Eureka

die neue Leichtigkeit des Fliegens

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Mowa
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Beitrag von Mowa » Sa 9. Jun 2012, 21:08

Welcher Flieger geht bei ner Außenlandung eher kaputt? Die 120kg Fliege oder der Airbus?
Stephan
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Beitrag von Stephan » So 10. Jun 2012, 05:52

Brauchst gar nicht so weit zu greifen: eine CT oder ein Weedhopper?

Zum Alleinfliegen: Ich zum Beispiel bin absoluter Fan von Einzitzern und fliege auch mit grösseren Dingern allein wo's nur geht. Ab und zu mal jemanden mitnehmen ist ok aber fliegen tue ich vor allem für mich und nicht für andere...

Aber ich sehe schon zwischen unseren Anschauungen liegen Welten, lieber Edgar, was ja auch nicht weiter schlimm ist.

Gruss Stephan
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » So 10. Jun 2012, 09:23

mit der CT magst du wohl recht haben, aber zieh mal einen vergleich zur rans-6 oder savannah. hinzu kommt noch der punkt, was bleibt eher stehen? ein rotax oder einer von diesen fliegenden kartmotoren?

alleinfliegen? bestimmt macht das keinen spaß, irgendwelche "ich habe die hosen aber gestrichen voll leutchen" mitzunehmen? oder auch zahlende passagiere, die man "irgendwie" mitnehmen muss.

für mich persönlich ist es im warsten sinne horizonterweiternd, wenn meine jüngste ihre gedanken und eindrücke zum besten gibt. insbesondere, dass sie die begeisterung für das fliegen mit mir teilt.

aber jeder, wie er mag.
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » So 10. Jun 2012, 10:28

Ich bin für die vereinfachte Einfachheit, wie es schon St.Ex gesagt hatte;

die Perfektion ist wenn man nichts mehr weg nehmen kann und es immer noch funktioniert!

Was die 120kg und darunter betrifft bin ich gleicher Meinung.

Erkki
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pehy
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Beitrag von pehy » So 10. Jun 2012, 12:30

Ich muss meine bisherige Meinung zur aktuellen 120 kg - Klasse etwas korrigieren. Man kann die 120 kg Leergewicht auf zwei völlig verschiedenen Wegen erreichen:

1. Man baut so einfach und simpel, dass eine Art Trike, nur mit 3-Achs-Steuerung rauskommt.

2. Man verwendet modernste Technologie und erhält ein "herkömmliches" UL, nur eben leichter und viel teurer.

Geräte nach Variante 1 kann eigentlich jeder technisch überblicken und jederzeit ihre Flugfähigkeit einschätzen. Auch Reparaturen sollten mit "Bordmitteln" machbar sein.

Die Geräte nach Variante 2 werden, solange sie keinen besonderen Beanspruchungen ausgesetzt waren, auch noch nach einer Anleitung vom Hersteller zu checken sein. Nur, wer kann nach "Bumslandunen" oder Ringelpiez ausschließen, daß nicht doch irgendwo in der HighTech-Struktur was angeknackst und wie das dann zu reparieren ist? Eigentlich nur jemand, der die entsprechende Messtechnik und die Projektunterlagen hat.

Das nächste Problem ist die Gefährdung "am Boden", die von solchen Geräten ausgeht. Die kinetische Energie, die so ein Ding hat, ist von der erreichbaren Geschwindigkeit abhängig und ob das Ding als "kompaktes Geschoss" wirkt oder eher als Anhäufung von Besenstielen und Zeltbahn, die sich schon bei Hindernisberührung energieverzehrend in ihre Bestandteile zerlegt.

Beide Systeme in eine Klasse zu stecken, führt zu solch seltsamen und eigentlich guten Gewissens nicht anwendbaren Regelwerken, wie wir sie jetzt für diese Klasse haben.

Kurz und knapp: Uns wäre meiner Meinung nach mit einer kompromisslos übernommenen Part 103 - Regelung viel mehr geholfen gewesen, als mit dieser völlig überfrachteten LTF-L. Die HighTech-Flieger kann man auch völlig problemlos in der bisherigen UL-Klasse bauen und zulassen.

Grüße, Peter
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mo 11. Jun 2012, 08:25

worum geht es bei der 120 kg-nummer eigentlich im kern?

1. das was technisch machbar ist?

2. das was technisch unter wirtschaftlich vertretbarem aufwand machbar ist?

3. das was unter "normalen" sicherheitsaspekten vernünftig ist?

4. einen flieger zu haben, den man "unterm carport" im anhänger, mal eben zum flugplatz ziehen kann?

