Gib Gummi einmal anders

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busbumde
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Gib Gummi einmal anders

Beitrag von busbumde » Mi 11. Okt 2006, 08:44

Moin,

es gibt Themen, die lassen einem keine Ruhe. Für einen Simsewing, der immer noch meine Gedanken beschäftigt, ist das zum Beispiel die Frage, welches die einfachste und beste Querruder- und Landeklappenbetätigung sein könnte. (Landeklappen auch bei einem Simpel-UL, weil man damit die Fläche bei 14,+ qm max klein halten kann (max 30 kg/qm für vereinf. fanz. Zulassung und um Gewicht und Widerstand zu sparen) und trotzdem mit steilem Gleitwinkel kurz reinkommen kann. Im Flug Gleitzahl 10+ und im kurzen Landeendteil 7-.

Als übliche Betätigungen für Querruder und Landeklappen gelten im einfach UL-Bereich (nur um den geht es hier) doppelzügige Seilzüge und Schub-/Zugstangenantriebe. Doppelzügige Betätigungen über Draht und Rollen (also ein Draht für Auf- und einer für Ab- des Querruders z. B.) sind nicht ganz einfach, soll ein Draht kein Lose bekommen und sie sind auch nicht gerade einfach mit alle den Rollen etc, wenn die Flügel abgenommen oder geklappt werden. Und Stoßstangenantriebe sind auch nicht so ohne, denn bei einer mehrgelenkigen Ausführung muß man auch beim einfachen UL aufpassen, daß kein Spiel in diese Steuerkette bekommt kommt (pro Gelenk ein kleines bißchen), sonst kann sich dieses Spiel auch bei niederen Geschwindigkeiten zu einem Flattern aufschaukeln. (Der Sunny hat daher in der letzten Umlenkung vor den Quer-/Höhenrudern seiner Steuerkette eine Friktionsscheibe (Reibung), in anderen Ausführungen einen kleinen Stangendämpfer, montiert auf Gummilagerung, falls der Dämpfer mal "frisst".)

Für einen Simsewing könnte man folgenden Vorschlag machen. Zunächst die Querruder. Stellen wir uns vor, die Flügel sind gerade an den Rumpf gesetzt wirden, jetzt müssen die Querruder angeschlossen werden:

Beide Querruder werden bereits ab Werk von je einem Gummizug in die nach unten weisende Position gezogen. Dieser Gummizug greift dabei an einem unteren Steuerhorn des Querruders an und führt dann in die Tragfläche zu einer Befestigung. Er ersetzt so den Seilzug für die Bewegung nach unten. Das obere Horn des Querruders für die Aufwärtsbewegung wird tatsächlich durch einen Draht betätigt, wobei dann also von jeder Tragfläche nur ein einziger Draht (auch Bowde) zum Steuerknüppel führt. Dort angeschlossen stehen die Querruder dann auf neutral, nach oben gezogen vom Drahtm nach unten gespannt vom Gummizug.

Betätigt werden die Querruder also nun dadurch, daß die differenzierte und daher stärkere Aufwärtsbewegung des Ruders durch einen Draht vom Steuerknüppel her aktiv gezogen wird, die jeweils schwächere Abwärtsbewegung auf der anderen Seite erfolgt durch den Gummizug in der Fläche automatisch. Eine simple Technik, die bis 160 km/h sicher problemlos angewendet werden kann, die kein Lose in den Seilen kennt und auch nicht durch Gelenke flatterprovozierend ist. Und wie gesagt, man hat nur eine Bowde oder einen Draht, den man pro Seite zum Knüppel führen muß, um anzuschließen. Weiterer Vorteil:

Für hohe Geschwindigkeit kann man die Gummizüge so auslegen, daß die Gummizugkraft nicht mehr ausreicht, die Querruder ganz nach unten zu ziehen. Es tritt dann ein Spoilereffekt ein, denn jetzt wirkt immer mehr das am Draht nach oben gehende, kurveninnere Querruder mit seinem positiven Wendemoment, während das nach unten gehende kurvenäußere Querruder mit seinem negativen Wendemoment fast neutral bleibt.

Ich halte diese Querruderbetätigung für diskutierbar, da sie die einfachste und sicherste ist, die mir bisher eingefallen ist. Gummizüge sind heute übrigens definiert elastisch erhältlich und reißen garantiert nie!

