Sie war ein Kompromissvorschlag, um einen Konsens mit den Verfechtern einer unveränderten LTF-UL zu ermöglichen. Sie wird nicht weiter verfolgt.
Sie wird ersetzt durch eine Petition für die Umsetzung einer Regelung analog Part 103 (USA) und SSDR (England) - siehe Beiträge ab 14.03.11
Der folgende Beitrag bleibt nur belassen, damit Interessierte die Entwicklung der Diskussion nachvollziehen können.
Die Situation:
Die Verhandlungen zu den Bauvorschriften zwischen den Verbänden und dem LBA / Verkehrsministerium sind festgefahren. Insbesondere die Hersteller möglichst schneller Composite-Racer, unterstützt zumindest vom DULV, wollen eine Übernahme der LTF-UL ohne jede Änderung. Der wohl wichtigste Grund:
Nur mit einer unveränderten V min von 65 km/h können diese Firmen auch bei den 120er-Dreiachsern High-End-Geräte mir Vmax-Horizont um 200 km/h anbieten. Kernzielgruppe: Ältere Semester, die 50.000 bis 60.000 Euro dafür bezahlen, dass sie auch ohne Medical weiterhin mit einem High-Performance-Racer unterwegs sein können. Denn für das viele Geld bekommen sie ansonsten im Gegenzug recht wenig Flugzeug. Noch dazu mit einem winzigen, nicht unbedingt besonders sicheren Motörchen.
Das Ziel der Initiative "Slow
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Der Initiative V min 55km/h geht es bei den neuen, deregulierten Dreiachsern vor allem um besonders hohe Sicherheit für Piloten und unbeteiligte Dritte. Denn davon wird die Zukunft dieser "neuen Freiheit" abhängen. Die allgegenwärtigen, notorischen Flugsportgegner werden mit Argusaugen beobachten, ob die angesagte Eigenverantwortlichkeit auch wirklich verantwortungsvoll in der Umsetzung und Praxis gehandhabt wird.
Der Weg
Die Herabsetzung der V min auf 55 km/h in den noch zu verabschiedenden Bauvorschriften kann die entscheidende Weichenstellung dafür bringen. Deutlich höhere Sicherheit bei Aussenlandungen bei Triebwerksdefekt. Plus "automatische" Eingrenzung der konstruktiv möglichen V max. Auch das ist nützlich: Denn wenn erst einmal nach irgend welchen Unfällen in der Presse und an Stammtischen diskutiert wird, warum nun plötzlich Piloten ganz legal ohne Medical mit über 200 km/h in Geräten ohne JNP und ohne Kennzeichen durch die Gegend fliegen, wird es eng.
Dann sollte man jedem Journalisten, Bürger und bei Unfällen auch Richtern und Staatsanwälten klar und einfach erklären können, dass für den Betrieb wirklich schneller, "aggressiver" Geräte Medical und JNP verpflichtend sind und bleiben werden.
Und eben auch: Dass ein "Leichtes Luftsportgerät" schon in seinen technischen Rahmenbedingungen ein ganz anderes, langsameres und eher defensives Flugzeug ist ist.
Die Sorge, dass die ganze LL-Idee bei den Dreiachsen nach kurzer Zeit wieder einkassiert wird, wenn sich die Entwicklung "höher, schneller, weiter" ungebremst wie bei den "große ULs wiederholt, ist leider realistisch.
Grundidee der Initiative "Slow
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Der Dikussionsstand LBA / Verbände / Hersteller
Die Situation ist festgefahren (vergl. Bericht Aerokurier Dezember). Seit einem Jahr fordert das LBA im Gegenzug zu der Deregulierung eine Eingrenzung der der Performance bei den 120ern über spezielle Bauvorschriften (z. B. wie den leichten Gleitflugzeugen schon seit mehreren Jahren). Die Wortführer der Verbände und Hersteller beharren aber ohne jede Kompromissbereitschaft auf einer unveränderten Übernahme der LTF-UL.
