120 kg - bald ohne Flugleiter-Pflicht?

die neue Leichtigkeit des Fliegens

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Mike
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120 kg - bald ohne Flugleiter-Pflicht?

Beitrag von Mike » Fr 14. Sep 2012, 12:14

Zugestandene "Selbstverantwortung" im Gegenzug zur freiwilligen "Bescheidenheit" der Geräte.

Das ist die Philosophie der deregulierten 120er. Passend zu dieser Leitidee ist das erste Projekt des Verbands für motorisierte Leichte Luftsportgeräte (VMLL): Ausarbeitung und Diskussion eines Konzept-Entwurfs, unter welchen Aspekten und Voraussetzungen speziell beim Betrieb von motorisierten Leichten Luftsportgeräten von der Flugleiter-Pflicht abgesehen werden kann.

Das Projekt wird im Schulterschluss mit dem Deutschen Motorschirm-Verband (DMSV) erarbeitet, der einen Vorstand im VMLL für das "Referat Motorschirm und Minimum" benannt hat.

Mehr im Blog unter http://ultraleicht120.de

Übergangsweise bis zur Fertigstellung einer Verbands-Webseite wurde eine Rubrik "VMLL" eingerichtet, auf der die komplette Satzung und ein Beitrittsformular heruntergeladen werden können.

Unser Motto: Die LLs - inklusive Dreiachser - sind in der Performance bescheiden. Aber sie eröffnen im Gegenzug Freiheiten, von denen die "Höher-Weiter-Schneller-Fraktion" nicht einmal zu träumen wagen darf!

Mike
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TDC
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Beitrag von TDC » Fr 14. Sep 2012, 15:36

So ein Blödsinn.

Es gibt doch gar keine allgemeine Flugleiter-Pflicht.
Eine Flugleiter-Pflicht, wo sie denn besteht, ist von der Genehmigung des Fluggeländes abhängig, egal wie viele 120 kg die dort eingesetzten Fluggeräte wiegen.

Wenn du jetzt unbedingt mit dem Holzhammer nach einem ergiebigen Thema suchen musst, versuch doch lieber den Flugplatzzwang abzuschaffen.
Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat,
sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
(Antoine de Saint-Exupery)
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Beitrag von Mike » Fr 14. Sep 2012, 16:11

TDC schrieb
So ein Blödsinn.
Danke für Deine mal wieder ausgesprochen feinnervige Argumentation.

Ist schon komisch: Auf unserem kleinen Platz haben wir mit angereisten Kontrolleuren zu kämpfen, die prüfen, ob zumindest jemand mit Handfunke am Boden steht, wenn der Turm nicht besetzt ist. Falls nicht, wird es ziemlich eng, wenn Du einfach mal unter der Woche ohne Betrieb am Platz deinen Flieger rausgeholt hast.

Um diese Situation, die viele kennen, geht es. Nur die wenigsten haben einen "Privatplatz" mit entsprechenden Möglichkeiten.

Gruß, Mike
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Fr 14. Sep 2012, 16:26

mal total bescheuert gefragt.

warum ist das mit dem flugplatzzwang überhaupt so eine grosse sache?

ich meine jetzt ernsthaft und nicht nur so ein, "wir wollen nicht von oben gegängelt werden" gerede.

-zumindest in nordeutschland stolpert man alle 10 kilometer über einen zugelassenen platz. ist das in restdeutschland soviel anders?

-man müßte also ein fliegender bauer mit etwas brachland sein?
-dieses sollte start- und landetauglich sein.
-in alleinlage sich befinden.
-noch nicht mit windenergieanlagen zugeflastert sein.
-oder von einem bedrohten sumpf-doter-sittich bevögelt werden.
-im umkreis von (mindestens) 10 km dürfte es keine lärmgeplagten "mitmenschen" geben, die dir gleich wieder den hahn abdrehen.

mal ganz provokant gefragt. wo gibt es in ganz deutschland so einen acker?

ich lebe mitten in ostfriesland mit riesigen grünen flächen. packst du da regelmäßig auch nur ein motormodellflugzeug aus und fliegst "wild", dann ist es eine frage der zeit, bis sie dich am "arsch" haben. obwohl das ja eigentlich nicht verboten ist. selbst mit elektroflugzeugen erlebst du ähnliches. und das auf meinem eigenen acker!!!!!

so! und nun willst du im jahre 2012 das gleiche mit manntragenden flugzeugen in "großdeutschland" durchziehen, wo jeder zweite das ruhebedürfnis eines schwer schuftenden uranminen-arbeiters hat?

vergiss es!

selbst, wenn es eines tages erlaubt wäre, würden sich die null-dezibel-heinis dagegen wenden und dir das leben schwer machen.

hier gibt es zuviel neid und mißgunst. eine genehmigung ist lästig im erwerben und auch im aufrecht erhalten. sie ist aber auch ein erheblicher schutz, wenn es um angriffe von aussen geht. unserem nachbarverein mußten die windkraftfuzzys ein neues gelände beschaffen, erschliessen und kultivieren. und das war nur ein modellfluggelände. aber, sie hatten eine genehmigung für den sturzacker.
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Beitrag von Abdul » Fr 14. Sep 2012, 16:34

Und sind Deine ganzen Flugplätze auch durchgängig (also dann, wenn Du Zeit zum Fliegen hast) auch "besetzt und geöffnet"?

