Petition "Slow down" an das LBA: 120 kg Dreiachser

die neue Leichtigkeit des Fliegens

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erkki67
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Beitrag von erkki67 » Fr 22. Apr 2011, 06:51

Man oh man, ist ja erschreckend lesen zu müssen, dasss es auch bei den Gleitschirmen so was wie ein Startplatzzwang usw gibt.

Ist ja schlimm, dass ihr es nicht einmal merkt, wie Euch die Freiheit in kleinen Raten entzogen wird.

Der Freiheitsliebende deutsche Outdoorliebhaber wird entmündigt! :evil:

Bei Euch heisst es; was nicht ausdrücklick erlaubt ist, ist verboten, welch traurige Entwicklung.

Das ein Polizist die Personalien aufnimmt von jemanden der Aufziehübungen ( nicht fliegen ) auf einem Feld macht, mit dem Einverständnis des Eigentümmers, dass heisst legal, dass genzt an Staatlichen Machtmissbrauch.

Und die Sportler, wa tun die, sebstverständlich geben wir ihnen unsere Personalien, man will ja gutbürgerlich sein, schauder.

Ich kann unter diesem Gesichtspunkt nur allzugut verstehen, warum grenznahe Piloten ihr Glück im Ausland suchen, wo gewisse Freiheiten noch eher gelebt werden können.

Gruss Erkki :(
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hob
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Beitrag von hob » Fr 22. Apr 2011, 14:29

Hallo Erkki,

das ist aber noch nicht alles:

Im Sauerland erhielt ein junger Flieger namens Flori Flugverbot, weil er auf seinem gebraucht gekauften Gleitschirm den Werbeaufdruck einer konkurrierenden Flugschule hatte.

Hier der Link zu einem sehr langern Thread der grundsätzlichen Art, der aber wie nichts anderes besser geeignet ist, die fliegenden Deutschen und ihre Befindlichkeiten gründlichst kennenzulernen:

Startverbot auf Grund von Werbeaufschrift!

http://www.gleitschirmdrachenforum.de/s ... aufschrift!

Gruß hob
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Beitrag von hob » Sa 23. Apr 2011, 16:32

Um mal von den leider allzu realistischen, unappetitlichen und historisch äußerst negativ belasteten deutschen Flugplatz- und Startplatz-Zwängen - sowie dem zaudernden DULV/DHV bzgl. Thermikeinstiegshilfen mit E-Motor - und auch vom Öl mit dem schon überschrittenen Förder-Peak bei stark ansteigender indischer und chinesischer Nachfrage wegzukommen, hier mal eine Erfolgsmeldung inkl. Video von und mit der Elektra One:

http://www.spiegel.de/video/video-1122788.html

Gruß hob
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » Sa 23. Apr 2011, 18:03

Auch wenn immernoch viel zu teuer, aber es ist der Schritt in die richtige Richtung.

Gruss Erkki
:D :shock:
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SierraGolf
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Beitrag von SierraGolf » So 24. Apr 2011, 10:05

Hallo Erkki,
erkki67 hat geschrieben:Auch wenn immernoch viel zu teuer, aber es ist der Schritt in die richtige Richtung.
Gruss Erkki
:D :shock:
Weißt Du denn, was die "Elektra One" kostet?
Das Elektro-Equipment siehst hier: http://www.flytec.ch/e-drive/home.htm ,
die Zelle kannst Du ggf. selbst erstellen.
Beispiel hier: http://www.luciole.co.uk/index.html !

@hob: Schönes Video. Ich war am Rande beim Zellenbau (Brotzeitholer & Spetiteur) und auch bei einigen Flügen dabei.
Im Video bin ich am Seitenruder und steuere die Richtung :)

Schöne Ostern noch, Servus: Siggi
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Beitrag von SierraGolf » So 24. Apr 2011, 10:09

Habe zweimal gesendt-Sorry!
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » So 24. Apr 2011, 10:20

Hallo Siggi

Die Luciole kenn ich halbwegs, es werden einige Exemplare hier in der Region gebaut.
Nur ist das Teil nicht für meinen Körberbau geeignet, bin zu schwer und zu gross.
Aber richtig ist, dass die Luciole zumindest vom Bau her mehr als bezahlbar ist, eigentlich sogar günstig.
Das elektrische Teil hingegen, sieht fein aus, aber aufgrund der Bauweise wird sie nie günstig sein, die Kohlefasern sind einfach nicht günstig zu kriegen, und deren Verarbeitung verlangt auch nach einem fundierten Wissen und kostenintensiven Einrichtungen.