Es besteht die durchaus realistische Gefahr, dass bei dieser "Alles -Oder -Nichts -Strategie" am Ende das "Nichts" steht, weil das LBA / das übergeordnete Ministerium die Sache wieder ganz sterben lässt. Stimmen für diese für uns schlechteste alle Lösungen soll es bereits jetzt in hoher Zahl im LBA und im Ministerium geben. Denn dort fühlt man sich "verschaukelt". Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen. "Verkauft" wurde der Verwaltung die Änderung der Gesetzesvorlage zur Einbeziehung der Dreiachser in die LL- Deregulierung durch den Ausblick auf langsame Geräte analog zu den deregulierten Motorschirmen und 120 Kg-Trikes. Da lagen die Pläne der Hersteller für "unlimitierte" kleine Racer aber schon in der Schublade...
Um einen Durchbruch in Richtung auf einen für alle tragbaren Kompromiss zu fördern, geht daher die folgend eingefügte Petition für einen Minimalkonsens auf 55 km/h an das LBA - hoffentlich mit den Unterschriften aller, die nicht riskieren wollen, dass die die "neue, leichte Freiheit" noch vor oder schon bald nach ihrer Realisierung wieder beendet ist.
Ich bitte um Beteiligung!
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An das Luftfahrt-Bundesamt
c/o Herrn Helmut Fendt
Referatsleiter T 3
Hermann-Blenk-Straße 26
38108 Braunschweig
Fax: +49 531 2355-710
PETITION
zu den Bauvorschriften „Luftsportgeräte 120 kg Leermasse“ / Dreiachser
Der / die Unterzeichner bitten das LBA bei der Festlegung der Bauvorschriften,
die bislang bestehende Mindestgeschwindigkeit von 65 km/h auf 55 km/h abzusenken.
Begründung A - Basis dieser Petition:
Mit der geringeren V min soll ein höherer Sicherheitsstandard bei Motorausfällen festgeschrieben werden: Mit abgesenkter V min hat auch ein nur durchschnittlich trainierter Pilot gute Chancen, eine Außenlandung zu meistern. Da aus Gewichtsgründen nur sehr kleine, leichte Antriebe in Frage kommen, die häufig in der Nähe ihrer Maximalleistung betrieben werden, ist das Risiko eines Motorausfalls bei den „Leichten Luftsportgeräten“ größer – kann aber durch die abgesenkte V min kompensiert werden.
Begründung B - optional, kann gestrichen werden
Mit der Absenkung der V min sollen ferner bei den neuen, „wirklich leichten“ Luftsportgeräten jene Leistungsexzesse in der V max erschwert werden, die heute in der regulären UL-Klasse anzutreffen sind. Die bei einer V min von 65 km/h erzielbare, deutlich höhere V max soll Geräten mit JNP und Piloten mit Medical-Nachweis vorbehalten bleiben.
Jeder der Unterzeichner versichert, dass er im Besitz einer gültigen UL-Lizenz für Dreiachser ist.
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Jeder, der diese Initiative unterstützen will, kann mir seine Teilnahme per PN oder direkte Mail (siehe unten) mitteilen. Name und Wohnort sollten bei den Unterzeichnern schon genannt sein. Jeder bekommt von mir eine Bestätigung und meine kompletten Kontaktdaten.
Diese Initiative ist rein privat. Ich leite dann die Petition mit einer Liste der "Unterzeichner" an das LBA weiter, zusammen mit einem Anhang aller Nachrichten der Teilnemer als Beleg.Bitte angeben, ob auch Begründung B unterstützt wird - ist ja nicht Bedingung.
Selbstverständlich kann jeder auch den Textvorschlag selbst per Fax oder Mail senden. Eine "gebündelte Aktion" macht aber vielleicht mehr Sinn.
Ich hoffe, dass es doch einige UL-Piloten / Pilotinnen gibt, die nicht immer nur höher, weiter und schneller fliegen wollen!
Und dass auch alle jene mitmachen, die - wie ich - lieber eine ganz simple Regelung wie in den USA oder in England gehabt hätten. Der Zug ist da aber wohl endgültig abgefahren. Vielleicht hätte man sich früher kümmern sollen...
Es geht jetzt darum, ein Signal zu setzen, dass viele Piloten einer Eingrenzung der Performace zustimmen und die Verbände Kompromissbereitschaft zeigen sollen, die LTF-UL abzuändern. Auch wenn die 55km/h V min nur ein kleiner - aber wichtiger - Baustein sind.
Beste Grüße
Mike
michael@anderson.de