...weiter im nachfolgenden Posting...
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Fortsetzung

Beitrag von busbumde » Mi 11. Okt 2006, 08:50

Ein ähnlicher Gedanke der Konstruktion ist auch für die Landeklappen denkbar. Diese sind dann durch Gummizug im Flügel am oberen Horn gegen einen Anschlag in ihre Normallage Null Grad gespannt. In dem Drahtseilzug, mit dem die Klappe am unteren Horn per Klappenhebel nach unten gezogen wird, ist aber ein Gummizug eingesetzt. Die Folge:

Bei geringer Geschwindigkeit zieht man die Klappen einfach gegen den Gummizug in der Fläche nach unten. Nur der übliche Gegenzug ist hier also durch den Gummizug zum Flügel hin ersetzt. Bei höheren Geschwindigkeiten wird sich jedoch der zweite Gummizug in dem Betätigungszug zunehmend dehnen und die Klappe kann so auch mit Gewalt nicht bei zu hoher Geschwindigekeit auf zu hohe Grade gesetzt werden. Das Setzen der Landeklappe bei Überschreiten der zulässigen Klappengeschwindigkeit entfällt - oder weit sinnvoller noch:

Das stressbedingte "Vergessen" der schon gesetzten Klappen und ein anschließendes Beschleunigen führen nicht mehr zum Verlust der Klappen und zum möglichen Absturz (kam und kommt öfter vor, als man meint), sondern lediglich dazu, daß die Klappen dank Gummi in der Betätigung ausweichen. Diese Art der Betätigung der Landeklappen wäre dann sozusagen "selbstsichernd" gegen falsche betätigung und "idiotproof" gegen Vergesslichkeit.

Soweit zum Thema "Gib Gummi", wobei es kleinere Erfahrungen zu diesem Thema von meiner Seite gibt, da die Spoiler außen beim Sunny bekanntlich (?) von einem Gummi nach innen gezogen werden und nur nach außen von einem Drahtseilzug mit betätigungsstange. Funktioniert bekanntlich bisher ohne Probleme. Nur eines sollte man nicht machen:

Rückwärts fliegen, etwa mit einem Männchen, denn dann könnten die Klappen gegen den Gummizug ausschlagen. Doch erstens sind echte Männchen nicht die Sache eines Einfach-Uls und zweitens kann man mit 20% tiefen Klappen diesen Fall für Simsewing sehr deutlich entschärfen. Es handelt sich ja auch nicht um das Höheruder, sondern und die Querruder und Landeklappen.

Kritik an dieser Idee? Alles völlig unverständlich? Große Zweifel? Zustimmung? Oder sowieso alles Blödsinn, da es ja schon tolle UL gibt?

Gruß Dieter

(Ich hoffe, ich war auch ohne Skizze verständlich)
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Beitrag von tiniro01 » Mi 11. Okt 2006, 09:19

Wird wohl so funktionieren.

Mir stellen sich aber ein paar Fragen dazu:

Um die Querruder unter allen Betriebsbedingungen sicher führen zu können, bedarf es einer gewissen Vorspannung (+Reserve) an beiden Rudern.
Das führt erfahrungsgemäss zu einer, bei den simplen Lagerungen der Klappen unvermeidlichen, deutlichen Erhöhung der Bedienungskräfte.
Bei Landeklappen vielleicht noch am ehesten zu verschmerzen, da man ja nicht permanent damit herumfuhrwerkt.

Aber bei einem Gerät, das bei Thermik viel Querrudereinsatz benötigt (wie mein damaliger SherpaI) doch sehr anstrengend.

Dann ist da noch die Sache mit der Kontrollierbarkeit.
Du wirst besser als ich wissen, welche Rückstellkräfte an den Rudern auftreten (in beiden Richtungen aus Null).
Bei einem Gummizug gibt man die Steuerung zur Hälfte an den Gummi ab.
Reichts bei Böen nicht, ist der Pilot mit dem Knüppel in der Hand machtlos.
Ich gebe aber gerne zu, dass das nur ein irrationaler Gedanke, ein "Bauchgefühl" ist.

