manöverieren bei motorausfall

Sherpas, Föxe und C22

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Timpilot
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Beitrag von Timpilot » Mi 27. Jun 2012, 19:59

@Uwe: Ich glaube P&P meinte genau diese speziellen Manöver eben mit dem Modellflugzeug zu machen und daruas mit einiger Transferleistung Erkenntnisse für die manntragende Fliegerei zu sammeln. Kann ich in gewisser Weise nachvollziehen. Es gibt ja auch Modellsegelflugzeuge, die nicht am Prop hängen. :-)

@all:
Wenn man den 912er ins Windmilling bekommen möchte, so braucht das schon einen recht steilen Sturzflug.
Eigentlich sollte der Leerlauf so niedrig eingestellt werden, dass der Propeller dann keinen Schub erzeugt. Damit bremst er dann auch gewaltig und zwar mehr als im Stillstand. In der Aerodynamik rechnet man dann vereinfacht mit dem Luftwiderstand der sybolisierten Kreisscheibe.
Ist natürlich der Leerlauf sehr hoch eingestellt, so gibt es immer Vortrieb und die Landungen werden länger als nötig.

In jedem Fall ist es aber eine gute Erfahrung sein Flugzeug auch mal ohne Motor zu fliegen. Also einfach mal bei langer Piste ne Ziellandeübung mit stehendem Triebwerk. Wer sich nicht traut nimmt erfahrene Leute mit!

Ich versuche grundsätzlich für mich und in der Ausbildung den Motor wenig variabel in den Landeanflug einzubauen, also fliegen fast in Platzrundenhöhe, bis man weiß, man erreicht die Piste auch ohne Motor, dan einfach Gas raus. Wenns nicht passt gibt es immer noch ein... zwei Klappenstufen mehr , Slippen und slalom Fliegen (wenn man sich arg vertan hat). So bekommt man ein gutes Gefühl für die Gleitfähigkeit des Fliegers. Mit Schleppgas an den Platz ran fliegen halte ich für Quatsch und für Lärmbelästigung. :-)
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dekobein
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Beitrag von dekobein » Mi 27. Jun 2012, 22:09

Timpilot hat geschrieben: @all:
Wenn man den 912er ins Windmilling bekommen möchte, so braucht das schon einen recht steilen Sturzflug.
Aber vermutlich kräftigst! Ich hab bislang weder bei der MD3 Rider (80 und 100 PS Variante), noch bei C42 oder der Wildthing (Jabiru) ein Windmilling hingekriegt. Und beim T-Bird konnte ich bauartbedingt nicht sehen, ob der Prop bei Power off mitdreht. Die erstgenannten Flieger haben im Leerlauf ein schlechteres Gleitverhalten als mit stillgelegtem Motor(--> Bremse).

Bei der C22 mit R462 und Holzprop tu ich mich derzeit (noch) schwer, mir ein Windmilling vorzustellen - ohne damit TDCs Erfahrungen in Abrede zu stellen. Werde es schleunigst ausprobieren.
Timpilot hat geschrieben:Mit Schleppgas an den Platz ran fliegen halte ich für Quatsch und für Lärmbelästigung. :-)
Hängt ausschließlich vom Platz ab :wink: . Und manchmal bringt sowas echt Laune. :D

Zum Thema Umkehrkurve: Hierfür gibt's keine Goldrandlösung, das muss jeder für sich entscheiden. Das alleinige Herunterbeten vom stumpfen Geradeausfliegen und "kontrolliert in die Bäume setzen" (Baumstämme sind kein Weizen oder Zuckerrohr, und eine Knautschzone haben unsere Moppeds nicht. Die Baumlandung hat den Vater eines Freundes von mir vor ca. 2 Jahren das Leben gekostet.) ist genauso unsinnig wie die Idee, eine risikobehaftete Umkehrkurve aus Bequemlichkeit oder Zwecks Vermeidung von Materialschäden zu fliegen.
Die "bessere" Lösung ist situationsabhängig - und manchmal gibt es gar keine Lösung.

