Trike-3-Achser komplett verschiedene Steueranordnung

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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grauhaar
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Trike-3-Achser komplett verschiedene Steueranordnung

Beitrag von grauhaar » Sa 14. Nov 2009, 16:00

Hello
Mich faszinieren Ultraleichtflieger schon seit langem. Da ich auch etwas Modellflug betreibe hätte ich folgende Frage ? Beim Modellfliegen und ich denke auch beim Ultraleichtdreiachser bedeutet Knüppel zu sich ziehen steigen. Beim Trike Bügel zu sich ziehen bedeutet sinken bzw.Tiefenruder. Ist das so korrekt ?
Wenn ja ist das beim Umstieg vom Dreiachser zum Trike bzw. umgekehrt nicht irrsinnig gefährlich ? Hat jemand schon beides geflogen und wie war die Umstellung ?
Grüße Helmut
Stephan
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Beitrag von Stephan » Sa 14. Nov 2009, 16:42

Hallo Helmut,

wir haben mehrere Piloten bei uns die beides fliegen. Und sogar mehrmals am Tag von einer Maschine auf die andere hüpfen. Das ist tatsächlich kein Problem. Alles Gewohnheitssache würde ich sagen.

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
Fliegender Wolf
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Beitrag von Fliegender Wolf » Sa 14. Nov 2009, 22:34

Also grauhaar, als ich das erste Mal mit nem Trike geflogen bin, hab ich das so gemacht:

Ich hab mir einfach vorgestellt, ich säße in einem normalen Flugzeug mit dem Hintern auf dem Steuerknüppel (natürlich hab' ich gedanklich vorher n' Sattel draufgeschraubt, ihr Ferkel :evil: ) und würde mich am Instrumentenbrett (in Wiklichkeit der Bügel) festhalten. Stoße ich mich jetzt vom Instrumentenbrett ab, geht der Knüppel nach hinten, ziehe ich das Instrumentenbrett heran, geht der Knüppel nach vorn. Uns schon stimmt es wieder! 8)

Schönes Wochenende
Stefan
Abdul
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Beitrag von Abdul » So 15. Nov 2009, 12:13

Hallo fliegender Wolf,

ich weiß zwar, daß das fliegerische Gefühl im Hintern sitzt, aber .......


Michael
Abdul
Der mit einem Affen im Sunny fliegt und ansonsten in ärztlichen Kreisen als durchaus heilungsfähig gilt
Mark
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Beitrag von Mark » So 15. Nov 2009, 14:44

Hallo Helmut,
ich fliege seit 2 Jahren Dreiachser und seit ca. 4 Monate Trike. Ich selbst hatte noch keine Probleme mit der Umstellung 3 Achser - Trike, das kann aber daher kommen das bei mir als Anfänger ( und nach 2 Jahren 3- Achser fliegen ist man noch Anfänger ) die Bewegungsabläufe noch nicht automatisiert sind, das bedeutet, daß man im Landeanflug noch voll konzentriert ist ( wie es ja auch sein soll). Probleme gibt es da eher bei den alten Hasen die seit Jahren fliegen und und ihren Flieger mit absoluter Routine so " nebenbei " landen. Wenn man dann statt zu ziehen drückt, oder andersrum hat man natürlich ein Problem. Aber bei uns am Platz gibt es einige die beides fliegen und meines Wissens gab`da noch nie Probleme.Man sollte sich vorm losfliegen noch mal kurz klar machen in welchem Fluggerät man sich befindet, dann klappt das schon. Ich finde das kann man so einwenig mit Motorrad - und Autofahren vergleichen, beide werden unterschiedlich gefahren aber man kann trotzdem von einem zum anderen wechseln. Interssant fände ich wie das bei dem Umstieg vom 3 Achser auf nen Gyrocopter ist, hat da einer ne Ahnung?
happy landings, Mark
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » So 15. Nov 2009, 15:25

Ich weiß von zwei Unfällen, einer davon schwer, wo genau diese Verwechselung passiert ist.
Beide Piloten waren Fluglehrer mit entsprechender Erfahrung.
Da scheint die Routine eher hinderlich zu sein.

Ich hatte, als ich mit dreißig den Lappen gemacht habe, schon einige hundertausend Motorradkilometer hinter mir.
Und ich bin an dem Reflex, auch bei Crosswind einen Landeanflug ohne Vorhaltewinkel zu machen, fast verzweifelt.
Immer wieder versuche ich die Nase exakt in die gewünschte Richtung zu bringen und gleiche die Drift unwillkürlich mit dem Querruder aus.
Das sieht nicht nur ***** aus, das fliegt sich auch so.
"Vorhaltewinkel" beim Moppedfahren ist nun mal der sichere Tod.
Und das prägt sich einfach ein :D
Ich muß bis heute regelmäßig alle paar Minuten meinen Horizont kontrollieren, damit nicht wieder ein Ohr hängt und ich gleichzeitig im Ruder stehe.