Von der Sympathie ist mir eine desmodromische Steuerung der Ruder/Klappen immer noch am liebsten, da kräftemässig in sich ausgeglichen.
Gut zu sehen in der Querruderkonstruktion des Kiebitz.
Leider findet man eine durchgehende feste Tragfläche eher selten im UL-Bereich, so das eine abrüstbare Lösung, wie von Dir ja schon gesagt, immer sehr aufwendig (und dadurch weder leichter noch leichtgängiger) wird.


Gert
Gruß Gert
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Beitrag von busbumde » Mi 11. Okt 2006, 09:54

Gute Kritik, Gerd. Und in der Tat könnte eine bewußte Aeroelastizität bei manchen, die mit hart verspannten Flügeln oder Blechflügeln unterwegs sind, ungute Gefühle wecken. Bei Dir als Fachmann wohl fast notwendig und ganz allgemein gilt in der Konstruktionslehre Aeroelastizität, es sei den beim Abfangdurchbiegen der Flächen ohne Torsion, nicht als wünschenswert, aber hier eine kleine Lanze für Aeroelastzität beim Einfach-Ul:

Im einfachen UL-Bereich ist Aeroelastizität lebenswichtig. Ein Drachen fliegt ohne weiche Enden, die nach oben ausweichen, katastrophal. Gleiches gilt für den Flügel eines Trikes, bei dem beide Ende gleichseitig bei hoher Belastung oder einseitig beim Kurvenflug nach oben !ausweichen. Und die ganze UL-Dreiachserei mit Rohrtuchflügeln wäre ebenfalls sehr blutig vor sich gegangen, würden diese etwas torsionsweichen Flügel nicht auf die Funktion Querruder ab auch ein wenig die Nase nach unten nehmen und damit den Steuerbefehl wieder entschärfen. Die Flieger wären zuhauf durch einsetige Strömungsabrisse getrudel, gäbe es nicht diese für diesen!!!! Geschwindigkeitsbereich und für diese Flieger in Drachenkonfiguration (Fläche mit Schwanz) sehr positive Aeroelestizität, die viele konstruktive oder "pilotische" Mängel ausglichen hat.

Mein Vorschlag greift die Idee des "nach oben!!! Ausweichen können" der Flügelenden für Querruder und Klappen sehr begrenzt auf. Und darin sehe ich denn auch kein Problem in Sachen "aus der Hand geben". Die Frage, welche Friktionen ein solches vorgespanntes System hat, sehe ich auch nicht kritisch, da sich die Vorspannungskräfte am Steuerknüppel neutralisieren, es bleiben also die etwa halben Betätigungslasten, da die nach unten Funktion der Querruder der vorgespannte Gummi übernimmt. (Editiert: Das war Quatsch!) Es sollte also nicht schwerer, sondern etwas leichter gehen - denke ich mal. (Editiert: Auch Quatsch!)

Sherpa: Nun ja, lange ist es her und Löcher in drehenden Bauteilen mit Schraube durch und vorne und hinten je ein klemmendes Sattelstück, damit es nicht auseinanderfällt, sind, bös gesprochen, sicher kein gutes Lager für Knüppel etc. Ich sehe eigentlich nur das Problem, von der mittigen Steuereinheit bis hoch zum Flügel mit möglich wenig Friktion zu kommen. Bowde wäre da wohl in der Tat nicht gut, aber ein einziges Drahtseil pro Seite über 2 d30 Rollen, das sollte man sehr reibungsfrei hinbekommen. Gute Lagerung der Betätigungsorgane mal vorausgesetzt.

Aber wie gesagt: Ich sUche ja noch nach einem Denkfehler.

Danke für die Kritik, Gert

und Gruß

Dieter
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Beitrag von tiniro01 » Mi 11. Okt 2006, 10:40

Das mit dem "aeroelastisch" leuchtet mir ein.


Ich hab mal einen BBC-Film über Adler gesehen.
Da wurde auch gezeigt, wie wichtig die an den Flügelenden ausfingernden Federn und deren Beweglichkeit im Luftstrom für die Flugstabilität sind.
Dazu auch bekommt der Vogel nebenbei mehr Auftrieb, als ein gleichgrosses Modellflugzeug mit Laminarprofil.
Das ist aber ein anderes Thema, weil es eher was mit dem induzierten Widerstand zu tun hat.
(was ist eigentlich da draus geworden: http://www.winggrid.ch/BilderWinggrid/Mcr01-1.jpg ?)