5. die letzte chance, alleine noch einmal (legal?) einen steuerknüppel anfassen zu dürfen?

mehrfachnennungen sind möglich :wink:
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Beitrag von juergen_d » Mo 11. Jun 2012, 08:35

6. Einen einfachen (!) Flieger, um den abends ganz locker um den Pudding zu fliegen und sich die reizvolle Umgebung von oben anzuschauen, ohne nach einer halben Stunde Flugzeit schon auf einem anderen Kontinent zu sein.

Sicherlich auch noch 4.

Gruß, Jürgen
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mo 11. Jun 2012, 08:44

und warum müssen die dann 120 kg wiegen?
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TDC
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Beitrag von TDC » Mo 11. Jun 2012, 09:41

pehy hat geschrieben:Ich muss meine bisherige Meinung zur aktuellen 120 kg - Klasse etwas korrigieren. Man kann die 120 kg Leergewicht auf zwei völlig verschiedenen Wegen erreichen:

1. Man baut so einfach und simpel, dass eine Art Trike, nur mit 3-Achs-Steuerung rauskommt.

2. Man verwendet modernste Technologie und erhält ein "herkömmliches" UL, nur eben leichter und viel teurer.

[...]

Kurz und knapp: Uns wäre meiner Meinung nach mit einer kompromisslos übernommenen Part 103 - Regelung viel mehr geholfen gewesen, als mit dieser völlig überfrachteten LTF-L. Die HighTech-Flieger kann man auch völlig problemlos in der bisherigen UL-Klasse bauen und zulassen.

Grüße, Peter
Und damit hast du grundsätzlich den Nagel auf den Kopf getroffen.


Eins will ich aber ergänzend hinzufügen:
Das Argument "modernste Technologie" darf man hier nicht allein auf den Werkstoff beziehen!!!

Auch (oder eigentlich - gerade!!) aus Holz kann man wunderbar leichte, schnelle, aerodynamisch ausgefeilte Geräte bauen. Das gilt insbesondere wenn man beim Design eben moderne computergestützte Methoden wie CAD, FEM, aerodynamische Berechnung usw. einsetzt und die Stärken des Materials ausnutzt.
Flugzeuge, die so geschaffen werden fallen also durchaus unter Punkt 2. auch wenn der Werkstoff "traditionell und rückständig" erscheint.
Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat,
sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
(Antoine de Saint-Exupery)
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Beitrag von Quirl » Mo 11. Jun 2012, 09:50

powerandpitch hat geschrieben:und warum müssen die dann 120 kg wiegen?
Warum liegt die max. zulässige Abflugmasse eines doppelsitzigen Ultraleichtflugzeuges bei 472,5 kg und nicht bei 500 kg?
Derartige Festlegungen sind willkürlich getroffen und entziehen sich deshalb zwangsläufig der Logik.
Aber die Beiträge entfernen sich immer mehr vom Thema „EUREKA“ und sind in einer anderen Rubrik (z. B. 120 kg-Klasse – quo vadis) vielleicht besser aufgehoben.
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mo 11. Jun 2012, 14:23

ok, ok, ok!

wie würde man vor gericht sagen? dann formuliere ich es eben neu.

wenn ich eh nen einsitzer haben will, der sich gut händeln, gut unterbringen und günstig im verbrauch sein soll und man jetzt eh schon bis zu 472,5 kg wiegen darf, wieso sollte man dann auf krampf versuchen unter 120 kg zu bleiben?

nur um die jahresnachprüfung zu sparen? doch nicht im ernst? oder?
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Beitrag von dsommerfeld » Mo 11. Jun 2012, 15:06

Hi Pap,

als die 120KG Klasse in Aussicht gestellt wurde, da war es ein Lichtblick mit einer Vorfreude auf einen deregulierten Markt. Ein bisschen USA ein bisschen Frankreich. Ich habe mehr gesehen als eine Medical und JNP-Freiheit. Es bot sich eine echte Chance auf mehr Eigenverantwortung für einen Teil der UL-Fliegerei zu bekommen.
Das gesamt Paket hätte durchaus Charme gehabt. Es hat sehr lange gedauert bis nun Bauschriften aufgetaucht sind. Die haben den ein oder anderen Traum zerstört.
Ich hatte auch damit geliebäugelt low and slow in der 120KG fliegen zu können. Für meinen Teil habe ich das komplett verworfen. Spätestens als ich in er Ekolot elf gesessen habe und mir 35K in Aussicht gestellt wurden. Diese war aber 14KG zu schwer und muss jetzt abgespeckt werden. Vielleicht kommt ja noch wirklich ein bezahlbarer guter Flieger in die Klasse, aber die Motivation ist bei vielen gesunken.

