und ob das Teil nun schwerer oder leichter als 2 getrennte Kühler für Öl und Wasser ist? Ich weiß es nicht. Zudem ist die Lage der Kühler und damit die Länge der Schläuche wirklich abhängig vom Muster des Flugzeuges und eben nicht vom Motor.

"Datenbätter beim Dulv oder Daec" sind ein Kapitel für sich. Nicht umsonst steht häufig die Gewichtsangabe lt. Wägebericht...
Bei den US Homebuildern gibt es noch die Angabe "Firewall Forward". Damit ist dann alles gemeint, was Du auf die Waage packen kannst, wenn Du die gesamte Installation am Firewall abtrennst. Da geht dann auch das unterschiedliche Gewicht der Cowling mit ein?

Bei Gewichten wird immer gelogen. :-) Wenn ich mich auf die Waage stelle kann ich durch einfaches hin und herbewegen auf der Waage einige Kilos abnehmen. Der Spritverbrauch von Autos ist eine ganz andere Baustelle. Ebenso Dein letzter Punkt, der schon von Luther mit einem netten Durchschnittswert angegeben wurde. Wobei auch da die Zeiteinheit eine Rolle spielt. War es nun pro Nacht? Oder pro Woche? Gar im Monat???

Bevor ich nun abschweife - heute war ein geiler (Flug)Tag
Gruß Reinhard

P.S. Wie hast Du das ermittelt:
Wenn ich eine elektrische Wasserpumpe betreibe, sinkt das reine Motorengewicht auch nochmal um 1500-2000 g.
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von Cpt. Kono » Mo 18. Dez 2017, 18:26

Was hier noch gar nicht betrachtet wurde ist die Abgasanlage, die ja auch mit einberechnet werden muß.


Ist zwar ein wenig OT, aber wo wir gerade beim Thema sind. Was wiegt eigentlich der luftgekühlte 80PS-Mikron? Und warum wird er so selten in UL's verwendet?
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Steiner
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von Steiner » Di 19. Dez 2017, 08:34

Hallo Quax,

bei dem Motor handelt es sich um einen japanischen Automotor.
Die Einsparung für die Wasserpumpe beruht darauf, dass die Serienwasserpumpe mit Rad und Riemen vom Motor verschwindet, und irgendwo an anderer Stelle am Rahmen zugeführt wird. Es ist also nur eine Gewichtserleichterung am Motor, die sich bei der Motorträgerberechnung mit 9G auf ca. 18kg weniger belastet wird.

Aber trotzdem trete ich auf der Stelle, 45 kg Nacktgewicht und ca. 80 kg Installationsgewicht.
Ich weiß auch nicht, wo ich noch einsparen könnte.
Schwungmasse mit Zahnkranz und Antrieb ca. 2,5 kg
Starter ca. 2 kg
Einzeldrosselklappen mit Luftfiler zur Einsparung des Saugrohres 3,0 kg
Lichtmaschine 3,0 kg
Motorhalter, Kabelbaum 2,5 kg
Schwungradglocke mit Adapter fur C-Getriebe 4,0 kg
C-Getriebe 8,6 kg
Auspuff 5,0 kg
Kühlung mit Wasser 6 kg
Öl 3kg

Macht zusammen 84,6 kg Installationsgewicht, etwa 78 kg Trockengewicht.
Das sind 4 kg weniger als der BMW. In der Angabe von Bleidiesel ist sein Installationsgewicht mit 82 kg, knapp unter dem 912er. Ob 17 kg weniger als knapp bezeichnet werden können, weiß ich nicht. Ich glaube eher, dass das Installationsgewicht vom 912er wesentlich höher liegt, als man in den Unterlagen herausfinden kann.
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von Steiner » Di 19. Dez 2017, 09:05

Hallo Capt. Cono,

der Micron III ist ein schöner Motor, wiegt 69 kg ohne Ölkühler. Ist aber für die Anwendung eines Pusher nicht möglich, da dieser direkt angetrieben ist. Bei dieser Propellerdrehzahl wird ein Pusher zu laut. Als Traktor genau so gut zu verwenden wie Sauer, Limbach, Jabiru etc.
Habe hier noch drei Subaru EA81 liegen, die für eine Traktorkonfiguration mehr als Ideal wären, aber ein Trike muß halt pushen. Habe mir deshalb noch ein Stratus Riemengetriebe zugelegt, aber für ein Trike suche ich einen extrem leichten Antrieb, und komme langsam zu der Ansicht, dass der 582er wahrscheinlich gewichtsmäßig die beste Lösung ist.
Wenn es dann nicht ständig zu den bekannten Problemen führen würde.
Gruß Steiner
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von quax2000 » Di 19. Dez 2017, 13:34

Moin Steiner,

Für was für einen Flieger soll der Motor denn sein?
Und weshalb klommt Rotax 912 für Dich nicht in Frage?
Oder geht es Dir ums Motoren schrauben an sich?
Und wenn Du legal fliegen willst hast Du auch noch die Zulassung an der Backe.

Ein Freund hat mal versucht auf einen Nissan Motor ein anderes Getriebe anzubauen.
Weder die Zuverlässigkeit noch die Zulassung hat er hinbekommen. Aber der Klang war toll!