Gruss Erkki :D
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Beitrag von hob » So 24. Apr 2011, 18:24

SierraGolf hat geschrieben: ...
@hob: Schönes Video. Ich war am Rande beim Zellenbau (Brotzeitholer & Spetiteur) und auch bei einigen Flügen dabei.
Im Video bin ich am Seitenruder und steuere die Richtung :)

Schöne Ostern noch, Servus: Siggi
Hallo Siggi,

ja, habe mich auch gefreut! Deine Heck-Überwachung war ja auch vom Feinsten... :wink:

Wer kann denn das Spiegel-Video von und mit der Elektra One auf die Festplatte speichern, bevor es weg ist - ich kann's nicht!

Ich habe aber zusätzlich zu dem Spiegel-Link noch 3 weitere für Euch, die - inkl. Spiegel-Link - alle in unmittelbarem Zusammenhang stehen und den z.Zt. aktuellen Stand der Technik repräsentieren dürften:

http://www.gleitschirmdrachenforum.de/s ... post301801

http://www.gleitschirmdrachenforum.de/s ... post301799

http://www.gleitschirmdrachenforum.de/s ... post301797

Gruß hob
Zuletzt geändert von hob am So 24. Apr 2011, 20:47, insgesamt 1-mal geändert.
Frank
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Beitrag von Frank » So 24. Apr 2011, 19:21

hob hat geschrieben:
Wer kann denn das Spiegel-Video von und mit der Elektra One auf die Festplatte speichern, bevor es weg ist - ich kann's nicht!
...ist gerade per mail auf dem Weg zu Dir!

LG, Frank
...''einfach'' Fliegen!!!
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Beitrag von hob » So 24. Apr 2011, 20:06

Frank hat geschrieben:
hob hat geschrieben:
Wer kann denn das Spiegel-Video von und mit der Elektra One auf die Festplatte speichern, bevor es weg ist - ich kann's nicht!
...ist gerade per mail auf dem Weg zu Dir!

LG, Frank
Herzlichen Dank, Frank!

Gruß hob
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Beitrag von hob » So 24. Apr 2011, 20:09

erkki67 hat geschrieben:Hallo Siggi

Die Luciole kenn ich halbwegs, es werden einige Exemplare hier in der Region gebaut.
Nur ist das Teil nicht für meinen Körberbau geeignet, bin zu schwer und zu gross.
Aber richtig ist, dass die Luciole zumindest vom Bau her mehr als bezahlbar ist, eigentlich sogar günstig.
Das elektrische Teil hingegen, sieht fein aus, aber aufgrund der Bauweise wird sie nie günstig sein, die Kohlefasern sind einfach nicht günstig zu kriegen, und deren Verarbeitung verlangt auch nach einem fundierten Wissen und kostenintensiven Einrichtungen.

Gruss Erkki :D
Hallo Erkki,

wir, und Dir brauche ich das sehr sicher nicht zu erläutern, müssen umdenken - radikal in Richtung ultraleicht in des Wortes wörtlicher Bedeutung: Die Elektra One hat nur ~100 kg Leergewicht.

Wenn starre Drachen schon jetzt mit dem derzeitig machbaren E-Standard mühelos >1.000 m AGL hoch kommen und jedermann weiß, daß der Pilot der größte Widerstandfaktor überhaupt ist, wird man in einem den Piloten umkleidenden Dreichachser nicht mehr unbedingt teure und aufwendige Kohlefaser benötigen, um das Letzte aus der Konstruktion rausholen zu müssen.