LG
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Beitrag von powerandpitch » Mo 11. Jun 2012, 15:54

vergiss bei der ganzen sache nicht, dass die gesetzgeber auch all die "halbpiloten" im hinterkopf haben müssen, die irgendwann einmal auf das angebot einer flugschule eingegangen sind, nachdem jeder so ein bischen rumfliegen kann.

ein bischen theorie, ein bischen büffeln, 15 stunden mit lehrer, 15 stunden ohne lehrer, eine praktische prüfung, durch die soweit mir bekannt, noch nie einer durchgefallen ist und fertig ist der hobbypilot.

so gab es in meinem theorielehrgang, mehr als einen, der mit grossen augen fragend, wissen wollte, warum ein flugzeug fliegt :roll:

wieviele trauen sich später nicht einmal so richtig aus der platzrunde heraus? wer bildet sich fliegerisch wirklich kontinuierlich weiter?

umso weniger eine maschine kann, umso mehr muss der bediener drauf haben. das beste beispiel ist der straßenverkehr. es gibt ja kaum noch ein auto ohne behindertengerechte assistenz ausrüstung (ABS, ESP und co.)

ein minimalistisches fluggerät mag übersichtlich sein, trotzdem verlangt es in anderen bereichen doch so einiges mehr von seinem piloten ab, bietet weniger reserven.

egal, wo du den menschen grosse freiheiten gegeben hast, ging es in die hose. angefangen bei adam und eva, bis hin in die heutige technologie.

lass nur die geschwindigkeitsbegrenzungen und deren überwachung weg und warte ab, was passiert. soviel zum thema freiheit:wink:

andererseits, ist es nicht schon freiheit pur, dass man einfach seine kiste anschmeissen kann und unter beachtung einiger regeln im prinzip überall hin fliegen kann? vielleicht bin ich auch nur zu bescheiden :D , aber mir genügt das allemal.
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Beitrag von Stephan » Mo 11. Jun 2012, 16:08

Das ist natürlich auch mal wieder Unsinn. In Frankreich funktioniert die gesamte Ul-Klasse verdammt gut ohne Medical, ohne JNP, ohne Flugplatzzwang, ohne Flugleiter und sonstigen Kontrollquatsch. Schon immer. Klar ist ein Land welches sich ein wenig mehr zu den südlichen Ländern zählt. Das sind ja eh alles Sauläden wo keine Ordnung herrscht. Aber gut wenn DU es unbedingt brauchst dass Dir Dein gesamtes Leben von "Vater" Staat vorgeschrieben wird weil Du ohne dies Angst hast über die Stränge zu schlagen tust Du mir schon ein klein wenig leid. Ich bin mir sicher dass auch meine lieben deutschen Fliegerkollegen mit den gleichen Freiheiten wie den unsrigen perfekt umgehen könnten. Zumindest diejenigen die ein wenig mehr Vertrauen in ihresgleichen haben als Du, mein lieber Edgar.

Gruss Stephan
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pehy
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Beitrag von pehy » Mo 11. Jun 2012, 16:19

Die vielen "Halbpiloten" (mich als Beispiel eingeschlossen) gibt es genau deswegen, weil ich wegen des pauschalen Flugplatzzwanges zum Fliegen auf den von meiner Arbeitsstelle 1h (im Sommer wegen der Brücke und der Urlauber auch gerne mal über 2h) entfernten Platz fahren muß, darauf hoffend, daß da wenigstens noch jemand ist, der mir hilft, die Maschine aus der Halle zu bekommen. Vom Flugleiter nicht zu reden, der auch nur das Wetter ansagen kann, welches ich selber sehe. Dann eine halbe Stunde die Kiste zusammenstecken und vor Sonnenuntergang noch schnell eine Runde drehen. Danach wieder eine halbe Stunde abbauen. Es muß immer noch jemand da sein, der mir hilft, die Kiste und die davor stehenden Maschinen wieder in die Halle zu bekommen. Dann eine weitere Stunde wieder nach Hause fahren. Ich beklage mich nicht drüber, denn ich habe trotzdem ab und zu mal viel Spaß am Fliegen. Aber der Trainingsstand wird davon nicht besser.

Ein Minimumsystem (ich bin ja Drachenflieger gewesen und würde sowas gerne benutzen) oder ein Part 103-UL könnte man auf jeder geeigneten Wiese starten, wenn der Eigentümer einverstanden wäre. Das wäre dann nur wenige Minuten von Arbeit oder auch von zu Hause aus möglich. Auf diese Weise würde ich einen deutlich besseren Trainingsstand erreichen und nebenbei könnte man mit so einem Teil dann halt auch zum "großen Flugzeug" auf dem Platz fliegen und würde auf dem Weg dahin und wieder zurück a) keinen Stau und b) Flugspaß und Trainig haben. Erzähle mir keiner, daß das in Deutschland generell unmöglich wäre!

Grüße, Peter
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