Eureka

die neue Leichtigkeit des Fliegens

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Quirl
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Beitrag von Quirl » Fr 8. Jun 2012, 12:03

powerandpitch hat geschrieben:ist das mit dem "medical" denn wirklich so ein großes problem?

mein onkel ist eigentlich blind wie ein maulwurf. hat im führerschein seit jahrzehnten eine geschwindigkeitsbegrenzung eingetragen. einzige auflage im flieger ist die ersatzbrille. medicalprobleme hat er nie gehabt.

und dann die frage beim arzt! bringen sie die "pinkelprobe" mit oder wollen sie unsere gekachelten räume aufsuchen? :wink:

läuft das anderswo soviel anders? puschert irgendwer unter aufsicht des arztes in den becher?

was sind denn sonst noch die grossen KO-kriterien, die einen das medical kosten?

-diabetes
-herzkasper
-sehschwäche

alles parameter, die man so ein kleines bischen auch selber in der hand hat. zwar nicht komplett, aber in nicht unerheblichen maße.


zurück zur 120 kg klasse.

diese ist "die" möglichkeit, um ohne medical fliegen zu können. und ohne jahresnachprüfung den flieger betreiben zu dürfen.

wie kann ein zweig der fliegerei so blauäugig sein und diese aspekte so sehr nach aussen kehren? das oft sogar gerade mit diesen argumenten für die 120 kg vögel geworben wird. nach dem motto, "du brauchst für so eine mühle fast garnichts. kannst ruhig schwer krank und leichtsinnig sein".

edgar
(wie meistens, bewußt provokant, um die diskussion anzufeuern. :wink:)
Mensch Edgar, jetzt bin ich aber erleichtert. Bei Deinem Beitrag heute um 0:15 dachte ich, da redet einer „Kauder-Welsch“ auf unterstem Niveau. Aber Hut ab, Du hast die Rolle wirklich überzeugend gespielt; ich bin voll drauf reingefallen.

Zum Thema Medical:
Es gibt eigentlich nur zwei Gründe, die definitiv fluguntauglich machen, nämlich Dummheit und Verantwortungslosigkeit! Nur der Dumme und Verantwortungslose setzt sich in ein Flugzeug, wenn er dieses - aus welchen Gründen auch immer – nicht sicher führen kann. Aber der setzt sich genauso in ein Kfz, und die Chancen, dabei Dritte zu schädigen, sind ungleich größer.
Fazit: wer ein Auto fahren darf, sollte auch ein UL fliegen dürfen. Vater Staat sollte nicht nur vom mündigen Bürger reden, sondern ihn auch so behandeln.
Zu diesem Thema empfehle ich einen Artikel in der Mai-Ausgabe des Aerokurier von Peter Saundby, einem der angesehensten Experten im Bereich der Flugmedizin.
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Fr 8. Jun 2012, 14:25

das war keine rolle, die ich da gespielt habe. durch provokation bringt man leben in einen threat. nicht jeder mag das, aber so bringen sich gleich eine ganze menge leute intensiv in eine sache ein.

sieh die sache mit dem medical doch auch einmal als herausforderung. noch ein weiterer grund mehr, um auf sich und seine gesundheit zu achten.


mit dummheit und verantwortungslosigkeit hast du sicher recht. auch damit, dass jeder schwachmat auf bundesdeutschen straßen das pedal durchtreten darf, hauptsache, er hat eine gültige lizenz in der tasche.

bloß, wie sieht das mit dem gesundheitlichen verfall aus? schränkt der nicht auch manchmal unsere urteilsfähigkeit über den eigenen zustand ein? besonders wenn eine gewöhnung eingetreten ist?

das medical war in den letzten 20 jahren für mich so ziemlich der einzige grund, einen arzt aufzusuchen. vermutlich geht das vielen so? blickt man sich so auf den flugplätzen um, dann sind wir schon ein ganz schön "reifer" haufen, der sich dort herumtrollt. zipperlein, die mehr oder weniger harmlos sind, häufen sich.

hinzu kommt, dass so manche flugschule mit dem "fliegen für jedermann" wirbt. so mancher kommt zeitlebens nicht aus dem anfängerstatus hinaus. dödelt seinen schein jahr für jahr über die runden. dann wird die gesundheit noch ein bischen klapperig. die eigene mühle ist vielleicht auch nicht mehr ganz die fitteste. so kommt dann eins zum anderen.

und mal ehrlich! männer und vernunft! eigentlich schon ein widerspruch in sich. zumindest kann ich diese eigenschaft für mich nicht in anspruch nehmen. also muss ein gewisses maß an überwachung wohl sein.