Der Weg für dem Amateur wird also über niedrige Flächenbelastung und aerodynamische Güte führen und dahin, sich wieder gründlichst mit Aerodynamik und Profilen, sowie Widerständen und Holzbauweisen, der Werkstattpraxis von Hans Jacobs und nicht nur mit dem Scheckbuch oder der Kreditlinie seiner Bank zu beschäftigen. Dann ist auch der Preis für den E-Antrieb bezahlbar, denn auf dem Akku-Sektor tut sich eine Menge.

Bei dem zeitlichen Vorlauf, den nun einmal Flugzeugkonstruktionen benötigen, gilt das erst recht. Und so ist neben dem E-Motor - dessen Gewicht nur noch um Nuancen divergieren wird, genug schwerpunktrelevanter verschiebbarer Lagerplatz für die dann sehr sicher preiswerteren und volumen-minimierten Akkus vorzusehen:

Die Autoindustrie steht ökonomisch/ökologisch im Wort, und was die an narrensicherer Technik produziert, reicht uns in bescheidenerer und reduzierterer Form allemal zum Fliegen.

Also sind mehr oder weniger eigenstartfähige Segelflugzeuge mit geringem induzierten Widerstand (cwi) gefragt, in denen man Thermik-Anschluß findet, um beim berühmten mittleren mitteleuropäischen und per Multiple Choice abgefragten Steigen von durchschnittlich 2,5 m/s stundenlang oben bleiben zu können - zum Null-Tarif.

Energie-Bilanz:

Eine Einfachst-UL-Drahtkommode der ersten oder manchmal auch neuesten Generation baut soviel Widerstand auf, daß mit ihr in dieser durchschnittlichen 2,5-m/s-Thermik gar nicht geflogen werden kann. Das Fliegen besorgt – bis auf spontanes Ausnutzen von Hammerthermik, die nicht selten wegen Angst bzgl. des sicheren Motor-Wiederstarts ignoriert wird - immer der Motor, meist natürlich ein Zweitakter, der dann bei max. 80 km/h mit mindestens 10 Liter und mehr Verbrauch plus teurem Öl laut vor sich hin werkelt, während ein gut gemachter Segler um die ~1 m/s Sinken hat und mit derselben Geschwindigkeit bei abgestelltem Motor mit gefeatherter (Segelflugstellung) oder angeklappter Latte einfach geradeaus fliegt oder - wenn es sich lohnt - aufdreht. Eine hoffentlich nicht leer geflogene Heimkehrhilfe zum nächsten Flugplatz ist ja an Bord.

Und wieder kollidiert die deutsche voreilig einbetonierende Verwaltungs-Geilheit mit der Realität des technischen Fortschritts - wie z.Zt. beim E-Antrieb im Falle von Deutscher Ultraleichtflug-Verband (DULV) und Deutscher Hängegleiter-Verband (DHV), denn nun werden sich im Falle von Dreiachs-UL in eigenstartfähiger Segelflugzeug-Konfiguration möglicherweise gleich 3 Institutionen um die Pfründe streiten - Deutscher Ultraleicht-Segelflug-Verband (DULSV), Deutscher Ultraleichtflug-Verband (DULV) und Deutscher Aero-Club (DAeC) - und empirisch solange alles blockieren, bis nur noch eine einzige finanzstarke Firma das Rennen macht, weil sie es sich leisten kann, als definierende Macht aufzutreten und notfalls eine Konstruktion in den Sand zu setzen.

Wo sind die freigeistigen administrativen Visionäre?

Klar - bei der Gebühren-(Un-)Ordnung! - für erfolgreiches Verhindern von technisch neuen zukunftsweisenden Konzepten...

Gruß hob
hob
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Neues von Eletra One und CoKG

Beitrag von hob » Mi 27. Apr 2011, 10:13

Hallo Leute,

500 km Strecke mit Elektra One möglich.

