Studium, Ausbildung etc.

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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Raimund
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Studium, Ausbildung etc.

Beitrag von Raimund » Di 10. Aug 2010, 14:39

Hallo,

ich lese hier schon ein Weilchen in diesem zwar kleinen aber netten Forum mit. Dabei ist mir aufgefallen das sich hier auch der ein oder andere Ingenieur / Flugzeugbauer rum treibt. Und an eben diese hätte ich eine Frage;
Und zwar bin ich z.Z. mit meinem Bachelorstudium als Mechatroniker beschäftigt welches sich in nicht all zu ferner Zukunft dem Ende zuneigt. Nun spiele ich schon lange mit dem Gedanken meinen Master mit dem Schwerpunkt Luft- und Raumfahrttechnik zu machen und könnte mir u.a. gut vorstellen später mit der Konstruktion / Bau /Entwicklung von (UL!) Flugzeugen meine Brötchen zu verdienen. Unter diesem Gesichtspunkt interessiert mich wie die Leute die sich hier Hauptberuflich mit der Fliegerei beschäftigen dazu gekommen sind, sprich welche Ausbildung sie durchlaufen oder welche Universität sie besucht haben bzw. empfehlen können. Mein Interesse beschränkt sich dabei nicht nur auf eine mögliche akademische Laufbahn!
Falls jemand seinen beruflichen Werdegang hier nicht publik machen möchte, würde ich mich natürlich auch über eine PN freuen.

Gruß
Raimund
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Sparrow
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Beitrag von Sparrow » Di 10. Aug 2010, 16:35

Hallo, Raimund,

also, ich will Dich ja nicht um Deine Illusionen bringen, -Träume brauchen wir so wichtig wie die Luft zum Atmen- aber ich kenne kaum jemanden in Deutschland, der vom UL-bauen, konstruieren, vertreiben, leben kann.
Habe einen ähnlichen Werdegang, wie Du, nur gabs damals den Master nicht.
Habe also auf Dipl. Ing. Masch.-bau studiert und bin nach dem Studium relativ schnell in einer Flugzeugbaufirma untergekommen. Das war mein Traum. Natürlich keine UL´s, sondern Passagierflugzeuge.
Der Vorteil dabei ist, dass man auch da Gleichgesinnte findet.
Fast jeder träumt seinen Traum, von den persönlichen Flügeln, dort weiter.
Ich habe später nie mehr so viele Piloten, Drachenflieger, Tütenfliger, Modellflieger, Flugspinner auf einen Haufen gefunden.
Und das hat meinen Berufsalltag um das entscheidende Quentchen erweitert. Ein Fachsimpeln hier, ein Foto da....
Das ist wie Hangarflying. Nur bezahlt und den ganzen Tag.
Die meissten dieser Freundschaften haben bis heute gehalten.
Diejenigen, die versucht haben, sich im Bereich General Aviation (Als Sammelbegriff) selbstständig zu machen, oder beruflich einzusteigen, haben das meist schon wieder hinter sich.
Ich könnte Dir hier Namen nenne, da staunst Du nur.
Am Rande erwähnt: Eine Bökow Junior konnte nur in Serie gebaut werden, weil es in dieser Firma ein paar Individualisten gab, die, nach Feierabend, so eine Kiste gebaut haben. Das hat dem Hr. Bölkow so gut gefallen, dass das Ding in Serie, unter dem Dach Bökows gebaut wurde.
Und ein Erfolg wurde!
So schade es ist, die Beschäftigung mit Flugzeugen und mit Flugzeugbau, als Broterwerb Alleine, ist, in meinen Augen, relativ aussichtslos.
Aber, es gibt die Möglichkeit, Beides zu verbinden.
In meinen Augen nicht sie Schlechteste.
Gruß

Andreas
Stephan
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Beitrag von Stephan » Di 10. Aug 2010, 16:46

Hallo Raimund,
kann mich Andreas, aus einem etwas anderen Blickwinkel, nur anschliessen. Hauptberuflich wird das schwer. Nicht nur in Deutschland. Ich fliege nebenberuflich Touristen durch die Gegend und verkaufe ab und an ein Ul und repariere ziemlich viel. Obwohl es an Touristen hier nicht gerade fehlt könnte ich mir nicht vorstellen ausschliesslich davon zu leben. Es ginge vielleicht, aber es würde schwer sein und von zuvielen Zufallsfaktoren abhängen. Als Zusatzbrot aber durchaus zu empfehlen. Schon des Spassfaktors halber.

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
Raimund
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Beitrag von Raimund » Mi 11. Aug 2010, 21:19

Zugegeben, das ist jetzt nicht unbedingt dass was ich zur Motivation hören wollte. Aber ganz Unrecht habt ihr natürlich nicht.
Nichts desto trotz gibt es (auch hier) ein paar Leute die sich damit beruflich noch intensiver beschäftigen und davon leben können (konnten?). Also noch mal meine Bitte an alle ehemaligen LuR Studenten und sonstige “Fachleute“ hier ihre Erfahrungen zu teilen und vll. den ein oder anderen Ratschlag oder Empfehlung niederzuschreiben.


Gruß
Raimund
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » Do 12. Aug 2010, 15:48

Fliegerei ist eine tolle Sache und es gibt in und um Konstruktion, Produktion oder Lehre eine Menge Tätigkeiten, die damit irgendwie zu tun haben.

Ich konnte aus Deiner Vorstellung jetzt nicht entnehmen, daß Du Dich mit einem LTB selbständig machen wolltest.
Das wäre auch sicher der schwierigste Fall.

Aber z.B. in der Qualitätssicherung bei Airbus oder im Wartungsbetrieb einer großen Luftfahrgesellschaft gibts immer noch gut bezahlte Jobs, die allerdings oft keine enge Bindung an einen festen Wohnort zulassen.

Das bietet Dir immer noch genügend Nähe zur Fliegerei mit einigen Vorteilen.
Wenn Dir das Spaß macht, warum also nicht den Master in dem Fachgebiet aufsatteln?

Oder Du gehst gleich nach Aachen;
da gibts außer der wichtigsten und traditionsreichsten Hochschule der Welt in punkto Fliegerei auch bald wieder ein richtiges deutsches Diplom (wenn man dem Rektorat glauben darf). :D
Gruß Gert
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