Rans S6 - einige Fragen

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Quantil
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Rans S6 - einige Fragen

Beitrag von Quantil » Mi 15. Jul 2009, 11:25

Hallo,

habe mich hier nun mal angemeldet, bin seit ein paar Wochen stolzer Besitzter einer Rans S6, und bin gerade dabei einiger kleinere Reparaturen durchzuführen. Da habe ich natürlich einige Fragen wo ihr mir vielleicht helfen könnt:

- Lacknachbesserungen:

Gerade im Bereich der Tankverschlüsse hat sich die Klarlackschicht verabschiedet und das Dacron liegt frei. Mit welchen Lack bessere ich hier am besten nach ? Normal Klarlack mit irgendwelchen Weichmachern ?

- Fahrwerk

Das linke Hauptfahrwerk hat ein wenig Spiel. Hier sollte das Rohr quasi mit Blechen "verdickt" werden und so das Spiel beseitigt werden. Hat dies schon jemand selbst gemacht ? Wie aufwändig ist das ?

- Cockpit / Elektrik

Das Cockpit, und besonders die Elektrik, sind ein wenig "verbastelt". Überall fliegen Kabel völlig unstrukturiert rum, zentrale Sicherungen gibt es nicht.
Daher will ich ein neues Cockpit bauen und in diesem Zusammenhang die Verkabelung neu machen. Nun würde ich dies gerne mit zwei getrennten Bus machen - was benutzt ihr da ? Gibt es sowas als kompakte Einheit mit Schaltern (hab ich mal bei Aircraft Spruce gesehen, ca 500$) oder baut ihr euren Bus komplett selber (und wenn ja, wie ? ;-) ).
Aussdem will ich die Verbindung Cockpit - Flugzeug mit möglichst einfachen aber sicheren Steckverbindungen realisieren, was nehmt ihr da ?

Ich mach hier mal Schluss, weitere Fragen hebe ich mir auf ;-) Freue mich über Antworten

Markus
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flyman
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Beitrag von flyman » Mi 15. Jul 2009, 15:22

Hallo Markus,
die Rans S6 ist ein klasse Flieger. Hab mit nem Freund vor einigen Jahren seine S6 optimiert. Dabei auch das Instrumentenbrett komplet erneuert. Bin leider kein elektro Kenner. (rot ist schwarz und plus ist minus oder so ähnlich)
um das Fahrwerksbein zu stabilisieren nimmst du Blech einer Coladose oder ähnliches und formst eine Manschette, Geht tadellos und hält ewig.
Beste Grüsse
Günter
Stephan
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Beitrag von Stephan » Do 16. Jul 2009, 04:35

Was die Steckverbindungen anbelangt kannst Du Dich mal bei WÜRTH umschauen. Die haben ganz passable Sachen.

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
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ColaBear
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Beitrag von ColaBear » Fr 17. Jul 2009, 18:18

Glückwunsch zur S-6! Ist einfach ein toller, schnuckeliger Flieger.

Bin Elektroingenieur, kann also angeblich nichtlineare Differentialgleichungen lösen, aber leider wenig zu praktischen Problemen der Elektrik beitragen. Immerhin soviel: Wir haben bei unserer 1992er S-6ES nachträglich Kippschalter eingebaut, dabei die Sicherungen ins Kabel verlegt. Alle Steckverbinder sind 6,3mm-Flachstecker aus dem Kfz-Bedarf. Es schadet nicht, wenn die vergoldet sind.

Bei der S-6 kann eigentlich jede elektrische Verbindung versagen, ohne dass das zu flugtechnischen Problemen führt. Es könnte zwar eine Anzeige ausfallen oder der Funk, aber man fällt nicht vom Himmel. Kritischer wären Kurzschlüsse. Daher ist der sauberen, mechanisch spannungsfreien, stabilen Verlegung der Kabel höchste Aufmerksamkeit zu widmen.

Ist nur meine Meinung, kann auch falsch sein. :)

Gruß
ColaBear
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Beitrag von Cobra Uwe » Fr 17. Jul 2009, 18:43

ColaBear hat geschrieben: Ist nur meine Meinung, kann auch falsch sein. :)

Gruß
ColaBear
Ist es aber nicht.
Was gut aussieht funktioniert in der Regel auch gut.
Du hast eigentlich alles gesagt. Spannungsfreie Verlegung, gegen durchscheuern schützen und Sicherungen einbauen.