Meine persönlichen gemischten Erfahrungen haben was mit meinem jetzigen Quicksilver zu tun.
Vermutlich war das (über zwanzig Jahre alte) Gerät nur mit Spoilersteuerung ausgerüstet.
Später wurde dann von einem Besitzer der aktuelle Stand mit normalen Querrudern nachgerüstet.
Die Spoiler, die nur aus einer an der Bespannung angenähten Tasche mit einem versteifenden Kunststoffstreifen darin bestanden, wurden aber belassen und zusammengeschaltet.
Aufgestellt wurden sie durch je einen Bowdenzug; zurückgezogen durch einen kleinen Expandergummi.
So konnte man die ursprünglichen "Querruder" über einen zusätzlichen Hebel noch als Abstiegshilfe nutzen.
Macht bei einem Flugzeug, das bei 27mp/h noch über alle Achsen steuerbar ist, jetzt aber nicht wirklich Sinn.

Einmal, ich war noch in der Ausbildung, wollte ich das ausprobieren, als ich mal wieder zu hoch reingeschwebt bin.
Nach Ziehen der Spoiler gings wirklich heftig runter.
Irgendwann hatte ich das Gefühl, das es jetzt reiche und wollte die Dinger wieder einfahren.
Das tat aber nur der Rechte. Der Linke widersetzte sich dem Gummizug hartnäckig.

Was da einem Flugschüler da so in 10 m Höhe durch den Kopf geht, muss ich wohl nicht erklären.
Den anschliessenden "kontrollierten Absturz" absolvierten aber Ross und Reiter ohne grössere Blessuren. :eek:

Die Spoiler wurden dann entfernt.


Was mir aber in Erinnerung geblieben ist, ist deren starke Wirkung, die zugleich ja auch das negative Wendemoment ausgleichen.

Wo liegt eigentlich der Vorteil eines Querruders gegenüber einem Spoiler?
Letzterer sollte doch bei Freizeitfliegern, denen es nicht auf aberwitzige Rollraten und Flugmanöver ankommt, die bessere, weil einfachere Lösung sein?

Gert
Gruß Gert
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Beitrag von busbumde » Mi 11. Okt 2006, 12:09

Hallo Gert,

Spoiler mit positivem Wendemoment senken nur die Tragfläche auf einer Seite und heben sie nicht auf der anderen, man muß daher etwas mehr Ziehen in der Kurve und hat deshalb eine schlechtere Gesamtleistung - so die mir bekannte Theorie beim Einsatz von Spoilern bei UL. In der Praxis kann ich dazu nichts sagen, außer, daß die Umrüstung von Spoilern auf Querruder schon erschreckende weil umgekehrte Resultat gebracht hat, weil sich ein voller Flettner-Effekt einstellte (Flügel für Querruderlasten zu torsionsweich, aber für Spoiler ok.)

Warum Spoiler bei konventioneller Auslegung als Drachenflugzeug mal abgesehen von der Steuerung bei Verkehrsflugzeugen, die aber natürlich zusätzlich auch noch Querruder außen haben, sich nie durchgestzt haben, weiß ich nicht. Der Vorläufer des französischen Mistral - ein Einsitzer, Name vergessen, auch so ein Wind (Scirocco?) - war um die Längsachse über Spoiler gesteuert und galt damals als bestfliegendstes Ul seiner Klasse. Hatte aber leicht gepfeilte Rechteckflügel, weil das den Spoiler unterstützt. Grund: Kurveninnen wird mit dem Spoiler gesenkt und gebremst, äußere Fläche eilt vor und wenn gepfeilt ergibt das einen Zusatzauftrieb, der das dort fehlende Querruder ersetzt.

Die Jungs waren also damals schon sehr clever!

Ein Simsewing könnte mit gepfeilter Fläche auch Spoiler haben und so extrem einfach aufgebaut sein - steuerungsmechanisch. Aber dann müßte man auch so konsequent sein, und die gesamte Hinterkante des Flügels aus Tuch ausführen (wie beim Scirocco) und die dann innen nach unten ziehen, also ohne jedes Gelenk als Laneklappe nutzen!!! Das hatte mal ein Schweizer-UL mit einem Drei-Rohr-Rumpf hinten gezeigt - Name vergessen.