dann wollen wir mal hoffen, dass der doc bei allen hier anwesenden auch in zukunft schön seinen haken unter den zettel macht.

denn UL ist schon ziemlich minimalistisch, 120 kg ist jedoch noch ein gutes stück weitergeschraubt.
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Beitrag von Mowa » Fr 8. Jun 2012, 15:20

Nimms mir nich übel, aber ich denke kein Mensch braucht hier Provokation. War immer so dschön ruhig hier... .
Mach deinen Medical Thread auf und warte da auf jemanden, der sich provozieren lässt. Schon genug, dass ich mich zu diesem Posting hier provozieren lasse.
Hast du nich gerade n Flieger gekauft? Geh doch fliegen. Macht auch Spaß.

Danke und Grüße,
Olli
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Beitrag von powerandpitch » Fr 8. Jun 2012, 15:35

Mowa hat geschrieben: War immer so dschön ruhig hier... .
ah ha!

ruhig ist also gewünscht?

OK! kapiert!

das war der, "geh spielen und halts maul" aufruf. schon verstanden :D


mit fliegen wird leider nichts. hier tobt ein ziemliches gewitter.
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Beitrag von quax2000 » Fr 8. Jun 2012, 16:30

Ich glaube, sachlich ist gewünscht...

Und wenn das Wetter nicht zum Fliegen reicht - wie wäre es mit Kino?

http://www.welt.de/kultur/kino/article1 ... erben.html

oder wenn es in der Provinz nicht läuft mal beim ZDF in der Mediathek schauen:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnav ... von%20oben

(leider nicht mehr in HD)
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Beitrag von powerandpitch » Fr 8. Jun 2012, 18:20

120 kg und medical sind doch eigentlich "ein" thema.

oder quält irgendwer sein ul unter die magischen 120 kg, nur um sich die 150,-- tacken für die jahresnachprüfungen zu sparen?

120 kg ist schon einmal weniger als die hälfte vom leergewicht eines sonstigen UL`s, also muss man sicherheitsreserven noch einmal weiter reduzieren. bei diesem modell sieht schon das fahrwerk mehr als filigran aus.

nun könnte man sagen," mußt halt vernünftig landen können". was ist bei einer aussenlandung? was ist bei einem (kleinen) landeunfall?

irgendwoher muß das reduzierte gewicht ja kommen, zumal man aufgrund von kostenzwang auf nicht wirklich leichte motoren setzen muss.
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Beitrag von aeroklaus » Fr 8. Jun 2012, 20:01

also ich finde das Fahrwerk (in Anbetracht des Gesamtgewichts) mehr als ausreichend:
http://www.nucleus.com/~eureka/detailpic4.htm
Einzig die fehlende Federung stört.

Nochmals, wie kommst du drauf, dass der Vogel von der Zelle her unterdimensioniert sein könnte?
Hast du dir beispielsweise schon mal moderne Starrflügler-Drachen genauer angesehen: freitragende Holme, klappbar, nicht abgestrebt und bei einer Zuladung von ca. 100kg ein Gewicht von ca. 35kg. Die Dinger fliegen seit ca. 15 Jahren. Oder ältere Designs wie den ULF1, ein Gleitflugzeug aus Holz mit einer Leermasse von 50kg. Es gäbe noch genügend andere Beispiele für Leichtbau, die trotzdem nicht an die Grenzen dimensioniert sind.
Das zusätzliche Motörchen bei der Eureka wiegt 25kg, also 104 kg Leermasse, 208 kg Gesamt bei einer abgestrebten Flächen scheinen mir sicher machbar, vorausgesetzt der Entwickler hat keinen groben Mist eingebaut. Aber dazu kenne ich die Konstruktion zu wenig.

Grüße Klaus
Neues Motorschirmforum: http://www.ppgforum.de! Bitte weitererzählen!

Low and slow!!
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Beitrag von erkki67 » Fr 8. Jun 2012, 20:06

Hallo pap

In Finnland werken sie an einem 70kg Flieger rum.

Hovey's Whing Ding II wog 56kg ohne Schirm, und dass war in den 70ern.

Die Luciole MC30 liegt unter 100kg ohne Schirm.

Die ZJ-Viera wiegt ohne Schirm bei 77kg.

Und in den USA gibt et etliche, welche ohne Schirm weniger als 113kg auf die Waage bringen und zudem schon bei 42km/h stallen.

