Hirth F30

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Sunnyboy
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Hirth F30

Beitrag von Sunnyboy » Mo 8. Aug 2011, 16:38

Hallo zusammen,

ich bin dabei einen Hirth F30 Motor instandzusetzen.
Dieser Motor hat am Kurbelwellenende eine Fliehkraftkupplung. Diese Kupplung schaut nicht sehr vertrauenserweckend aus. Die Kupplungsglocke hat an einer Stelle starke Rostspuren.
Meine Frage an unsere Spezialisten: ist es ratsam die Kupplungsglocke auszudrehen und das ganze mit Neuen Federn, Backen und Lagern wieder zu montieren ?
Hat jemand schon versucht die Kupplung zu blockieren und mit Direktantrieb zu fliegen. Vermutlich werde ich Startprobleme bekommen.
Taugt diese Kupplung überhaupt etwas und hat sie sich bewährt ??

Viele Grüße
Hans
Stephan
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Beitrag von Stephan » Mo 8. Aug 2011, 18:25

Einer unserer Sunnys hat den F30E mit Fliehkraftkupplung drauf und läuft bisher ohne Probleme damit. Da man dies vom Anlasser meist nicht auf lange Zeit hinaus sagen kann ist diese Fliehkraftkupplung allerdings dann etwas lästig da man am Propeller keinen kleinen "Startschub" per Hand geben kann. Lass den Motor laufen und wenn die Sache sauber einkuppelt erstmal behalten würde ich sagen...

Gruss Stephan
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Cobra Uwe
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Re: Hirth F30

Beitrag von Cobra Uwe » Mo 8. Aug 2011, 18:25

Sunnyboy hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich bin dabei einen Hirth F30 Motor instandzusetzen.
Dieser Motor hat am Kurbelwellenende eine Fliehkraftkupplung. Diese Kupplung schaut nicht sehr vertrauenserweckend aus. Die Kupplungsglocke hat an einer Stelle starke Rostspuren.
Meine Frage an unsere Spezialisten: ist es ratsam die Kupplungsglocke auszudrehen und das ganze mit Neuen Federn, Backen und Lagern wieder zu montieren ?
Hat jemand schon versucht die Kupplung zu blockieren und mit Direktantrieb zu fliegen. Vermutlich werde ich Startprobleme bekommen.
Taugt diese Kupplung überhaupt etwas und hat sie sich bewährt ??

Viele Grüße
Hans
Hatte meinen damals von Fliekraft auf Direktdrive umgerüstet.
Erst beim alten F30, dann bei meinem neuen.
Der ist dann nach schlappen 30std komplett auseinandergeflogen.
Dein Problem ist in dem Antrieb nicht die Kupplung das Problem....
meine Meinung.

UWE
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Sunnyboy
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Beitrag von Sunnyboy » Di 9. Aug 2011, 07:02

Hallo Uwe,

du hast schon recht das mein Hauptproblem der Antrieb ist. Aber der Motor hat erst 80 Std. und ich möchte in nicht gleich verwerfen. Natürlich währe mir ein 582, oder ähnliches lieber. Dann brauche ich aber alles andere auch, sprich vom Auspuff über Getriebe bis zum Prop. Das ist halt dann auch eine Preisfrage.

Was mich etwas verunsichert ist der Umstand, das der Motor ohne Luftleitbleche montiert war. Reicht die Kühlung, wenn die Zylinder und die Köpfe nur durch den Fahrtwind gekühlt werden ?
Das sind halt so Problemchen die es bei Rotax durch ihre präzisen Dokumentationen eigentlich nicht gibt.

Ich werde jetzt mal gucken ob es bei Hirth noch neue Kupplungbacken gibt und wenn ja, einfach alles montieren und einen Versuch starten.

Viele Grüße Hans
hob
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Beitrag von hob » Di 9. Aug 2011, 10:47

Hallo Hans,

Wer nichts wird, wird Wirt
oder fliegt 'nen göbelnden Hirth.


schrieb ich mal in www.pilots24.com . Und Cobra Uwe wird mir als "gebranntes Kind" und Experte sicher zustimmen.

Bei Heckantrieb sollten immer Luftleitbleche montiert sein. Das war schon 1987 beim Skywalker mit Hirth 2-Zylinder-Reihenmotor so. Wenn nicht, gingen sie in kürzester Zeit fest.

Da aber alles mit allem zusammenhängt, hier noch ein paar ergänzende Hinweise zum Öl als Wärmeträger und Verlustschmierung:

Es sind x Motore gestorben, weil die Piloten Sprit sparen wollten und längere Zeit mit Halbgas flogen oder lange Abstiege mit wenig Gas, worauf auch der Ölanteil - absolut gesehen - bei und eben wegen Gemischschmierung zurückging.