Gruß Reinhard
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von Cpt. Kono » Mi 20. Dez 2017, 10:28

Das sich dein Gewichtsproblem auf einen Pusher bezieht war mir nicht klar.

Ich finde es nur auffälig das die Microns generell fast nicht verwendet werden in der ULlerei. Außer im Zlin-Klon. Das ist auch das einzige zumindest mir bekannte Lfz wo er zum Einsatz kam. Und das obwohl er gewichtsmäßig nicht uninteressant zu sein scheint und gerade in klassisch angehauchten Konstruktionen a la Kiebitz, für mich zumindest, einer Betrachtung wert wäre.

Aber sorry für OT. Das bringt dich ja nicht wirklich weiter.
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Steiner
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von Steiner » Mi 20. Dez 2017, 12:42

Hallo,

der Motor soll in ein Trike, momentan ist ein 582er drin, den ich überholt habe.
Warum kein Rotax:
Nun ja, habe gestern beim freundlichen Vertragshändler nach einem Austauschblock gefragt. 5000 Euro. Habe bei mir ein paar Gummis für Ansaug gekauft (vor und hinter dem Vergaser 200 Euro). Dann die Schwimmer/Tauchergeschichte. Sollte 240 Euro kosten. Habe dann ganz neue Vergaser gekauft 500 Euro.
Beim 912er ist es noch dramatischer:
UL im Verein, nach 600 Stunden Riss im Motorblock, einmal neu. Weitere 200 Stunden, Propeller klemmt, Riss im Getriebe, einmal neu. Sehr schöne Aquila 210, tolle Maschine, Totalverlust nach Notlandung, Pleuelbruch. Zertifizierter Motor.
Eine LTA jagt die andere.
Jetzt am eigenen Gerät möchte ich einfach gegen solche Ausfälle gewappnet sein.
Und nicht mit dem dicken Lappen an Geld, welches man nach Östreich schickt.
Ausserdem Schraube ich gerne an Motoren, ist vom Motorsport hängen geblieben.

Nun zum 912er,
beim http://www.german-flightstar.de/html/flightstar2.html sind 582er und 912er angeboten, wobei der 912er ein Propblatt weniger hat. Unterschied ca 23 kg. Da ich weiß, dass der 582er genau 50 kg wiegt, käme der 912er auf 73 kg. Was meiner Vermutung sehr nahe kommt.
Da sich mein Dreizylinder auch der 80 kg nähert, ist der Subaru wieder im Rennen, wird ca 90 kg Installationsmasse haben.
Dafür 4 Zylinder Boxer, sehr kultiviert und unkaputtbar. Außerdem 3 komplette Motoren auf Lager und zwei in Teilen.

20 kg schwerer als der 912er, aber wenn man bedenkt, dass der Avid Flyer sehr gut damit zurecht kommt, wird sich auch ein Trike in die Luft heben
Gruß
Steiner
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von Timpilot » Mi 20. Dez 2017, 21:57

Zu Deinem Projekt:

Ich meine, dass Schwungmassen an Flugmotoren eingespart werden, da der Propeller ja ein sehr großes Trägheitsmoment mitbringt!
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Steiner
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von Steiner » Mi 20. Dez 2017, 23:48

Hallo Tim,

das ist durchaus richtig, gilt aber nur bei direktem Antrieb. Die Ungleichförmigkeit eines Kolbentriebwerk, welches aus dem Kurbelhub entsteht, schneller Kolben bei 90 und 270 Grad, und langsamer Kolben bei 0 und 180 Grad sowie abbremsen durch Verdichtung und beschleunigen beim Zünden zerschlägt jedes Untersetzungsgetriebe. Dem entgegen zu wirken ist ein bisschen Schwungmasse in Verbindung mit einem Schwingungsdämpfer erforderlich. Der 582er hat dieses, der 912er soweit ich weiß nicht. Daher das drrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrt beim Starten und drrrrrrrrrrrrrrrrt beim abstellen. Einige Hersteller lösen dieses Problem mit einer Fliehkraftkupplung.
Bei den 2- Zylinder BMW Motor ist auf Grund der Unförmigkeit eine Fliekraftkupplung Pflicht. Da fehlen eben mindestens zwei Zylinder.
Desweiteren muss auch irgendetwas da sein, was den Starterkranz aufnimmt. Mit 2 - 2,5 kg Schwungmasse ist das unterste konstruktive Minimum erreicht.
Bei einem PKW hat die Schwungmasse mit Kupplung und Druckplatte ca 20 kg, die Ungleichförmigkeit wird durch die Federplatte der Kupplung eliminiert. Heutzutage meist weiterhin noch durch eine Zweimassenschwungscheibe. Ohne diese Einrichtung würde kein Getriebe langfristig standhalten.

Gruß,
Steiner
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Re: Gewicht Rotax 912

Beitrag von Timpilot » Do 21. Dez 2017, 00:02

Steiner hat geschrieben:Hallo Tim,
...
Gruß,
Steiner
Wieder was gelernt, danke! :-)
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