@ Zwotakt-Eddy: Deine Modellbauerfahrung in Ehren, aber es gibt zwischen manntragender Fliegerei und Spielzeug teilweise erhebliche Unterschiede - wie Uwe bereits schrieb. Und ja, ich betreibe Modellflug auch. :wink:

Holm- und Rippenbruch

Carsten
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TDC
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Beitrag von TDC » Do 28. Jun 2012, 05:10

@dekobein und Timpilot: Wenn ihr euch nochmal auf die ersten Seiten dieses threads bemüht - p&p hat diese Fragestellung auf ne C22 mit Zweitakter bezogen, weil er nämlich mit so was rumfliegt.
Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat,
sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
(Antoine de Saint-Exupery)
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Beitrag von dsommerfeld » Do 28. Jun 2012, 07:29

Also bei meinen 582 platsch, war in einem Kolben ein loch oben, daher hatte der Zylinder auch keine Kompression mehr. Der andere hatte noch Kompression und war völlig in Takt. Der Prob war ein IVO Dreiblatt und der Propeller hat sich fast bis zum Aufsetzen munter gedreht und ich empfand das sogar als schnell.
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Beitrag von Timpilot » Do 28. Jun 2012, 08:13

TDC hat geschrieben:@dekobein und Timpilot: Wenn ihr euch nochmal auf die ersten Seiten dieses threads bemüht - p&p hat diese Fragestellung auf ne C22 mit Zweitakter bezogen, weil er nämlich mit so was rumfliegt.
Wo ist das Probem? Bis auf das Windmilling des 912er gilt mein Gesagtes auch für C-22 mit Zweitakter. 8)
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Beitrag von powerandpitch » Do 28. Jun 2012, 09:46

Uwe Seimetz hat geschrieben:
powerandpitch hat geschrieben:
der punkt ist, dass du dort so gut, wie jedes szenario durchspielen kannst. du sitzt nicht drin und kannst selbst dann noch mit einem beherzten schubs vollgas und gigantischen ruderausschlägen, die mühle aus einem sicheren absturz herausziehen.
Sorry, absoluter Blödsinn. Ist das reales manntragendes Fliegen? Die beste Art und Weise die Kiste zu zerlegen, die Realität sieht schon etwas anders aus.
Da war doch in der Ausbildung mal die Rede von vollen Ruderausschlägen, Kurven, Geschwindigkeiten, G-Kräften usw. UL sind lange nicht so stabil wie Modelle.

Schreib ruhig weiter, tust uns allen einen Bärendienst, vor allem Neulingen die noch Unsicher sind und oft an den Lippen der "alten Hasen" hängen, die manchmal auch nur blödsinn von sich lassen.

Ziel- und Kurzlandeübungen sind immer sinnvoll aber nicht mehr. Solche Sperenzchen kannst du mit einer Kunstflugmaschine machen aber nicht mit einem UL. Ich erinnere ...... Betriebsgrenzen
Aber jedem das seine.
Genug jetzt von mir.

Uwe
nicht jedes modell hält 20 G aus und nicht jede mühle ist im faktor 2 : 1 motorisiert. auch dort sind "luftzerleger" bei 4 - 5 G möglich. motorausfälle sind deutlich häufiger, als in der UL-fliegerei. die start- und landefrequenz ist wesentlich höher. es wird viel häufiger im verwirbelungsschatten von irgendwelchen bodenerhebungen geflogen.

du hast überhaupt erst die möglichkeit bestimmte flugzustände mehrfach auszuprobieren, ohne dein leben zu riskieren.

hinzu kommt, dass du eben nicht in der mühle sitzt und bestimmte informationen aus anderen eindrücken gewinnen, bzw. durch bestimmte verhaltenmuster sicherstellen mußt.

mach mal einen ganz einfachen versuch und stop die zeit, bis du ein aufschlaggeräusch hörst.

-drück einem "nur-manntragendflieger" den sender eines anfängerflugzeugs in die hand.

und

-übergib den steuerknüppel eines UL`s oder Ekko`s an einen modellflieger.

beim ersten knirscht das nach spätestens 20 sekunden ganz heftig. meistens schon in der luft, weil gewisse "feinmotoriker" die kiste einfach in stücke zerlegen.

der zweite bekommt erst probleme, wenn der sprit zu ende geht oder der abfangjäger mit wackelnden flächen vor ihm fliegt.


das soll nun kein vergleich sein, welche spezies die besseren piloten sind. denn das kann man nun wirklich nicht vergleichen, dazu sind die wege einfach zu unterschiedlich.

