Schweiz, die Hölle der UL- Fliegerei

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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erkki67
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Schweiz, die Hölle der UL- Fliegerei

Beitrag von erkki67 » So 1. Jun 2014, 10:20

Nun gut, der Verband hier in der Schweiz hat es zumindest fertig gebracht, den Artikel mit den 20kg/M2 Limitierung zu bodigen, jedoch wird es jedoch immer noch keine richtigen UL's in der Schweiz geben, warum?!

Nun, ja unser BAZL, eurem LBA entsprechend hat hinzugefügt, das nur elektrisch betriebene UL's der Moschi und Trike Fraktion, neben den Benzin betriebenen (neu) Gyrokopter und 3-Achsern betrieben werden dürfen.

Scheisse, und wieder werden die kleinsten mit immensen Kosten abgeschreckt.

Zu allem übel, ich kann mich auch irren, müssen die UL's in Serie produziert werden und zumindest in Deutschland oder gemässe den Deutschen Zulassungsbestimmungen oder den Englischen zugelassen worden sein.

Aha, elektrische zugelassen und in Serie produziert werden, was soll das?

Ich kenne dieses Amt hier eigentlich von einer hervorragenden Seite, aber hier haben Sie mit der Personalbesetzung tief in die Kloschüssel gegriffen.

Ich kann nicht verstehen was diese Bremserei, von Amtes wegen bringen soll?!

Im Prinzip wäre es einfach geil, ist zwar Utopie, jemand würde mit einem Akkupaket daherkommen, mit 40kg oder so Gewicht, die es ermöglichen würden mit einem 60kw UL 5Std zu fliegen um es in ca 30min wieder geladen zu haben, nur um diesem Altherrengehabe ans Bein zu pissen.

Habe geschlossen

Erkki
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » So 1. Jun 2014, 19:05

Moin Erkki,

heute nachmittag hat mein Bengel auf einem Flugtag einen 1,2 A, 3-S Lipo für 13,-- Euronen gekauft. Ein Dumpingpreis.

Was meinst Du, was so eine Batterie für einen manntragenden Vogel kosten würde, die nicht in einer Stückzahl von mehreren 100.000 Stück hergestellt wird.

Wie oft könnte man so ein Dingens laden, bis es krepiert? Bei unseren Fliegern hat kein Akku das zweite Lebensjahr erlebt.

Bis diese Technologie den Benzinmotor an Attraktivität überflügelt, dauert das noch ne Weile.

Gruß

Edgar
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Beitrag von aeroklaus » So 1. Jun 2014, 19:39

powerandpitch hat geschrieben: Was meinst Du, was so eine Batterie für einen manntragenden Vogel kosten würde, die nicht in einer Stückzahl von mehreren 100.000 Stück hergestellt wird.
Wie oft könnte man so ein Dingens laden, bis es krepiert? Bei unseren Fliegern hat kein Akku das zweite Lebensjahr erlebt.
Egar, am besten alles so lassen, wie es ist, nur nichts ändern.....

Die E-Fliegerei ist doch längst Realität.
Beispiel aus der Motorschirmszene (Link geht nicht, da man angemeldet sein muss):

Selbst konstuierter/gebauter GS-Antrieb mit Akku 24000 mAh ( max.18 min Flugzeit) Gesamtgewicht 22- 23 Kilo. Preis für den Akku derzeit 500€, der hält ein, zwei Jahre und wandert danach ins E-bike oder E-scooter. So ein Antrieb dürfte auch für ein leichtes Drachentrike taugen, dann kann man natürlich auch mehr Kapazität mitschleppen.
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Beitrag von powerandpitch » So 1. Jun 2014, 19:55

Fliegen bedeutet für mich, vom Platz wegzukommen. Oft genug nervt es schon, wenn an einem anderen Platz kein Mogas zu bekommen ist.

Wie lange wird es dauern, bis diese Antriebsart vernünftige, nutzbare Leistungen liefern wird? 5 Jahre, 10 Jahre oder etwa 15?
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Beitrag von aeroklaus » So 1. Jun 2014, 20:18

....dann bleib´ eben bei deiner c22.

Man sollte es nicht für möglich halten, aber es gibt tatsächlich Menschen mit anderen Vorstellungen, Wünschen und Zielen. Sogar unter den Piloten.