Berichterstatter: gngn himself, wie weiter oben in den Links von mir vorgestellt:

http://www.gleitschirmdrachenforum.de/s ... post301797

Gruß hob
felix
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Beitrag von felix » Fr 29. Apr 2011, 16:12

Heck hat geschrieben:
wolbauer hat geschrieben:
Heck hat geschrieben:
...Mach Dir mal nicht so schlimme Gedanken, habe selber schon 32 Stück in Deutschland verkauft...

Heck
Hi Heck,

Darf ich fragen welche?

Grüße

Wolfram
===> http://picasaweb.google.com/airchairp/B ... htGliders#

Haben wir motorisiert und über unseren Verein bereits mehrfach in Deutschland verkauft (Inverkehrgebracht) u.a. auch als Bausätze. Selbstverständlich haben wir mit dem Motorgewicht nicht die weltweit erprobte Zuladung überschritten.

Man sollte wirklich darauf verzichten, daß Produkte von Weltmartführern, die vom Gewicht bereits in die 120kg Klasse passen, nur mit technischer Änderung (aufgrund einer Vorschrift, nicht wegen technischer Notwendigkeit) in Deutschland betrieben werden dürfen (noch ist es nicht soweit gekommen).

Sollte trotz Zulassungsbefreiung ein Zulassungsflug bei einer LBA anerkannten Musterprüfstelle zwingend nötig werden, würde ich mir gerne den LBA Beamten (der die Anerkennungen ausstellt) zwecks hautnaher Beäugung, mit Klebeband auf die Tragfläche binden für den Testflug, gerne auch mit LBA anerkanntem Konradspezialklebeband.

Wünsche allen zusammen schöne Osterfeiertage!

LG
Heck
Hallo Heck!

Hast Du mehr Information über den "Airchair, Goat" mit Motorisierung?
Würde mich doch sehr interssieren!

LG
Felix
Mike
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Registriert: Sa 26. Feb 2011, 18:36

Beitrag von Mike » Mi 10. Aug 2011, 12:37

Lieber Quirl,

über Deinen jüngsten Beitrag habe ich mich aus mehreren Gründen – aufrichtig! - gefreut. Da der Thread inzwischen geschlossen wurde, antworte ich hier - das ist ohnehin der richtige Ort, wenn wir die Bauvorschriften wieder in den Blickpunkt rücken.

Du schreibst am Ende:
Sollten wir, wie Du behauptest, im gesamten UL-Bereich bezüglich des Medical demnächst ähnlich vernünftige und praxisgerechte Regelungen bekommen wie in Frankreich, Spanien, England, USA etc., wird sich schnell zeigen, was das Interesse an der 120kg-Klasse primär geweckt hat, die Medicalfreiheit oder die Hoffnung auf deregulierten und kostengünstigen Flugsport. Dann bestimmt nur noch der Markt, ob die 120kg-Klasse ............. überlebensfähig ist
Genau. Da sind wir uns völlig einig: Die anstehende Medical-Deregulierung ist der Ausgangspunkt für meine Überlegungen und meine damalige Eingabe an die beiden Verbände und das Ministerium / LBA.

Da ich immer noch regelmäßig gefragt werde, worauf ich eigentlich abziele, auch hier nochmals der Link zum Download der Eingabe:

http://www2.a6n.de/mike/Eingabe_120er_D ... 4_2011.pdf

Den Einschub „ mit den wie auch immer definierten Bauvorschriften“ habe ich in dem Zitat Deines Satzes erst einmal bewusst rausgelassen. Denn Du selbst schreibst weiter oben:
Konkret möchte ich von Jo Conrad auch wissen, wie Flugzeuge wie beispielsweise die „Ur-Motte“ künftig in der neuen Klasse eine Überlebenschance haben sollen (Bemessungshöchstgeschwindigkeit!!!).
Das ist der zweite Knackpunkt und der zweite Grund, warum ich mich über Deinen Beitrag freue: Nach Gesprächen mit drei verschiedenen Flugzeugbauern können Flieger wie der ULI 1 (habe ich überprüfen lassen) und wohl auch die Ur-Motte nur über einen „Bestandsschutz“ wegen gültiger VZ nach BFU in der 120er Klasse überleben, wenn LTF-UL als Bauvorschrift übernommen würde. (Nicht nur wegen der Bemessungsgeschwindigkeit, sonder z.B. auch wegen Spiel / Längung der Seile bei hohen Belastungen der Ruder etc., wenn ich die Techniker richtig verstanden habe)