Kurz: Spoiler, gepfeilter Flügel mit guter Schränkung und eine innen tiefere und herunterziehbare Stoffhinterkante (läuft nach außen auf Null aus) wären die mechanisch (Gelenke, Betätigung, Flattern) einfachste Lösung für ein Einfachflugzeug und würde mit etwas Abstimmung auch sehr gut funktionieren - leichtes Pendeln um die Hochachse inbegriffen :eek: .

Doch wer kauft diese genial einfach Lösung? Da muß man dann alles wieder tausendmal neu begründen und der Wettbewerber verschreit alles als primitiv und lebensgefährlich, wenn Du nicht danebenstehst - bin da Sunnygeschädigter :grin: Aber Du siehst: Deine Kritik läßt bei mir sofort alte, schon ausgesponnene Ideen wieder auferstehen. Auch schön! :)

Gruß Dieter

Nachtrag: Winggrid dürfte vielen Piloten zu grazil sein, außerdem in der Auslegung nicht einfach. Bei Verkehrsflugzeugen erfüllt der kleine Flügel außen mit seinem besonderen Winkel etc. (Winglet) für einen einzigen und ganz bestimmten Punkt der Auslegung - die Reisegeschwindigkeit - diesen Zweck der Widerstandsminimierung aus Auftrieb - induzierter Widerstand - ohne viel konstruktiven Aufwand.
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Glückwunsch

Beitrag von busbumde » Mi 11. Okt 2006, 12:29

Ich vergaß, Gert: Glückwunsch zur Landung mit einem Spoiler. Lehre:

Wenn man solche hat, dann muß es eine Möglichkeit geben, bei dem Klemmen von einem auch den anderen zu aktivieren, dann gehts es zwar runter, aber immerhin kann man die Richtung klar vorgeben.

Gruß Dieter
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Beitrag von tiniro01 » Mi 11. Okt 2006, 13:01

"Das hatte mal ein Schweizer-UL mit einem Drei-Rohr-Rumpf hinten gezeigt - Name vergessen. "

Du meinst bestimmt den Skycraft (Urs Rothenbach?)
Da wurde mittels eines Scheibenwischermotors die Tragflächenhinterkante unter Zuhilfenahme zweier Drahtseile heruntergezogen.

Klappte wohl ganz gut.
Ich habe allerdings in meinem Leben noch nie ein so lauten Pusher gehört.

http://jsulm.no.sapo.pt/ulmphotos/skycraft.jpg

Ein besseres Bild gibts im Web nicht mehr.
Das Teil war damals schon eine Rarität.



Das mit dem Landen war dann doch nicht so wild.
Ich hab die Spoiler wieder gezogen, um ein symmetrisches Flugbild zu bekommen und dann mit voll gedrücktem Knüppel (FAHRT...FAHRT!!! :shock: ) eine Bilderbuch-Bugradlandung hingelegt.
Aber den Schreck schmecke ich heute noch.

Unser strenger Lehrer ("Zieht bloß nie diesen Hebel!!!") war , dem Gott sei Dank, aushäusig.

8)
Gruß Gert
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Beitrag von busbumde » Mi 11. Okt 2006, 13:57

Stimmt, das ist das Teil, war wohl mithilfe einer Dreherei/Fräserei gebaut, wenn ich mich recht an die Verbindungen erinnere. Und hinten in jedem Fall zu aufwendig, da wäre ein "dickes" Rohr mehr gewesen. Aber die ziehbare Hinterkante fand ich gut. Dazu würde man heute wohl einen Antrieb nehmen, bei dem sich so eine Art längere Mutter dreht und eine Gewindestange in die eine oder andere Richtung schiebt - Linearantrieb. Bringt unglaubliche Kräfte auch in kleiner Ausführung, ist halt nur etwas lansam, und ein ordentlicher Handbremshebel mit Raste würde es wohl auch tun.

