HM 1000 Balerit

aerodynamisch gesteuerte ULs

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Mowa
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HM 1000 Balerit

Beitrag von Mowa » Mi 13. Mär 2013, 12:45

Moin zusammen. Kann mir irgendjemand von euch (Erkki???) sagen, wie er das Rollen hinbekommt? Vielleicht wirds ja auch gesagt, aber ich spreche kein La Reunionisch. Er bewegt das Steuerhorn wie ein normales Querruder. Aber ich kann kein Querruder erkennen... . :?:

http://www.youtube.com/watch?v=FkXo0R-y7dE


Meine Güte is das ein geiles Konzept! Groooooßartig! :idea:

Beste Grüße,
Olli
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mi 13. Mär 2013, 15:16

fast jedes modellflugzeug fliegt nur mit dem seitenruder eine art rolle. es ist mehr eine faßrolle.

kurz höhe, dann seite vollausschlag

achte mal darauf, was er in dem video mit dem seitenruder treibt.

ist das flugzeug erst einmal aus der längsstabilität herausgeschaukelt, dann rollt es auch weiter.

auf dem video kann man sehen, dass die maschine mehrmals zur rolle angesetzt hat und dann in einer steilkurve abbrechen mußte.
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Beitrag von Mowa » Mi 13. Mär 2013, 15:48

Ich sehe das gleiche wie du. Nur ist es kein Modellflugzeug und meine C42 bekomme ich nicht in eine Rolle durch den Ausschlag des Seitenruders. Und du deinen Flieger auch nicht!
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mi 13. Mär 2013, 16:01

das liegt am setup der maschine.

unsere drachen sind sehr eigenstabil (große V-form, langer leitswerkshebelarm) und auf die wirkung von quer- und seitenruder abgestimmt. darüber hinaus haben wir mehr als 10 meter spannweite, die so schon schlecht rollen. maschinen, die nur ein seitenruder haben werden deutlich agiler auf dieses abgestimmt und erzeugen daher mehr ruderwirkung.

für manntragenden kunstflug bin ich zu feige, aber ich fliege dir jeden scheiß mit ner ferngesteuerten 3 meter mühle nach. und die ist auch nicht viel kleiner, als die himmelslaus.

die seitenruderrolle ist sehr eirig und hat eine ungleichförmige rollbewegung. es gibt auch maschinen, die sich kurz oder überhaupt :shock: im rückenflug stabilisieren. dann hilft nur ein abschwung.

das der bursche es genauso macht, beweisen die abgebrochenen rollversuche, die er als steilkurve ausleiten mußte, weil er nicht schnell genug "über den punkt" gerollt ist und das aufrichtmoment der maschine ihm einen strich durch die rechnung machen wollte.

falls du es nicht glaubst, dann flieg einen looping. beim nächsten looping gibst du ein bischen seitenruder. das ganze steigerst du so lange, bis das seitenruder im vollausschlag ist. faßrolle nennt sich die nummer.

und diese kleine fummelige laus kann das auf engsten raum, so daß es wie eine richtige rolle aussieht.
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dekobein
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Beitrag von dekobein » Mi 13. Mär 2013, 18:31

Mowa, zumindest was die Eigenstabilität Deiner C42 betrifft, muss ich Eddy rechtgeben: Deine Möhre würde sich mit SR allein kaum zu 'ner gerissenen Rolle überreden lassen. Das ist wohl einer der Gründe, warum sich das Rentnermopped C-42 so gut verkauft. Kann jeder Doof mit umgehen :twisted: .