Mit dem Bestandsschutz könnten dann aber nur ganz wenige bestehende Alt-Konstruktionen mit VZ in die neue Klasse "überführt" werden. Einfache, preiswerte Neukonstruktionen in dieser Art wären nicht möglich oder, um genau zu sein, nach LTF-UL nur mit viel zu hohen Bau- und Zulassungskosten für ein solches „Einfachstflugzeug“ machbar.

Der Markt kann also, wie Du und ich es wünschen, nur dann wählen, wenn es eine ZUSÄTZLICHE vereinfachte, aber trotzdem sichere Bauvorschrift für „Einfachstflieger“ gibt, damit überhaupt neue Marktteilnehmer in den Markt hinein können. Du sprichst mir daher aus der Seele - dritter Grund ,warum ich mich über Deinen Beitrag freue - wenn Du schreibst:
Dieter/400 kg hat hierzu als Befürworter einer Vmin von 55 km/h schon vor längerer Zeit einen ausgezeichneten Beitrag geliefert und ich wünschte mir, Jo Conrad würde darauf eingehen
Ganz genau. In meiner Eingabe verweise ich ja auch ausdrücklich auf Dieters Vorschlag.

Vor allem aber: Die nach LTF-UL technologisch hoch entwickelten Geräte haben wir ja ohnehin. Wir (mich eingeschlossen!) wollen und werden sie auch bestimmt behalten. Und in Zukunft dürfen wir sie sogar mit einem stark vereinfachten Medical fliegen.

Dann gibt es für technologisch fortschrittliche Einsitzer und deren Käufer keinen Grund mehr, nicht den Gewichtsspielraum bis 300 / 315 kg auszuschöpfen. Das macht die Geräte sicherer (Konstruktionsreserven), zuverlässiger (bessere, etwas schwerere Antriebe) und – ja , auch das ist in dieser Klasse sogar nach meiner Meinung richtig und wichtig – durch höhere Motorleistung schneller und für Liebhaber dieser Geräte noch attraktiver. Und nur so kann man erfolgreich in europäische Märkte wie Frankreich oder auch England exportieren. Der Franzose braucht keine 120kg - Gerät. Und in England wären als SSDR 12 qm Fläche nötig.

Deshalb gibt es aus meiner Sicht wirklich kein ernsthaftes Argument, warum wir die durch die Gesetzesänderung endlich ermöglichte Idee des deregulierten Fliegens mit einfachsten Dreiachs-Geräten analog Motorschirm und leichtem Trike für etwas opfern sollten, das wir ohnehin schon haben.

Was dem Markt für eine „Abstimmung der Käufer mit dem Geldbeutel“ fehlt, sind neue, attraktive und nicht nur noch im „Bestands-Reservat“ verfügbare Geräte, mit denen man sehr einfach, mit bescheidener Performance, aber für kleines Geld und mit einem Minimum an Bürokratie „seinen Hintern in die Luft“ bringen kann. Ohne Ambitionen, quer durch ganz Deutschland zu reisen. Geeignete Bauvorschriften sind dafür aber nun mal Voraussetzung.

Wie gesagt: Die modifizierte BFU 84, wie von Dieter vorgestellt, wäre ideal. Doch auch der damals „zum Greifen nah“ im Raum stehende Kompromiss auf Basis der Bauvorschriften für die leichten „Gleitflugzeuge“ wäre aus meiner Sicht akzeptabel gewesen. Denn – so wurde mir als Nichttechniker das erklärt – durch der Leistung angepasste Anforderungen wäre sowohl nach unten in Richtung Einfachflugzeug als auch nach oben in Richtung Performance ausreichend Spielraum geboten. Ministerium / LBA wären nach meinem Wissensstand mit dieser Lösung zufrieden gewesen. Aber sie scheiterte wegen Vmin 55 km/h an den Stimmen derer, die in der Szene (nicht von mir!!) die Bezeichnung „Rennziegenfraktion“ bekommen haben.