Und gottseidank gibt es genügend Verrückte und Visionäre, die Dinge vorantreiben, ohne die du noch nicht mal dein Modellfliegerchen vom Boden aus steuern könntest.
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Beitrag von Timpilot » So 1. Jun 2014, 20:33

powerandpitch hat geschrieben:...
Wie lange wird es dauern, bis diese Antriebsart vernünftige, nutzbare Leistungen liefern wird? 5 Jahre, 10 Jahre oder etwa 15?
Die Leistung ist längst ausreichend und eigentlich beliebig - es scheitert der große Streckenflug nur an der zu transportierenden Energiemenge. Das wird aber Jahr für Jahr besser! :-)

siehe z.B. http://www.greenspeedcup.de
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Beitrag von powerandpitch » Mo 2. Jun 2014, 10:12

Sorry Klaus,

ich bin Sportpilot, also Egoist.

Und wäre wahrscheinlich der Erste, der so einen Motor einbauen, wenn das Ding nur lange genug damit fliegen würde.

Die Motoren gibt es, die passende Regelung dazu auch.

Es bleibt also nur die Frage, wann es die entsprechenden Akkus geben wird? Was bleibt also übrig, als die Entwicklung abzuwarten?

Eines Tages sind die Akkus da und man kann sich darüber ernsthafte Gedanken machen.

Mit den kurzen Hüpfern über ein paar Minuten beweist man eigentlich nur das, was andernorts (Modellflieger) schon längst bewiesen ist.

Wo bleibt der augenblickliche praktische Nutzen?

Gruß

Edgar
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Beitrag von aeroklaus » Mo 2. Jun 2014, 15:00

Edgar, alter Sportsfreund:

„Sportpilot", was immer das auch sein mag, bin ich übrigens auch.
Und weißt du was: ich brauche meistens sogar überhaupt keinen Motor und bin trotzdem teilweise stundenlang in der Luft. Und habe tatsächlich Spaß dabei!

Ich will es aber auch mal so ´rum probieren, vielleicht verstehst du dann:
du bist doch sicher auch in einem – wie heißen noch mal diese vollkommen unnützen und nervig-lauten Dinger mit 4 Rädern? ;-)– Quad-Forum aktiv, oder?

Was würdest du sagen, wenn da ständig einer dazwischen-quäken würde, dass es viel besser wäre, mit dem gebrauchten, manilagrünen VW Jetta zu fahren, da das ja nur Vorteile hätte:

- ausgereifte Technik
- viel schneller
- Kommt viel weiter, auch bergauf
- man braucht keinen Helm
- man wird nicht nass, wenn es regnet oder wenn man mit einem Gartenschlauch abgespritzt wird
- man kann die Klopapierrolle immer auf der Rückablage mit dabeihaben (zusammen mit dem Wackelhund)
etc.

Würdest du da auch sagen, der nervt und stört ständig die Diskussion?
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Beitrag von powerandpitch » Mo 2. Jun 2014, 17:12

Das wäre dann eben seine Meinung. Es soll sogar Typen geben, die Golf spielen. :twisted:

Es geht ja nur um eine Einstellung zu einer Sache und nicht um ein Naturgesetz. Du wirst immer die faulen "Abstauber" und die Macher in einer Szene haben.

Wenn man selber von einer Sache absolut überzeugt ist, dann kann es einem doch wumpe sein, was da so ein Ostfriese kurz vor der Nordsee herumlamentiert?

Oder hast Du jemals ein Auto, ein Flugzeug oder was auch immer gebaut, gekauft, nur weil es ein anderer, gut, schlecht oder sonstwie gefunden hat?

Letzten Endes haben sich die Dinge doch immer irgendwohin weiterentwickelt, egal wer wie oder was herumgeschrien hat.

Aus meiner Sicht ist es momentan keine Alternative, genauso, wie der Elektromodellflug vor 30 Jahren. Heute sieht das ganz anders aus. Vorangebracht haben letzten Endes die Handy- und Laptopfritzen die ganze Sache und nicht die Tüftler und Bastler. Die sind immer irgendwo herumgekrebst und haben eine Menge Lehrgeld gezahlt, bis plötzlich die passenden Akkus gebaut wurden.

Und so ähnlich könnte es auch in der manntragenden Fliegerei sein. Genauso, wie bei den Autos. Da gibt es auch Typen die glücklich sind, wenn sie mit einem SUV 50 km mit Strom fahren können. Keine richtige Power für die Flucht nach vorn und auch keine wirkliche Ersparnis, weil ein weiteres System finanziert und gewartet werden will.

Unsere Generation kann es sich noch leisten mit dem toten Dinosaurier herum zu aasen. Die nach uns kommen wohl nicht mehr.