Hier kannste wat zur Technik der hässlichen Kröte aus Frankreich nachlesen - ganz in Unlareunionisch :D :

Ab Seite 90.

http://books.google.de/books?id=VT7C_Y4 ... el&f=false
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Beitrag von Mowa » Mi 13. Mär 2013, 20:48

Rollen, ich meine normales Rollen dieser Maschine. Keine Fassrolle, keinen Turn, kein Spielzeugflugzeug. Ganz normales Rollen. Und er benutzt dafür offensichtlich Das Steuerhorn wie bei einer Cessna. Nur sehe ich eben kein Querruder. Und wenn jetzt hier nochmal jemand mit Spielzeugflugzeugen kommt, drücke ich den Ignoring Button. Is das so eine schwere Frage gewesen?
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Beitrag von Flachstelle » Mi 13. Mär 2013, 21:29

Moin,

ich kann das Video leider nicht öffnen, aber kannet sein, dass mit dem Steuerhorn einfach das Seitenruder betätigt wird?

Und wenn man das beherzt macht bricht eben durch die Drehung um die Hochachse die Strömung einseitig ab. Wenn ich mit meinem Oldie das bei einem gewissen Geschwindigkeitsbereich mache reißt es mich tierisch herum. Macht Spass...;-)
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Beitrag von powerandpitch » Mi 13. Mär 2013, 21:29

was unterscheidet die aerodynamik eines modellflugzeug von der eines manntragenden?

nichts!

kunstflug bedeutet, durch steuerkräfte, die eigenstabilität eines flugzeugs zu überwinden.

die rollbewegung kommt durch einen aufschaukelvorgang zu stande. ist die mühle erst einmal über die flächenspitze hinweg, dann fällt sie auch auf den rücken. und liegt sie erst einmal auf den rücken, dann "kentert" sie auch (hoffentlich) durch.

die geringe spannweite fördert die rollrate.
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Beitrag von juergen_d » Mi 13. Mär 2013, 21:40

powerandpitch hat geschrieben:was unterscheidet die aerodynamik eines modellflugzeug von der eines manntragenden?
Die Reynoldszahl, z.B.?

Servus, Jürgen
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Beitrag von Mowa » Mi 13. Mär 2013, 22:59

@ Flachstelle: Gib bei youtube mal "Balerit Pou Du Ciel" ein. Das 15min Video ist das, was ich meine. Komisch, mit nem ipad kann ich den Link auch nicht öffnen.

Ab Minute 11 sieht man kurz, dass der Flieger 2 aufeinanderfolgende seichte Kurven fliegt. Das interessiert mich.

Und selbst n A380 bekommt man ohne Ruderbetätigung zum Rollen. Wahlweise kann eine Schulklasse von einer Tragflächenspitze zur anderen wandern oder es wird einfach nur der Sprit umgepumpt... .

Beste Grüße,
Olli
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Beitrag von dekobein » Mi 13. Mär 2013, 23:31

Mowa hat geschrieben:Rollen, ich meine normales Rollen dieser Maschine. Keine Fassrolle, keinen Turn, kein Spielzeugflugzeug. Ganz normales Rollen. Und er benutzt dafür offensichtlich Das Steuerhorn wie bei einer Cessna. Nur sehe ich eben kein Querruder. Und wenn jetzt hier nochmal jemand mit Spielzeugflugzeugen kommt, drücke ich den Ignoring Button. Is das so eine schwere Frage gewesen?
Na gut, dann eben rollen ohne Rollen :D . Warum verstehst Du nicht, dass man bei entsprechender Auslegung keine stinky Querruder zum Rollen braucht (höchtens Räder, hahahaha)? Hier steht, wie es bei der Sky Pup funktioniert:
http://machnone.com/faq.html

Siehe Frage "Q: Can a plane really fly without ailerons?"

Vergiss bitte nicht, dem Autoren (und Erbauer dieser Sky Pup) Deinen Ignore-Button per E-Mail zu schicken - er nimmt nämlich auch auf Modellflugzeuge Bezug :twisted: .
Wenn Du es dann immer noch nicht wahrhaben willst, nehmen wir am Samstag 'nen Hammer und dengeln mal 'ne ordentliche V-Form in Deine Fläche. Dann kanns Du die QR in Rente schicken und Regale daraus bauen.
Nichtraucher sterben gesünder.
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Beitrag von Volker-P » Do 14. Mär 2013, 06:27