"Zieht nie diesen Hebel", wenn einer vorhanden ist (und nicht gerade die Flächen wegsprengt), ist klasse. Das gibt es in der Literatur mit Besen, die Wasser tragen können, in ähnlicher Weise ... :D

Gruß Dieter
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Beitrag von Cobra Uwe » Mi 11. Okt 2006, 15:30

Es gibt da ja noch die Flex. Push-Pull Controls wie sie Rans ja auch verwendet.
Man kann diese Dinger z.b beim ULM in verschiedenen Längen kaufen.
Mein Flightstar hatte solche Querruderansteuerung und fast alle Rans haben ebenfalls dieses System.
An beiden Enden mit einem Kugelkopf ausgerüstet kann man damit direkt auf einen Betätigungshebel gehen.
Der Leerweg ist fast Null und teuer sind die Dinger auch nicht.

UWE

PS: Habe schon überlegt, bzw. werde meine Cobra, wenn der Motor drin ist, von den beiden Seilen auf diese Controls umrüsten.
Ich habe dann den Vorteil schnell neue/andere Hebel mit anderen Längen und Befestigungspunkten an den Querrudern anzubauen, um etwa den Ausschlag und damit das Wendemoment einzustellen.

Uwe (der gerade von der Schule kommt und mit Transistorenschaltungen vollgestopft wurde :? )
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Beitrag von tiniro01 » Mi 11. Okt 2006, 15:44

Ja, die sind gar nicht schlecht.
Spielfrei und leicht zu montieren, so lange man keine engen Winkel hat.

Allerdings ist der Reibungswiderstand doch nicht ohne, weshalb Rans die zwar bei den Klappen einsetzt, bei den Querrudern weiterhin auf auf die traditionelle Seil/Schubstangengeschichte vertraut.

Im Quicksilver ist alles verbaut:
Schubstange für das Höhenruder, Seile für das Seitenruder und den Flexzug für die Querrudergeschichte bis zum Motorträger.
Da sind dann die Querruder wieder mit Seilen an eine Wippe angeschlagen.

Aber gerade bei dem kräftemäßig nicht gut zu bedienenden Sidestick hätte ich mir was Leichtgängigeres gewünscht.


Gert
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Beitrag von Cobra Uwe » Mi 11. Okt 2006, 16:35

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
tiniro01 schrieb am 11.10.2006 17:44 Uhr:

Allerdings ist der Reibungswiderstand doch nicht ohne, weshalb Rans die zwar bei den Klappen einsetzt, bei den Querrudern weiterhin auf auf die traditionelle Seil/Schubstangengeschichte vertraut.

Gert
</tr></td></table>


Sorry. Baue selber gerade eine Rans auf. Und die hat auch für die Querruder diese Controls. (500h Laufzeit)
Ich habe diese Teile erneuert und die Friction ist nicht höher als ein zu strammes Seil.
Die S6 (zumindest die ältere), die S10, die S9 haben es auch drin.

UWE
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Beitrag von busbumde » Mi 11. Okt 2006, 16:37

Na prima, da haben wir ja dann bis auf Hydraulik und fly-by-wire, die wohl keine Zulassung im Ul bekommen, alles zusammen, was Klappen und Ruder betätigen kann. Das nenne ich Beteiligung :)

Gruß Dieter

P.s.: Würde jemand Spoilersteuerung der Längsachse aus grundsätzlichen Erwägungen ablehnen? Nur ma'ne Frage...
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Beitrag von tiniro01 » Mi 11. Okt 2006, 16:43

Spoiler:
Dafür!
Aber nur ohne Gummi! :D
Ich würde gerne mal so was fliegen, wenns nicht klemmt.

War hier nicht sogar jemand mit einem Sirocco?


@Uwe
Bist Du sicher, das Dein Flieger original ist?
Ich hab noch keinen Rans mit PushPulls an den Querrudern gesehen.


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Beitrag von Stephan » Mi 11. Okt 2006, 16:52

Die Push-Pull dinger habe ich auch sereienmässig im Weedhopper. Nachdem die Querruder dann doch etwas sehr schwergängig wurden bin ich zufällig seit heute morgen dabei sie auszubauen. Das rechte ist so gut wie festgefressen und ich werde es auswechseln müssen. Ansonsten war die Sache immer recht präzise und leichtgängig. Aber wie Uwe schon sagte bei ULM-Techologie kosten die Dinger je nach Länge und Durchmesser zwischen 20 und etwa 110 Euros.

Gruss Stephan

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
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