Welche Erwartungen habt Ihr von einem 120kg Teil?

die neue Leichtigkeit des Fliegens

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erkki67
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Welche Erwartungen habt Ihr von einem 120kg Teil?

Beitrag von erkki67 » Mi 20. Jun 2012, 10:29

hallo

Potentielle 120er gibt es so einige Flieger, insbesondere wenn man die Englischen SSDR und die Amerikanischen FAR103 Flieger auch in die Wahl einbezieht.

Was suchen wir eigentlich für ein Flugzeug, was soll es können und was nicht.

Wie sollte es gebaut sein und warum?

Soll ich es selbst bauen können (dürfen) oder nicht?!

Will ich damit Kontinente verbinden oder will ich nur abends um die Häuserecken kurven?

Brauche ich dazu eine Kabine oder flieg ich sowieso nur bei schönem Wetter?

Warum würde ein 120kg Teil bei schlechtem Wetter geflogen?

Gibt es was was meinen Wünschen entspricht?

Soll es eine Rakete sein oder eher Schmetterling?

Kann so was im Bausatz 3000€ kosten oder muss es 10'000€ oder noch mehr wegen den Zulassungsgebühren sein?

Gruss Erkki
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mi 20. Jun 2012, 10:52

vermutlich wirst du auf deine fragen mehr antworten bekommen, als das forum user hat, denn jeder hat seine individuellen vorlieben und möglichkeiten.

ein flugzeug ist und bleibt eine nicht unerhebliche investition. wenn man sich dafür entscheidet, dann möchte man auf gar keinen fall in den nächsten jahren, aus welchen gründen auch immer "gegroundet" werden.

meine schwerpunkte wären:

-halbwegs sicher
-leicht zu warten / reparieren
-bezahlbar in anschaffung und unterhalt
-platzsparend unterzustellen und zu transportieren
-gegen "norddeutschen wind" sollte es schon ankommen können.
-winterflugtauglich sollte es sein.
-es muss keine endurance von 1000 km haben, jedoch weiter reichen, als nur eben zum nachbarplatz.
-ein durchschaubares, wirklich vertrauenserweckendes motorenkonzept haben.
-stimmige ersatzteilversorgung.
-ein hersteller wäre mir lieber, denn durch die grosse zahl, die aus "einer hand" kommen, lassen sich schwachstellen leichter erkennen und ggf. ausmerzen. (zumindest theoretisch)
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Re: Welche Erwartungen habt Ihr von einem 120kg Teil?

Beitrag von Flachstelle » So 24. Jun 2012, 16:07

Hallo,

ich will einen Flieger, der von einem Modellbauer zusammenbaubar sein soll.

Einfach hangarierbar auf einem Trailer und/oder in der Garage.

Ich will damit nach Feierabend ein paar Runden durch die Gegend tuckern. Dabei darf es ruhig gemächlich sein.

Die Materialien möchte ich aus dem Baumarktregal ziehen (Schaum, Holzleisten, Rasenmäherabteilung).

Offenes Cockpit reicht. Nachdem ich neulich T 21 fliegen durfte ist das der Oberhammer!

Das ganze soll für 3000 Euro machbar sein. Fünfstellig ist absolut inakzeptabel.

Ich hätte nichts dagegen, wenn der Flieger aussieht wie ein Flugzeug. Mir klebt da noch das Bild im Kopf eines modifizierten Skypups...

Hab ich was vergessen?
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » So 24. Jun 2012, 19:49

Es scheint als ob ein Grossteil keinen Invidualismus mehr hat, dass heisst auch, wie keine Wünsche oder Vorstellungen zumindest für mich.

Ausgefallenes wäre hier wünschenswert gewesen, so wie von Flachstelle.

Hoffentlich kommt hier noch was!!!

Gruss Erkki

:shock: :D
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Stephan
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Beitrag von Stephan » Mo 25. Jun 2012, 03:20

Ein Doppeldecker soll es sein. Nicht unbedingt von der Stange. Wenn möglich Einsitzer. Mit Bierdosenhalter aussen am Cockpit. Wenn ich jetzt angestrengt nachdenke hab ich das ja alles schon. :lol: Sunny und Cobra. IRgendwie geht es mir gut...

Gruss Stephan
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Re: Welche Erwartungen habt Ihr von einem 120kg Teil?

Beitrag von powerandpitch » Mo 25. Jun 2012, 07:00

Flachstelle hat geschrieben:ich will einen Flieger, der von einem Modellbauer zusammenbaubar sein soll.
dann vergrößer doch einfach einen "DIABLOTIN XXL".

guckst du hier: http://cmsmodell.ch/cgi-bin/index.php?G ... L%2C_2.60m

bleibt nur die frage, welchen motor man einbauen müßte, um das gleiche schub-gewichtsverhältnis hinzubekommen?

hier das video zum etwas kleineren XL: http://www.youtube.com/watch?v=MjUdZWmNpNs

eine hammermässige konstruktion. jedes mal, wenn ich das teil in den flossen habe, sehe ich ein UL vor mir.
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Beitrag von pehy » Mo 25. Jun 2012, 16:58

Dann lieber andersrum, mir gefällt die Erla 5 aus Leipzig:

http://www.luftarchiv.de/index.htm?/flu ... tige/5.htm
http://www.the-blueprints.com/blueprint ... ew/erla_5/

Entweder unverändert nachbauen, die flog im Original mit einem 20PS-Motor und war sogar für Kunstflug zugelassen bei 220kg Rüstgewicht. Oder man speckt sie etwas ab, aber ob da 100kg bei "abfallen", ist natürlich eher fraglich.