Das andere Problem ist die grundsätzliche Frage, Mineralöl oder Synthetiköl zu benutzen - Antwort:

Vielflieger mit kurzen Motorstandzeiten sollten im oberen Leistungssegment Synthetiköl fliegen - welches besser schmiert, aber hygroskopisch ist, also Wasser anzieht, die anderen wegen hoher Luftfeuchtigkeit in mitteleuropäischen Breitengraden Mineralöl, das die (Nadel-) Lager besser schützt. Daraus folgt genauso, daß - wenn man schon den Motor startet - diesen niemals abstellt, ohne ihn richtig warm laufen zu lassen, damit das Wasser - das ja bei jeder Verbrennung entsteht - auch verdampfen kann.

Gruß hob
Sunnyboy
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Beitrag von Sunnyboy » Di 9. Aug 2011, 20:05

Hallo hob,

es erscheint mir auch sinnvoll Luftleitbleche anzubringen.
Andererseits denke ich mir, warum wurde dieser Motor ohne Luftleitbleche im Sunny eingebaut, da wird sich ja auch einmal jemand was gedacht haben.
Der F30 wurde am Sunny bis zur Stilllegung 18 Std. ohne Probleme geflogen.
Heute war ich bei einem renomierten Motoreninstandsetzer und der hat mir einen Top-Zustand des Motors bescheinigt.
Luftleitbleche ja, aber woher nehmen .........wo kann ich passende Bleche bekommen ??

Viele Grüße Hans
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Cobra Uwe
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Beitrag von Cobra Uwe » Di 9. Aug 2011, 20:29

hob hat geschrieben:
Wer nichts wird, wird Wirt
oder fliegt 'nen göbelnden Hirth.


Gruß hob
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Ne, den kannte ich nicht.

Dein Bericht beinhaltet eigentlich alles wichtige.
Ich würde es nur etwas anders formulieren.
Zum Öl:
Spar dir bei dem Motor das Syntetische Öl und kauf dir ein gutes Mineralischen wie das Addinol. Am besten im Fass zu 60 Liter. Wir benutzen das Öl seit mehreren Jahren ohne Probleme.
Fliege soviel es dir möglich ist und ziehe vor dem Abstellen den Choke, bzw. mach die Kaltstartklappe zu.
Kommt natürlich auf die Vergaser an. Wenn es die alten silbernen Mikunis sind, baue dir auf jeden Fall einen Primer ein. Der macht das Leben beim starten von diesem Motor massiv leichter....... glaube mir.
Und vor dem abstellen kannst du den Motor damit gut überfetten und ihn damit mit Öl versorgen und vor Korrosion schützen.
Baue dir, falls noch nicht geschehen, auf jeden Fall ein Dual EGT ein und vor allem ein Dual CHT... WICHTIG!
Der Motor ist ohne Luftführung an einem Pusher nicht zu betreiben.
Du wirst um eine ordentliche Luftführung nicht vorbeikommen.
Pass mit den Vergasern beim Einstellen auf (wenn es die silbernen sind), die Dinger sind sehr sensibel. Nicht einfach an einen der beiden Nadelventile drehen. Da entscheidet eine viertel Umdrehung über Sieg oder Niederlage.
Baue dir nicht ein dickes Starterkabel, sondern besser zwei dünnere ein. Meistens ist nicht das Kabel ein Schwachpunkt sonderen deren dünne Ringterminals. Die werden bei dem Startversuch (vor allem wenn keine zwei Dekoventile eingebaut sind) ordentlich warm. Oder du hast schon richtig fette Metalldinger aufgepresst.
Ich fand den Motor richtig kraftvoll und wie eine Turbine laufend und habe meine beiden schön am Laufen gehabt.......... wenn dieses dumme Lager und die Uneinsichtigkeit des Herstellers bezüglich Garantie nicht gewesen wäre.

Wo steht denn der Flieger?