Noch schöner war der Reflex eines Schülers in meiner Gruppe, der im richtigen Leben als Fahrlehrer sein Brot verdiente.
Der latschte bei seinem ersten Alleinflug, als der C22 endlos flairte, am Ende der Bahn einfach dahin, wo in seinem Auto das Bremspedal gewesen wäre.
Da gings dann gleich rechts ins mannshohe Maisfeld. Mit Vollgas.
So einen kurzen Holzprop anschließend habe ich noch nie gesehen.
Sonst war nix.
Gruß Gert
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ColaBear
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Beitrag von ColaBear » So 15. Nov 2009, 16:31

Moin,

an mindestens einen BfU-Bericht zu diesem Szenario als wahrscheinliche Unfallursache kann ich mich auch erinnern. Umschüler reagierte falsch, Fluglehrer konnte ihn nicht mehr übersteuern oder so.

Wie unterschiedlich doch die Philosophien der Flugtechnik sein können. Die von tiniro als **** beschriebene Landetechnik nennen sie in meinem Umfeld "Crosswindlandung mit hängender Fläche" (und Null oder nur wenig Vorhaltewinkel), und sie gilt - je nach Muster - sogar als vorbildlich. Im Prinzip ein leichter Slip bis zum einrädrigen Aufsetzen. Sicher und reifenschonend.

Oder verstehe ich da etwas komplett falsch? Bezieht sich auf Dreiachser, oder?

Viele Grüße
ColaBear
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Cobra Uwe
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Beitrag von Cobra Uwe » So 15. Nov 2009, 17:32

ColaBear hat geschrieben:Die von tiniro als **** beschriebene Landetechnik nennen sie in meinem Umfeld "Crosswindlandung mit hängender Fläche" (und Null oder nur wenig Vorhaltewinkel), und sie gilt - je nach Muster - sogar als vorbildlich. Im Prinzip ein leichter Slip bis zum einrädrigen Aufsetzen. Sicher und reifenschonend.

Oder verstehe ich da etwas komplett falsch? Bezieht sich auf Dreiachser, oder?

Viele Grüße
ColaBear

Na ja, die Reifen sind mir da ziemlich egal.
Lande mal einen Spornradflieger mit Seitenwind ohne hängende Fläche! :roll:
Da wirst Du ein echtes Wunder erleben!
Je nachdem wie die Fahrwerksgeomitrie des Fliegers ist, ist von einem Ruck bis zum Rechtwinkligen Abbiegen alles drin.


UWE
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » So 15. Nov 2009, 18:22

Ihr habt natürlich beide recht.

Das"****" bezog sich auch weniger auf die Landung, denn auf mein schiefes Herumeiern auf Reisehöhe.

Das Landen mit hängender Fläche ist ja o.k.
Bei meinem Quicksilver ist mit einer Stallspeed von unter 40km/h sowieso irgendwie jeder Anflug eine spektakuläre Crosswindlandung. 8)
Gruß Gert
quax2000
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Beitrag von quax2000 » So 15. Nov 2009, 18:41

Mit einem eher kurzbeinigen Doppeldecker ist Fläche hängen lassen auch sehr schnell am Ende...
Und zum Crosswind; Wenn die Bahn breit genug ist kann man ja auch etwas Diagonal reinkommen. Oder ist das verpönt?
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » So 15. Nov 2009, 19:19

Nein,
es ist nur verpönt, die Nase genau auf den Kirchturm zu halten, wenn man zwar genau dahin will, aber gleichzeitig 30 Knödel aus 90° wehen.
Das sieht dann mit kontrolliertem Flug nichts mehr zu tun.
Oder lernt man das heute anders?

:shock:
Gruß Gert
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Re: Trike-3-Achser komplett verschiedene Steueranordnung

Beitrag von trikeflieger » Do 3. Dez 2009, 14:41

grauhaar hat geschrieben:Hello
Mich faszinieren Ultraleichtflieger schon seit langem. Da ich auch etwas Modellflug betreibe hätte ich folgende Frage ? Beim Modellfliegen und ich denke auch beim Ultraleichtdreiachser bedeutet Knüppel zu sich ziehen steigen. Beim Trike Bügel zu sich ziehen bedeutet sinken bzw.Tiefenruder. Ist das so korrekt ?
Wenn ja ist das beim Umstieg vom Dreiachser zum Trike bzw. umgekehrt nicht irrsinnig gefährlich ? Hat jemand schon beides geflogen und wie war die Umstellung ?
Grüße Helmut
Hallo Helmut,

ich fliege auch beides, völlig problemlos. Mit dem Modellfliegen habe ich auch angefangen, dann Drachen, Trike und 1 Jahr später Umschulung auf 3-Achser. Mittlerweile 14 Jahr unfallfrei unterwegs.

Gruß Axel
Unterwegs im Motorrad der Lüfte.
Mowa
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Beitrag von Mowa » Di 8. Dez 2009, 11:23

tiniro01 hat geschrieben:Nein,
es ist nur verpönt, die Nase genau auf den Kirchturm zu halten, wenn man zwar genau dahin will, aber gleichzeitig 30 Knödel aus 90° wehen.
Das sieht dann mit kontrolliertem Flug nichts mehr zu tun.
Oder lernt man das heute anders?

:shock:
30kt aus 90°??? Da würde ich mit meinem Storch jede x-beliebeige Landebahn seitlich anfliegen können und würde immernoch zum stehen kommen. Sähe dann ungefähr so aus wie ne Hubschrauberlandung.
Wäre mal interessant zu wissen, ob das erlaubt ist. :-)))
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