Was nützt Dir ein Flugplatz, wenn Du dort nicht starten und landen darfst, weil Du alleine bist und irgendwelche kranken Kontrollfreaks darauf bestehen, dass Du nur dann solch subversiven Tätigkeiten wie Fliegen machst, wenn da kein Aufpasser ist? Wenn Du mit dem Auto losfahren willst, musst Du ja auch nicht schauen, ob Dir der Blockwart auch die Genehmigung gibt.

Michael
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Beitrag von wolbauer » Fr 14. Sep 2012, 17:06

powerandpitch hat geschrieben:
-zumindest in nordeutschland stolpert man alle 10 kilometer über einen zugelassenen platz.
Dann solltet Ihr da oben Eure Plätze besser pflegen, nehmt Euch mal ein Beispiel an Abduls Platz, da schämt sich jeder englische Rasen.

Spaß beiseite, in einem Nachbarforum hat eine Umfrage gezeigt, dass wesentlich weitere Anfahrtswege die Realität sind.

Grüße

Wolfram
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Beitrag von powerandpitch » Fr 14. Sep 2012, 20:30

wolbauer hat geschrieben:Spaß beiseite, in einem Nachbarforum hat eine Umfrage gezeigt, dass wesentlich weitere Anfahrtswege die Realität sind.
auf dem tisch vor mir liegen nun die stuttgarter und die frankfurter karte. also, bei uns im norden sind die kleinen blauen kreise, mit dem balken drauf, flugplätze. und auf diesen beiden karten ist die "flugplatzdichte" in etwa so, wie auch bei uns :mrgreen:

wie das bei den barzis oder ossis aussieht, weiss ich nicht. vermutlich ist es aber genauso, wie in restdeutschland. wenn nun jemand 50 oder 100 km zum nächsten platz gurken muss, dann stecken dahinter persönliche beziehungen, neigungen, bzw. abneigungen, aber mit sicherheit keine räumlichen probleme.

ok! die spiekerooger sind arme säue, die müssen zur nachbarinsel rudern, um einen flugplatz zu erreichen. :twisted:

zur flugleiterpflicht!
was spricht dagegen, abends wenn das wetter so richtig schön ist, einen flugleiter gegen bezahlung zu engagieren und einfach zu fliegen? bei uns am platz hat das ein engagierter pilot in die hand genommen, mit den entsprechenden entscheidern gesprochen und die sache organisiert.

wir legen extremen wert auf lärmschutz (deshalb auch der ansaugdämpfer für meine mühle)

zumindest sind wir dieses jahr fast jede woche abends mehrfach bis um den sonnenuntergang geflogen.

in westerstede arbeitet abends ein computer als "flugleiter".

all das müßte doch anderswo auch möglich sein, wenn es nur einer in die hand nimmt und man bereit ist, dafür auch ein bischen zu bezahlen?
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Beitrag von erkki67 » Fr 14. Sep 2012, 21:45

Ein automatisierter Flugleiter, dass könnte ein fix installiertes Iphone sein mit einer APP.

Jetzt kommt doch sicher einer der fragt, wie denn man das Teil zulässt :D :D :D :D

Somit wäre die Flugleiterpflicht fast abgeschafft !!!

Und da Ihr ja nicht ohne eine Steuerung funktionieren könnt, es ist ja nicht gesagt dass eine automatische untersagt (verboten) ist!

Noch nicht Frankreich aber ein Weg dahin.

Gruss Erkki

PS. es soll auch in Frankreich Pisten mit Flugleitern geben, wie die APP (Aéroports de Paris)
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Beitrag von Fiedler R. » Sa 15. Sep 2012, 07:39

hallo,
das gab´s schon mal "im vorigen Jahrhundert". -Nur mit sachkundiger Person, kein Mischflugbetrieb, keine Betriebszeit-. Das wurde vom sogen. "Bund-Länderausschuß" kaputt gemacht und keiner hat sich darüber aufgeregt. "Deutschland braucht(will) einen Flugleiter"
mfG
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Beitrag von Horst » Sa 15. Sep 2012, 08:39

Bevor ihr mit so einer doch eher merkwürdigen Initiative (zusammen mit einem Partner, der schon als Musterprüfstelle vom LBA rausgeworfen wurde)
mehr Porzellan kaputt als ganz macht, schaut euch doch erst mal in der Realität um: Das Fliegen ohne Flugleiter ist längst an vielen Plätzen Alltag.
Hier in Hessen haben viele Plätze die Erlaubnis dazu und nicht nur für < 120kg Geräte sondern für ALLE, also Moschi bis Turboprop.
Zwar mit einigen Auflagen, aber in der Praxis funktioniert das schon recht gut. Das ist natürlich noch nicht die große Freiheit wie andernorts, aber Politik ist auch hier das bohren gaaanz dicker Bretter
mit kleinem Bohrer.