UWE
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Beitrag von Stephan » Di 9. Aug 2011, 23:33

Hallo Hans. Ich denke ich könnte Dir eventuell eine kompette Lüfteranlage mit Leitblechen, Lüftergehäuse, Lûftern und Keilriemenscheibe besorgen. Müsste das eigentlich noch herumliegen haben. Wo ich meine Zweifel habe das sind die zwei Keilriemen. Verkauft GH glaube ich so um die 60 Euros, hüstel... Damit hast Du dann auch gleich zwei neue Fehlerquellen am Motor:
Besagte Keilriemen und die Lüfterlager. Beide gehen gern über den Jordan.
Daher gehört dann deren Kontrolle unbedingt zu absolut jedem Vorflugcheck... Also wenn Du Interesse hast...
Schick mir doch mal ein Bild von Deiner Auspuffaufhängung. Da können wir vielleicht auch noch etwas verbessern bevor die Geschichte mit den gerissenen Krümmern anfängt.

Gruss Stephan
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Beitrag von Sunnyboy » Mi 10. Aug 2011, 19:44

@ uwe,

ich verwende schon lange Addinol für den 582 und bin zufrieden damit.
Die Mikunis sind schwarz und haben keinen Primer.
EGT und CHT ist vorhanden, muß aber umgeschaltet werden. Die Digitalanzeige (Flüssigkristalanzeige) ist nicht mehr so i.o. Es ist ein Tschechisches Produkt. Eventuell Reparatur, wenn`s die Firma noch gibt, oder ein neues einbauen. Was gibt es da leistbares ??
Bei den Starterkabeln habe ich schon zwei fette Dinger drauf. Der Sunny hat auch 2 Batterien mit je 16Ah eingebaut. Bin am überlegen ob ich nicht die 2 gegen eine stärkere austauschen soll.
Deko-Ventile sind 2 Stk. eingebaut.
Der Flieger steht in der Steiermark.


@ Stephan,

es währe toll wenn du mir eine Lüferanlage besorgen könntest.
Mit neuen Keilriemen und Lagern sollte das Ding ja doch ein weilchen halten.
Fotos von der Auspuffanlage kann ich dir gerne schicken, wird aber noch ein bischen dauern, weil ich zuerst den Motor wieder anbauen muß, damit es gut sieht.

Viele Grüße
Hans
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Cobra Uwe
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Beitrag von Cobra Uwe » Mi 10. Aug 2011, 20:32

Sunnyboy hat geschrieben: Die Mikunis sind schwarz und haben keinen Primer.
Hans
Nein, die haben keinen Primer. Du sollst einen einbauen. Du kannst, falls bei diesen schwarzen Vergasern vorhanden, die seitlichen Einspritzer hernehmen.
Ansonsten bohre einen der Haltebolzen der Ansaugbrücke durch und installiere dort den Einspritznippel.
Sunnyboy hat geschrieben: .EGT und CHT ist vorhanden, muß aber umgeschaltet werden. Die Digitalanzeige (Flüssigkristalanzeige) ist nicht mehr so i.o. Es ist ein Tschechisches Produkt.
Hans
Ist doch besser als nichts und schon einmal ein guter Anfang.
Sunnyboy hat geschrieben:Der Sunny hat auch 2 Batterien mit je 16Ah eingebaut. Bin am überlegen ob ich nicht die 2 gegen eine stärkere austauschen soll.
Hans
Du benötigst nur eine Batterie. Diese sollte einen hohen Kurzschlußstrom haben. Sobald der Motor erst einmal deht springt er auch an. Immer!
Wenn er vorher genug Sprit bekommen hat.... durch den Primer. :wink:
Sunnyboy hat geschrieben: Der Flieger steht in der Steiermark.
Hans
Schade, ist für ein Sprung ein wenig zu weit.

Gruß UWE
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Beitrag von Stephan » Do 11. Aug 2011, 03:35

Ok, schick ich Dir. Hab sie gestern schon herausgekramt. Schick mir mal Deine Postanschrift. Mein Mail ist: smc@ool.fr

Gruss Stephan
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Beitrag von Sunnyboy » So 14. Aug 2011, 12:40

@ Uwe,

danke für die Infos.

Ansonsten bohre einen der Haltebolzen der Ansaugbrücke durch und installiere dort den Einspritznippel. ----- wie hast du das gemeint ??
Und wo kann ich einen Primer und die Anschlußnippel (außer bei Rotax) bekommen ??

Was meinst du, wieviel Ah sollte die Starterbatterie haben ??

Das EGT und CHT Anzeigegerät sende ich zu TL-Elektronic nach Tschechien zur Reparatur. Es wird die Flüßigkristallanzeige erneuert. Dann sollte ich zuverlässige EGT und CHT Werte bekommen. Einziger Wermutstropfen, ich muß zwischen den Anzeigen manuell umschalten.

Und übrigens Uwe, Graz ist ja von Bayern auch nicht so weit entfernt.
Toller Flughafen mit netten Leuten.

Viele Grüße Hans
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