UWE

PS: S6 Tolles Ding.
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Beitrag von erkki67 » Sa 18. Jul 2009, 11:40

Ein an und für sich gutes Flugzeug, nur gib sehr acht auf Deine Landungen.

Eine überbeanspruchung des Fahrwerks, verbiegt dir gleich die Zelle, und dann hast Du einen haufen arbeit alles wieder hinzubiegen, auf dem Marmortisch!

Solltest Du eine andere Lösung für das Fahrwerk finden, als dass Orginal, dann nimm sie, sie ist in jedem fall besser als das Orginal.

Ich habe in einem Klub, 2 Rans S6 dauer-repariert, nur weil die Leute mit Airbussen geflogen sind und glaubten man könne auch eine Rans so einfach in den Boden schmeissen wie ein Airliner.

Tstststs...... Airlinepiloten :colabear:

Wenn Du jedoch mehr oder weniger sanft zu landen verstehst, dann hast Du einen genialen Flieger.

Gruss Erkki
Sit on top :mrgreen:
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Beitrag von tiniro01 » Di 21. Jul 2009, 21:11

Hei,

die Fahrwerkskonstruktion ist wirklich nicht so dolle und die Aufnahmehülsen am Rumpf sind den stetig gesteigerten Abfluggewichten nur bei vorsichtigem Umgang gewachsen.

Das mit dem druntergelegten Blech ist meiner Meinung nach nicht so der Hit. Kann mir ehrlich nicht vorstellen, daß das gescheit hält, wenn nur partiell Blech drunterpasst.
Ein Bekannter hat die Stelzen einfach mit PU-Kleber eingeklebt.
Hält zwar super, aber das eventuelle Ausbauen bei abgeknickten Rohren dürfte lustig werden.

Wenn es nur um ein oder zwei Zehntel Spiel handelt, kann man die Rohre auch mit Heißkleber einsetzen.
Das läßt sich dann mit Fön und Rohrzange wieder trennen.
Gruß Gert
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Beitrag von Quantil » Mi 5. Aug 2009, 10:55

Moin,

erstmal Danke für die Antworten. Mittlerweile bin ich die ersten 20! Stunden geflogen ;-) und bin mittlerweile wirklich begeistert, seit gestern habe ich auch den IVO Prop wieder in gang gebracht, der war bisher nur in Reisestellung. Als ich nun das erste mal mit Startstellung gestartet bin dachte ich doch direkt an ein katapult ;-)

Das Fahrwerk habe ich nun repariert, habe flüsssiges Metal (Loctite) genommen, ist wieder bombenfest. Die Trommelbremsen habe ich auch "überarbeitet", neue Beläge und Züge helfen schon ein wenig. Habe mir trotzdem bei Aircraft Spruce ein Scheibenbremsenset bestellt.

Und natürlich habe ich noch einige Fragen ;-) -

Das Thema Bespannung: Ich habe Dacron mit einer Klarlackschicht. Wie besser ich aus ? Nehme ich normalen Klarlack - brauche ich Weichmacher ? Wo bekomme ich diese ?

Der Rumpf ist ziemlich "versaut". Hier würde ich am liebsten wirklich lackiereren.
Wie bekomme ich die Klarlackschicht ab ohne die Bespannung zu beschädigen ? Und wo kann ich günstig lackieren lassen (ohne den Flieger auf dem Hänger zu verschiffen) ?

Danke schonmal für die Antworten !

VG Markus
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Beitrag von tiniro01 » Mi 5. Aug 2009, 20:46

Quantil hat geschrieben:Die Trommelbremsen habe ich auch "überarbeitet", neue Beläge und Züge helfen schon ein wenig. Habe mir trotzdem bei Aircraft Spruce ein Scheibenbremsenset bestellt.
Kennst Du das Procedere, das man beim Montieren der Trommelbremsen einhalten sollte?
Ich weiß nicht mehr, ob es in der Baumappe beschrieben steht.
Die originalen Bremsen reißen einen zwar nicht vom Hocker, sind bei entsprechender Justierung aber völlig ausreichend.
Das Thema Bespannung: Ich habe Dacron mit einer Klarlackschicht. Wie besser ich aus ? Nehme ich normalen Klarlack - brauche ich Weichmacher ? Wo bekomme ich diese ?
Ausbessern mit Klarlack aus optischen Gründen ist äußerst schwierig.
Das Dacron-Tuch bekommt durch das Lackieren die Materialeigenschaften einer festen Ceconitebespannung.
Und die reißt man runter, wenn sie nicht mehr schön ist.
Mit Nachbessern bekommt man das nie mehr richtig hin.