trotzdem glaube ich, kann es nicht schaden, die fliegerei aus möglichst vielen winkeln zu betrachten und die erfahrungen aus allen segmenten zusammenzutragen, inkl. was die zuverlässigkeit von gewissen technischen einrichtungen angeht.

hinzu kommt die mehr oder wenige stetige erfahrung, dass so ein fluggerät auch runterfallen kann. man wird beständig gezwungen, sich mit der thematik auseinanderzusetzen und behält den respekt vor der aerodynamik.
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Beitrag von dekobein » Fr 13. Jul 2012, 13:26

Nachtrag zum Thema "Training Umkehrkurve --> Realitätsnähe ---> Windmilling beim Zwotakter": Beim R 462 mit Holzprop und Riemengetriebe windmillt bei 100 km/h IAS überhaupt nix. Der Prop steht bei abgeschaltetem Motor wie 'ne 1.
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Beitrag von Mowa » Fr 13. Jul 2012, 13:49

dekobein hat geschrieben:Nachtrag zum Thema "Training Umkehrkurve --> Realitätsnähe ---> Windmilling beim Zwotakter": Beim R 462 mit Holzprop und Riemengetriebe windmillt bei 100 km/h IAS überhaupt nix. Der Prop steht bei abgeschaltetem Motor wie 'ne 1.
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Beitrag von powerandpitch » Fr 13. Jul 2012, 15:09

solange der motorausfallgrund in der zündung oder kraftstoffseite bedingt ist, hat der motor ja auch noch seine volle kompression.

einige beiträge zuvor hat ein kollege die folgen eines durchgebrannten kolbenbodens beschrieben. die zu überwindenen kompressionskräfte sind dann deutlich kleiner.

ebenso wird es auch von der fluggeschwindigkeit, dem allgemeinen motorzustand, der getriebeübersetzung, der propeller-pitch und letztendlich dem ausfallgrund abhängen, ob der quirl mitdreht oder auch nicht.


gesetz den fall, man übt den motorausfall und der quirl dreht munter weiter. demnach gurgelt auch der motor fleissig sprit durch seine kiemen. denn die beiden takte finden ja nun ohne fremdzündung emsig weiter statt.

beim (2-takt) auto / motorrad sind derartige betriebszustände nicht besonders förderlich für das motorinnenleben. ebenso kann das wiederanlassen des motors nach so einer orgie im "schiebebetrieb" zum regelrechten "wegsprengen" des mit zündfähigem gemisch gut versorgten auspuffsystem führen. vom festfressen ganz zu schweigen.

bestehen diese gefahren beim rotax auch?
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Beitrag von qaxadam » Fr 13. Jul 2012, 21:48

@pap

was soll denn das????

du hältst einen mordsschlauen lehrvortrag und stellst dann eine bescheuerte frage.

ich glaub, du leidest unter postinzwang.
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Beitrag von dsommerfeld » Fr 13. Jul 2012, 22:52

Ich glaube eher das PaP sicherlich eine memge Erfahrung im Bezug auf seine Mopeds und Cars hat und nun nach wissen rund um die Fliegerei hat. Meiner Meinung nach ist er einfach zu wenig oder noch nicht in der Luft, dann wird sich vieles normalisieren.
Hoffen wir das schnell seine 22 ordentlich in die Luft kommt. Dann wird sich auch der Inhalt positiv entwickeln. Zur Zeit zerbricht er sich zu viel den Kopf.
Fliegen, fliegen, fliegen....
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Beitrag von dekobein » Fr 13. Jul 2012, 23:09

dsommerfeld hat geschrieben: Fliegen, fliegen, fliegen....
So spricht der echte Low&Slower :D . Und wann dürfen wir Dich endlich am Platz begrüßen?! Oli und ich brauchen noch 'nen Partner für unsere gestern gegründete Projektgruppe W.U.B.A.G. 8)
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Beitrag von dsommerfeld » Fr 13. Jul 2012, 23:47

Ich hab noch nie in der 22 gesessen. Kannst mich bestechen!
LG
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Beitrag von Mowa » Sa 14. Jul 2012, 08:03

Ich weiß nich genau, was W.U.B.A.G. bedeutet, aber offenbar bin ich Gründungsmitglied und sehr stolz darauf! :D
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Beitrag von dekobein » Sa 14. Jul 2012, 19:11

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Nichtraucher sterben gesünder.
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