Gruss
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Beitrag von powerandpitch » Sa 15. Sep 2012, 09:22

erkki67 hat geschrieben:Noch nicht Frankreich aber ein Weg dahin.
freiheit in frankreich?

ist das nicht das land, wo man nicht schneller als 130 fahren darf?
sind das nicht die fritzen mit der alkotesterpflicht im auto?

echt super. ein paar tausend (oder sind es ein paar hundert) piloten lassen die gallier in frieden, dafür gehen sie einigen millionen autofahrern erheblich auf den sack.

erwischen sie dich mit 200 km/h auf der uhr, dann kannst du eine hypothek auf dein haus aufnehmen, um die sache bezahlen zu können.

richtig klasse, diese freiheit. du kannst 100 oder 200 stunden im jahr total entspannt fliegen, aber hast 30. oder 50.000 km im jahr einen hals ohne ende, weil sie dir deinem über 200 km/h schnellen wagen die eier abschneiden. :shock:

ne sorry! man muß auch mal das gesamtpaket eines landes sehen, bevor man lobeshymnen anstimmt. ansonsten wären wohl alle jäger am liebsten texaner. :twisted:
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Beitrag von erkki67 » Sa 15. Sep 2012, 09:52

Die Freiheit hört da auf wo Du einen anderen gefärdest.

Stimmt schon, ab dem 1.Oktober müssen wir 2 Alkotester im Auto haben, na und!

Und naja, die Geschwindigkeitslimiten, da kann man sich darüber streiten.

Auf der Autobahn könnte man dies etwas lockerer sehen, aber in Wohngebieten finde ich dass schon richtig.

Und was das Fliegen ohne Flugleiter betrifft, die allermeisten haben keinen, ausser ein paar Reginalflughäfen und Grossflughäfen.

Aber ich habe nirgends etwas finden können, das besagt, dass der Flugleiter, wo auch immer, menschlicher Natur sein muss, auch nicht in Deutschland.

Und was ein Flugleiter menschlichen Ursprungs, auf kleinen Plätzen, so von sich gibt, könnte man auch automatisieren.

Gruss Erkki
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Beitrag von wolbauer » Sa 15. Sep 2012, 11:17

Hallo PAP,

irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Du im Grunde Deines Herzens Autofahrer bist und nicht Flieger :) .

Grüße

Wolfram
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Beitrag von Horst » Sa 15. Sep 2012, 12:46

>>>Zitat erkki67:
>>>Aber ich habe nirgends etwas finden können, das besagt, dass der Flugleiter, wo auch immer, menschlicher Natur sein muss, auch nicht in Deutschland.

Rechtlich gesehen ist die Sache eigentlich schlicht:

LuftVZO §53(3):
Der Landeplatzhalter hat auf Verlangen der Genehmigungsbehörde eine oder mehrere Personen als Flugleiter zu bestellen

Das ist alles.

Gruss
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Mike VMLL Verbands für motorisierte Leichte Luftsportgeräte

Beitrag von homebuilder » Sa 15. Sep 2012, 13:44

Hallo :D
ich find's eigentlich gar nicht schlecht, wie es so läuft :D

- 120 Kg Dreiachs-Leicht- und Langsamflieger haben wir :!:
(weiß selber das sie nicht alle zufrieden stellt, also laßt's...)

- Medical-Freiheit :!:

- Jahresnachprüfung ist davon nicht betroffen :!:

- einen neuen Verband, der die Interessen derjenigen vertritt die in der gleichen Liga mitspielen wollen, gibt's auch :!:

- 120 Kg Leicht- und Langsamflieger sind in Arbeit :!:

- Projekt "Flugleiter-Pflicht", im Schulterschluss mit dem DMSV :!:

Ich meine das ist mehr, als bis vor einem Jahr da war und das ist dann schon eine ganze Menge.

Und wenn der VMLL weiter so Gas gibt, vielleicht gibt es auch Erleichterungen bei der privaten Zulassung einer
Start- und Landewiese, wäre doch prima.

Einen schönen Gruß
homebuilder :D
Nichts auf der Welt ist schwierig :wink: es sind unsere Gedanken, welche den Dingen diesen Anschein geben.
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