Hallo zusammen,
wenn ich das richtig beobachtet habe, wird die vordere Hauptfläche als Höhenruder benutzt. Das Seitenruder ist also sehr weit vom Höhenruder entfernt. Wenn man nun den Hebelarm (geschätzt 2m) betrachtet, Seitenruder zum Höhenenruder, dann sollten sich diese Flugfiguren doch selbst erklären. Dazu ist die Spannweite auch sehr gering, was auch diese Agilität um die Längsachse begünstigt.
Ein Höhenruder im Seitenruderbereich, wie bei normalen Dreiachsern (C42 & Co) hat niemals die Wirkung, um selbst bei extremer V-Form der Tragflächen, solche Maöver zu fliegen...einfaches Hebelgesetz.

...wirklich ein tolles Konzept :D
Grüße aus dem Saarland,
Volker
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Beitrag von Timpilot » Do 14. Mär 2013, 08:18

Volker-P hat geschrieben:...Das Seitenruder ist also sehr weit vom Höhenruder entfernt. Wenn man nun den Hebelarm (geschätzt 2m) betrachtet, Seitenruder zum Höhenenruder, dann sollten sich diese Flugfiguren doch selbst erklären. ... ...einfaches Hebelgesetz.
P&P würde ich soweit zustimmen. Ich habe diese Rollen auch immer gern mit meinen 2-Achs-Modell-Trainern geflogen.
Das Seitenruder wird offensichtlich mit dem Steuerhorn betätigt.

Volker, Deine Erklärung kann ich nicht nachvollziehen. Wofür ist der Hebelarm zwischen Siten- und Höhenruder wichtig? Auch konventionelle Flugzeuge können doch gerissene Rollen fliegen. Wichtig für die Agilität ist doch nur der Hebelarm der Ruderflächen zum Schwerpunkt!?
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Beitrag von TDC » Do 14. Mär 2013, 09:00

Leute, wo bleibt euer Fachwissen?

Die Pou de Ciel wird traditionell ohne Querruder gebaut und geflogen.

Das Konzept des Monsieur Henri Mignet war doch schließlich ein Einfachst-Volksflugzeug, das jeder einfache Stoffel selbst bauen und ohne nennenswerte Ausbildung selbst fliegen kann.

Dazu gehörte eine unerschütterliche Eigenstabilität, rel. große Auftriebsflächen für eine nicht zu hohe Fluggeschwindigkeit und eben ein auf das Geringstmögliche reduziertes Steuerungskonzept.
Man füge zur Sicherheit ein Seitenruder von der Größe eines Scheunentores hinzu und alles was im Video an Flugfiguren zu sehen ist erklärt sich von selbst
Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat,
sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
(Antoine de Saint-Exupery)
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Beitrag von Volker-P » Do 14. Mär 2013, 09:48

Tim, die gerissene Rollen die du meinst, werden mit Querruder geflogen. Und wie TDC eben treffend beschrieb, die Pou de Ciel hat keine Querruder :wink:
Ich spekuliere mal so:
Wenn du damit eine Rolle fliegen willst, nimmst du mit dem Höhenruder, in diesem Fall die Haupttragfläche, die Nase nach oben. Dann voll Seitenruder, und der Vogel fängt fassrollenmäßig an zu rollen...sieht man sehr schön in dem Video. Der Druckpunkt vom Prop liegt hier hinter dem "Höhenruder", und hinter dem Schwerpunkt, was die Rolleigenschaft auch noch begünstigt.
Der Hebelarm an der C42 vom Seitenruder und vom Höhenruder ist fast 3m vom Schwerpunkt entfernt...also länger, und damit ist mehr Kraft vom Seitenruder erforderlich. Dazu zieht der Motor auch noch von vorne, und diese Kraft muß auch noch überwunden werden.
Du kannst dieses Steuerkonzept nicht mit unseren normalen Dreiachsern vergleichen...ehr mit einem Drachensegel. Höhenruderwirkung durch verändern des Anstellwinkels der vorderen Tragfläche.

Berichtigt mich, wenn ich auf dem Holzweg bin... :D
Grüße aus dem Saarland,
Volker
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