Im Normalfall sollte zum Ausbessern normaler PU-Autolack reichen.
Die meisten wurden damit lackiert
Ich habe aber jetzt schon das Problem, durch die bescheuerte EU-Regelung für lösungsmittelarme Lacke die richtig guten Sachen nicht mehr zu bekommen.
Mit den wasserbasierten Nachfolgern habe ich keine Erfahrungen.

Ansonsten mach Dich mal hier schlau:
http://www.flugzeuglack.de/

Die Webseite sieht zwar aus wie vom billigen Jakob, wo man auch Rasierklingen und Zahnbürsten bekommt (Kannst Du denen ruhig auch mal sagen...), aber die Firma Sallinger ist wirklich eine Top-Adresse bei solchen Artikeln.
Die Preise sind auch o.K.
Gruß Gert
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Beitrag von ColaBear » Do 6. Aug 2009, 20:21

tiniro01 hat geschrieben:...
Kennst Du das Procedere, das man beim Montieren der Trommelbremsen einhalten sollte?
Ich weiß nicht mehr, ob es in der Baumappe beschrieben steht. ---
Welches Prozedere? Unsere Möhre hat das gleiche Problem wie bei Quantil. Das Baubuch liegt ir vor. In dem ist der Zusammenbau beschrieben. Aber keine besonderen Hinweise zu einem "Prozedere"!?

Noch einer - passend zum Titel des Threads. Betrifft ebenfalls S-6ES mit Dacron -Bespannung. Zwei unserer Rippenenden fluppen bei jedem Flug heraus, d.h., sie sie rasten aus der Schnappverbindung und stehen dann obenhalb der Endleiste heraus. Mit einem Fausschlag kann man sie wieder einrenken. Aber für die Bespannung ist das alles nicht gut. Ideen?

Gruß
ColaBear
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Beitrag von tiniro01 » Do 6. Aug 2009, 21:19

He Colabear, :shock:

genau das hatte ich Dir doch schon mal gepostet?

http://www.lowandslow.de/phpBB2/viewtop ... ght=asbest



Zu den Rippen weiß ich nichts.
Ich habe die feste Bespannung mit den entsprechend genieteten Rippen.
Gruß Gert
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Beitrag von ColaBear » Fr 25. Sep 2009, 08:52

Moin Gert,

hab deine Antwort im August irgendwie verpasst. Ja, natürlich, das Thema hatten wir im Februar schon komplett durch. Dafür nochmal vielen Dank. Jetzt geh ich meine Anti-Alzheimer-Vitamine schlucken, ist aber anscheinend schon zu spät. :oops:

Gruß
ColaBear
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Ccokpit Blech

Beitrag von Quantil » Mo 30. Nov 2009, 12:33

Moin,

so, leider neigt sich die Saison dem Ende - also beginnt nun die Bauphase. Wie bereits angekündigt will ich das Cockpit erneuern, welches Blech nehme ich dazu am besten ? Alublech und welche Dicke ?
Ausserdem will (muss) ich meine Scheiben auswechseln - kennt jemand eine gute Bezugsquelle von Makrolon in NRW ?

Markus
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Beitrag von ColaBear » Mo 30. Nov 2009, 13:18

Moin,

das Cockpitblech gehört zur tragenden/aussteifenden Struktur! Wenn du einen pingeligen Prüfer hast, dann lässt der dir nur das Originalblech durchgehen.

Makrolon haben wir in Bottrop gekauft. Ich such mal nach der Adresse und schicke sie per PN.

Viele Grüße
ColaBear
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Beitrag von Quantil » Mo 8. Mär 2010, 10:33

So nun habe ich endlich mein Makrolon gekauft und meine beiden Türen sind auch schon Fertig (auch in Bottrop gekauft).
Am Wochenende kommt die Cockpitscheibe ran, daher meine Frage: Ich habe gelesen, dass Makrolon sich bis zu 3mm/m bei Kälte ausdehnt. Nun ist es aber sehr kalt am PLatz. Soll ich die Halle vorher "einheizen" ? Oder die Scheibe "vorwärmen" ?
Irgendwelche Erfahrungen ?
Fliegerische Grüße
Markus
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