Was zum Teufelchen soll so schwierig sein einen Flieger auf 120kg zu bringen?

Es soll sogar Kecksdosen geben welche die 113kg in den USA schaffen.

Das Fahrwerk bei der Eureka ist wirklich etwas einfach gehalten, aber es hält, etwas größere Finken dran und fertig ist die Federung.

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Beitrag von Abdul » Fr 8. Jun 2012, 21:43

@Erkki:
Wenn alle Punkte der LTF-L erfüllt werden müssen (z.B. Anschnallgurte mit max. Pilotengewicht 9g nach vorne etc.) dann kriegst Du die 120 kg ganz schnell voll. Es sind ja auch nicht +4/-2 g gefordert, sondern durch den Sicherheitsfaktor in Wirklichkeit +6/-3 g! Belastungen des Fahrwerkes und des Rumpfes bei der Landung sind auch ganz nett. Und so weiter.

Das extreme Sicherheitsdenken (wir sparen ja schließlich nicht an der Sicherheit!) führt eben zu hohen Gewichten - auch wenn der angenommene und nachzuweisende Lastfall extrem unwahrscheinlich ist.

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Beitrag von erkki67 » Fr 8. Jun 2012, 22:10

Also müssten die Konstrukteure mit einem Fahrwerk beginnen, und dann schauen ob ein Fluggerät samt Besatzung noch drauf passt und nicht wie heute, oups da muss noch ein Fahrwerk dran . :D :D :D

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Beitrag von Abdul » Sa 9. Jun 2012, 10:23

Nicht so ganz. Flugzeugkonstruktion ist mehr wie ein Spinnennetz. Egal wo Du es anfässt, zittert das ganze Netz.

Du musst einfach irgendwo anfangen und dann in einem Iterationsprozess die Auswirkungen auf die anderen Teile/Aspekte des Flugzeuges berücksichtigen. Mit diesen Ergebnissen gehst Du in den nächsten Iterationsschritt und so weiter.
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Beitrag von powerandpitch » Sa 9. Jun 2012, 11:12

guckt man sich so die wetterlagen und veränderungen an, dann ist man oft genug froh, ein schwereres gerät unterm hintern zu haben.
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Beitrag von erkki67 » Sa 9. Jun 2012, 11:14

Bei meinen Ideen wären die 120kg wohl schon mit dem Fahrwerk verbraucht! :D :D :D :D

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Beitrag von Abdul » Sa 9. Jun 2012, 14:15

@Erkki,
in dem freien Teil von Europa interessierten Dich ja auch die 120 kg nicht wirklich. Da kannst Du ja problemlos einen Einsitzigen "Almwiesenkraxler" bauen und fliegen.

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Beitrag von powerandpitch » Sa 9. Jun 2012, 20:08

wer hat denn schon lust alleine zu fliegen?

ich hasse den leeren sitz rechts neben mir. glücklicherweise sorgt meine jüngste mit feuereifer dafür, dass das nicht passiert.

zurück zu den 120 kg

mal ein kleiner vergleich zur kfz-welt.

ein rundstreckenkart wiegt etwa 50 kg und schafft etwa 150 km/h. bricht auch nur eine kleinigkeit erlebst du den abflug deines lebens. ohne den rettenden grünstreifen bist du geliefert.

ein straßenzugelassenes kart wiegt knapp 100 kg und läuft gute 100 km/h. geht etwas schief, ist der sicherheitsspielraum auf der straße minimal, obwohl gegenüber dem rennkart schon einige sachen verstärkt sind und nicht gleich alles wegfliegt, wenn eine sache bricht.

ein leichtes kitcar wiegt knapp 600 kg, läuft mit 100 PS gute 180 km/h. bricht durch überlastung irgendetwas in der struktur, dann hat man zwar ein problem, muss aber nicht zwingend dabei draufgehen.

und nun packst du da noch so ein modernes langweiler high-tech-auto oben drauf, welches noch mehr reserven bietet.

genauso ist das in der fliegerei. du kannst immer mehr weglassen, immer leichter bauen. umso weniger hält so eine konstruktion dann aber auch aus und um so weniger fehler verzeiht so ein ding dann letzten endes.

hinzu kommt, dass in maschinen, egal ob erdgebunden oder luftfahrzeuge nicht immer die vernünftigsten und best trainiertesten einsteigen. wir haben alle tage, an denen wir besser, aber auch tage, an denen wir schlechter fliegen und eben auch landen.

wieviele schiebelandungen oder ähnlichen unfug steckt so ein filigranes fahrwerk wohl weg?
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