Grüße, Peter
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Beitrag von Flachstelle » Mo 25. Jun 2012, 20:55

Hallo Peter,

wir haben den gleichen Geschmack: das Teil ist perfekt, so stelle ich mir das vor! Ich hatte immer eine Klemm 25 einsitzig vor Augen, aber ich sehe, dass es das schon gegeben hat.

Den Piloten relativ flach unterbringen, wie in einem Segelflieger, um die schmale Silhouette beizubehalten.

Der Doppel-Trapezflügel ist natürlich etwas aufwendig. Die Spannweite betrug 11 m, die Länge 6,20 m.

Die Querruder müssten umkonstruiert werden. Laut LTF-L dürfen diese bei abgelegten Flügel und nach unten ausgeschlagen den Boden nicht berühren...

Ansonsten ein sehr gelungener Anreiz!
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Re: Welche Erwartungen habt Ihr von einem 120kg Teil?

Beitrag von Flachstelle » Mi 27. Jun 2012, 19:58

powerandpitch hat geschrieben:
dann vergrößer doch einfach einen "DIABLOTIN XXL".

guckst du hier: http://cmsmodell.ch/cgi-bin/index.php?G ... L%2C_2.60m

bleibt nur die frage, welchen motor man einbauen müßte, um das gleiche schub-gewichtsverhältnis hinzubekommen?.
Kannste vergessen! In Bezug auf die Dimensionen wird die Flächenbelastung nach LTF-L nicht hinzubekommen sein.

Und um das Leisungsgewicht zu erreichen brauchst Du voll das Hammertriebwerk. Das allein wiegt dann schon 120 kg...
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Beitrag von dekobein » Mi 27. Jun 2012, 22:13

Sowas: http://www.youtube.com/watch?v=RcREfKDb ... creen&NR=1

Und dat wird mein nächstes Mopped: http://fly103.com/aerolite_103
Haaach näää, wat is' dat schick *schmacht*... :oops:

Und hier noch etwas für die treuen Fans von Vattenfall und EON:
http://www.youtube.com/watch?v=YINO0aoS ... re=related
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Beitrag von erkki67 » Fr 29. Jun 2012, 15:42

Die Aerolite103 mit einem netten 4-Takter oder einem Eingespritztem 2-Takter von ca. 45Ps ja dass ginge in ordnung.

;-)

Gruss Erkki
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Beitrag von pehy » Fr 29. Jun 2012, 21:11

Freitag kam das Buch über die Erla-Flugzeuge hier an. Es sind sehr schöne Bilder, auch vom Bau der Erla Me5, drin. Danach zu urteilen, ist sie durchaus für den Amateurbau geeignet. Die Pläne dafür scheint es zu geben, wenn man diesem Link hier glauben schenkt: http://www.falcona-leipzig.de/mockautower.html

Da steht ziemlich unten im Text:
"Eine Konstruktionen bietet sich für dieses Projekt besonders an. Es handelt sich um die Erla 5, ein einsitziges Sportflugzeug, das in den 30er Jahren in etwa 20 Exemplaren gefertigt worden ist. Diese Konstruktion passt aufgrund ihrer Konzeption in die heutige Klasse der Ultraleichtflugzeuge, was gegebenenfalls eine erneute Flugzulassung stark vereinfachte, sie ist relativ leicht aus Holz zu fertigen und könnte mit einem Vierzylinder-Motor „Walter-Mikron“ aus aktueller tschechischer Produktion betrieben werden.

Von der Erla 5 fliegt noch heute ein einziges, das letzte Exemplar in der Schweiz. Es ist unverkäuflich, wird jedoch gegenwärtig grundüberholt - ein Ereignis, das es erforderlich machte, alle Bespannungen zu ent-fernen, sodaß bequem maßgenommen und die Konstruktion studiert werden konnte. Eine vollständige Dokumentation wurde erstellt; Kontakt zu den Haltern besteht."

http://www.veterano.ch/erla5.htm

Grüße, Peter
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Beitrag von Quirl » Sa 30. Jun 2012, 09:20

Mein Traum in dieser Klasse wäre ein kleiner offener Tiefdecker gewesen, sowas wie eine Jodel D9, Druine Turbulent oder Taylor Monoplane im 120 kg-Format halt. Unter den LTF-L lässt sich das leider nicht umsetzen. Machbar ist unter den gegebenen Rahmenbedingungen vielleicht eine abgespeckte Motte BR, und dafür könnte ich mich auch begeistern.
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Beitrag von erkki67 » Sa 30. Jun 2012, 12:08

Hallo Quirl

Schau Dir doch den Ultracruiser von Hummel an oder die H3-Pegasus.

Ansonsten wäre noch die MC30 Luciole.

Gruss Erkki
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Beitrag von Quirl » Sa 30. Jun 2012, 15:29

Hallo Erkki,

wenn du nach den Erwartungen an einen 120 kg-Flieger fragst, setze ich immer voraus, Du meinst ein Flugzeug nach LTF-L. Und mit dieser Bauvorschrift sind die Modelle, die Du nennst, nicht kompatibel.

Der überzeugendste Ansatz für einen 120 kg-Tiefdecker ist für mich das JustFly-Projekt. Kostengünstige Rohr-Tuch-Bauweise und ordentliche Flugleistungen. Na gut, den vorgesehenen Motor klammer ich mal aus. Aber auch hier passen leider weder Flächenbelastung noch Vmin.

Ich hab nach längerer Zeit mal wieder auf Dieters Sunny-Seite rumgestöbert. Zwei Punkte faszinieren mich an diesem Flieger besonders: die wenigen Mannstunden, die für den Bau nötig sind und das geringe Stauvolumen im abgerüsteten Zustand. Und da das Teil ja auch noch prima fliegen soll, wär das doch eigentlich auch etwas für die 120 kg-Klasse.

Gruß Quirl
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