Warum also nicht warten, bis andere Industriezweige eine hammermäßige Batterie in Großserie herstellen? Wir paar People werden keinen Produzenten dafür ermuntern können. Gesetz der Marktwirtschaft.
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Beitrag von Hein Mueck » Mo 2. Jun 2014, 20:02

powerandpitch hat geschrieben:Keine richtige Power für die Flucht nach vorn.
Du musst Dich dringend mal in ein "richtiges" E-Auto setzen. Also ich konnte kaum die Arme nach vorn kriegen ... :D

Aber natürlich: Bei der Heizerei ist nach 100km Feierabend.

Bye Thomas
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Beitrag von dsommerfeld » Mo 2. Jun 2014, 20:37

Ist eine andere Geschichte und zeigt das hier in der BRD die Autolobby verhindert.

Ich sass in Austin in einem Tesla S, ca 600 Km/h Reichweite , 230 Km/h, alles Elektro. Das Teil sieht aus und fährt wie ein Maserati. Wollte der Typ mir den wie gefahren für 51.000 US$ verkaufen (35 T Euro). Ich war Mega begeistert. Komme nach Hause , schreibe Teslar Deutschland an und nun liegt das Angebot über 105.000 Euro vor. Natürlich entspricht das US Teil nicht unseren Sicherheitsrichtlinien.. bla bla bla...

Jetzt habe ich ein paar schlaue Jungs gefunden und überlege einen 66er Käfer umzubauen... der hat dann ca. 250km Reichweite und fahr mit 150 mehr als das Original...
Es geht mehr als man denkt !!

Die Ölllobby ist mächtiger als man denkt...
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Beitrag von erkki67 » Di 3. Jun 2014, 07:52

Ich werd das Gefühl nicht los, dass unsere Behörde die Trikes an einen Flugplatz gebunden haben wollen.
Gewiss gibt es Trikes, welche hübsche Flugzeiten machen können, wie der Atos, aber das geht auch nur mit einem Strahm gefüllten Geldbeutel, also sind die locost Flieger schon wieder aussen vor.
Ist doch klar, junior Piloten haben alle einen gutbetuchten Papa im Hintergrund, zumindest könnte man meinen, dass das BAZL, so haben will um die Überschwemmung im Keim zu ersticken.
Wie kann eine Behörde nur so engstirnig sein?

Rki
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Beitrag von powerandpitch » Di 3. Jun 2014, 08:37

dsommerfeld hat geschrieben:Natürlich entspricht das US Teil nicht unseren Sicherheitsrichtlinien.. bla bla bla...

Jetzt habe ich ein paar schlaue Jungs gefunden und überlege einen 66er Käfer umzubauen... der hat dann ca. 250km Reichweite und fahr mit 150 mehr als das Original...
Es geht mehr als man denkt !!
Wenn der Tesla in Europa bereits eine Zulassung hat, dann ist das mit dem US-Wagen kein Problem. Besorg Dir die Konformitätserklärung mit allen dazugehörigen Anlagen. Dann kannst Du prüfen, wo der Ami-Wagen abweicht, wenn das überhaupt der Fall ist.

Es dürfte nicht weiter schwierig sein, für so einen Wagen eine EBE zu erhalten. Meisten ist es der eigene Hersteller, der solche Importe verhindert. Deutschland ist ein Hochpreismarkt, andere Märkte werden damit teilweise sogar subventioniert.


Wenn Du so ein Projekt durchziehen möchtest dann guck dir mal diese Seite an: www.elektroporsche.de

In der Oldtimer Praxis 1/2006 wurde der Umbau eines 912 Porsche zum Elektrorenner beschrieben. Die genannten Reichweiten kommen leider nur in einem Modus zu Stande, wie sie im normalen Straßenverkehr kaum anzutreffen sind.

Schön ist, dass die Industrie an bezahlbaren, leistungsfähigen Batterien am tüfteln ist. Alles eine Frage der Zeit, bis man mit so einem System vernünftig und ausdauernd fliegen oder fahren kann.

Ganz ohne ist die Technologie trotzdem nicht. Letztes Wochenende kam es in "Moormerland" zu einem Zimmerbrand, der durch einen gelagerten Modellflug-Lipo ausgelöst worden ist. Wir haben zuhause auch schon das eine oder andere glimpfliche Raucherlebnis mit kleinen 3 S, 30-C Akkus erlebt. Was ein deutlich größeres Paket alles veranstalten kann, möchte ich da lieber nicht wissen.
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