Dies abschließend nur als Erklärung, warum ich - wie viele andere auch – etwas verärgert bin: Die 120er - Dreiachser könnten mit einem Minimum an Kompromissbereitschaft, wie in parlamentarischen Demokratien nötig und üblich, schon längst am Himmel sein.

Mit besten Grüßen vom See,

Mike
hob
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Beitrag von hob » Mi 10. Aug 2011, 14:15

Ich kam leider 3' zu spät im dann geschlossenen Thread

120 kg: UL - Bananenrepublik?,

möchte jedoch das hier noch richtig stellen dürfen:
Quirl hat geschrieben: ...
Konkret möchte ich von Jo Conrad auch wissen, wie Flugzeuge wie beispielsweise die „Ur-Motte“ künftig in der neuen Klasse eine Überlebenschance haben sollen (Bemessungshöchstgeschwindigkeit!!!). Sollte der DULV hierauf eine befriedigende Antwort geben können, betrachte ich die Diskussion um die Bauvorschriften immer noch als überflüssig und ich stütze mich dabei u. a. auf Hob. Er bezeichnet in einem Beitrag in P24 am 06.08.11 das deutsche Standard-UL C42, ein Flugzeug mit einer Flächenbelastung von knapp 40 kg/qm, einer Vmin von 65 km/h und ausgerüstet mit Klappen als idiotensicher, und wenn Hob das sagt, stelle ich das nicht in Frage. Warum also sollte unter solchen Rahmenbedingungen ein 120kg-Flieger nicht ebenfalls idiotensicher sein?
Nicht ganz:

Dieser Beitrag http://www.pilots24.com/pilots24/forum/ ... ght=#70010

ist nämlich Teil einer allerdings auf Wahrheiten und angeblichen Gerüchten beruhenden Glosse, wie man unschwer erkennen sollte, auch wenn ich bekanntlich Smilies nur sporadisch einsetze.

Insofern vergleichst Du Birmen mit Äpfeln, die zwar beide unter den Begriff Obst fallen, sich aber grundlegend unterscheiden.

So ist es auch mit der C42 und deren 472,5 kg MTOM und

der 120-kg-Klasse mit dto. fiktiv angenommenen 236,25 kg,

um mal genau die Hälfte des MTOM zu nehmen, das aber vorbehaltlich einer hoffentlich bald zu treffenden Entscheidung schon fast "hinhaut" und insofern hinreichend genau ist.

Du solltest also besser zitieren, als "unscharf" zusammenzufassen, wobei ich noch hinzufügen möchte, daß die dort erwähnte Drehzahlbegrenzungsgeschichte nicht Sache des DULV sondern des DAeC war und von Otto Funk ins Leben gerufen wurde, dem als damaligem Leiter der UL-Beauftragung vorgeworfen wurde, die Entwicklung von Konkurrenten durch Verzögerung der Zulassung zu behindern, als just die Motore immer leistungsfähiger wurden.

Mike hat geschrieben:Lieber Quirl,
...
Dies abschließend nur als Erklärung, warum ich - wie viele andere auch – etwas verärgert bin: Die 120er - Dreiachser könnten mit einem Minimum an Kompromissbereitschaft, wie in parlamentarischen Demokratien nötig und üblich, schon längst am Himmel sein.

Mit besten Grüßen vom See,

Mike
Man wagt es ja angesichts zugemachter Threads hier kaum noch zu formulieren, aber es stellt sich doch die Frage, warum mit einer Selbstverständlichkeit ohnegleichen und mit erheblichem Kapitalaufwand sehr aufwändige ULs der noch gar nicht festgelgten 120-kg-Klasse entstehen, wo doch nur eines sicher zu sein scheint, nämlich eine höchst unsichere Zukunft.

Gruß hob
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